„Es ist unglaublich, was man so auf dem Lande alles beobachten kann“, erzählt Detlef Marhold begeistert. Er und seine Frau Michaela Hofmann hatten nämlich zu Pfingsten in ihrem Garten eine Begegnung der wundersamen Art.
„Wir waren am Montag gerade dabei, die Gemüse-Pflanzen zu gießen, als meine Frau mich plötzlich ganz aufgeregt zur Kellertreppe rief.“ Dort am Hang in einem Blumenbeet saß eine ausgewachsene Ringelnatter, die gerade unter allergrößter Kraftanstrengung versuchte, eine dicke Erdkröte in sich hineinzuwürgen.
Aber da waren die Augen wohl größer gewesen als der Schlund. Diese Kröte ließ sich nicht einfach so schlucken! Die Natter würgte und würgte an der Prachtbeute, doch der Happen wollte nicht so recht „munden“. Also spuckte die Schlange die Kröte schließlich wieder aus. Diese saß dann laut Marhold erst einmal recht benommen da und unkte leise vor sich hin. „Sie ist schon länger bei uns. Wir haben sie in einen Blumenkübel gesetzt, damit sie sich von ihrem Schrecken erholen konnte.“
Weil seine Frau Schlangen freilich nicht so gern im Garten hat, trug Marhold die schuppige Viper, nachdem er sich dicke Lederhandschuhen übergezogen hatte, etwas weiter weg auf eine Wiese in der Natur draußen. „Sie hat ganz schön gezischt“, sagt der Frankenbrunner respektvoll.
Blindschleichen hatte er ja schon öfter mal im Garten erblickt, aber eine Natter? „Das letzte Mal, als ich eine sah, war ich wahrscheinlich neun Jahre alt.“ Marhold und seine Frau hatten aber auch schon andere seltene Gäste bei sich gehabt. Am Giebel des Dachstuhls ihres Hauses hatte sich mal ein Eichhörnchen über den Winter eingenistet, erzählt Marhold und schildert das muntere Treiben des flinken Tierchens. „Es kam dann immer zu uns runtergehuscht und hat die Nüsse mitgenommen, die wir bereit gelegt hatten.“ Und irgendwann erwischten die beiden mal einen Waschbären, wie er sich am Vogelhäuschen zu schaffen machte und einen dicken Meisenknödel heruntermopste.