Der Gast verlangt schnellen Internetzugang. Er will im Urlaub E-Mails lesen oder Facebook nutzen. Deshalb bieten Hotels und Gaststätten häufig Hotspots an, also einen WLAN-Zugang, den Gäste mit ihren Laptops, Tablets und Smartphones nutzen. „Das ist ein Standard, gerade bei Jüngeren“, sagt Timo Tully, Geschäftsführer des Hotels Wyndham Garden in Bad Kissingen. Rund 70 Prozent seiner Gäste surfen im hauseigenen WLAN-Netz. Tagungsgästen bietet Tully zusätzlich eine Standleitung.
Die Staatsbad GmbH stellt Besuchern im Regenten- und Arkadenbau, in der Wandelhalle sowie im Kurgarten drahtloses Internet zur Verfügung. „Die Inanspruchnahme durch Gäste ist aber relativ gering“, sagt Hubert Kirchner, Leiter des Gebäudemanagements. Vermutlich weil ein Großteil der Gäste in Hotels online geht. Die Tourismusbranche will mit dem Extra-Online-Service punkten, wenngleich es Sicherheitsbedenken gibt. „Bei öffentlichen Hotspots muss sich der Nutzer im Klaren sein, dass die übertragenen Daten sehr leicht abgegriffen werden können“, sagt Tatjana Halm von der Bayerischen Verbraucherzentrale. Jeder der in das gleiche Netzwerk eingewählt sei, könne sich Zugriff auf Rechner verschaffen: „Sensible Daten wie beim Online-Banking sollten auf diesem Weg keinesfalls zur Verfügung gestellt werden.“
Sicherheit im Internet ist ein heikles Thema: Im April wurde bekannt, dass Millionen Passwörter deutscher Nutzer gestohlen und E-Mail-Konten gehackt worden sind. Betroffen sind Kunden, die bei der Deutschen Telekom, Freenet, gmx.de, Kabel Deutschland, Vodafone und Web.de Konten besitzen.
„Öffentliche Netze sind sehr anfällig für Missbrauch“, betont Jochen Hein, Geschäftsführer des Bad Kissinger IT-Unternehmens Bitfire. „Wichtig ist, dass das WLAN-Netz verschlüsselt wird.“ Nutzer erhalten Zugangsdaten vom Hotel. Jemandem von außerhalb fällt es dann schwerer, sich einzuwählen. Hein empfiehlt weiter, das Netz mit einer aktuellen Firewall zu sichern. All das verbessere den Schutz.
Wer haftet?
Hotspots bergen nicht nur für Gäste ein Risiko, sondern auch für Hotels. „Es kann auch der Betreiber haften, wenn der Nutzer etwas Illegales anstellt“, sagt Hein. Etwa wenn Filme oder Musik rechtswidrig heruntergeladen werden. Das Staatsbad lässt die Hotspots in den Kuranlagen von der Telekom betreiben. Das Unternehmen sei für die Sicherheit zuständig.„Wir wollen nicht als Provider auftreten. Das ist uns von der Datensicherheit her zu gefährlich“, sagt Hubert Kirchner.
Tully greift im Wyndham Garden ebenfalls auf einen Telekom Hotspot zurück. In Sicherheitsfragen kooperiere das Hotel mit einem externen IT-Unternehmen. „Man zahlt mit einem Hotspot definitiv drauf, weil die Technik sehr teuer ist“, sagt Tully. Installation, Wartung und Betreuung kosten schon was, aber „anbieten muss man es trotzdem.“ Bisher kostet WLAN im Wyndham Garden eine Gebühr. Tully will aber den Service verbessern und plant, drahtloses Surfen kostenlos bereitzustellen.