Der Rimini-Cup 2024 ist Geschichte und wirkt dennoch nach mit tollen Spielen, Offensivspektakel sowie hochklassigen Matches auf technisch, taktisch und spielerischen Top-Niveau. Schon jetzt darf man gespannt sein, welche Teams 2025 dann zur 34. Auflage des Cups in den Bad Kissinger Stadtteil kommen. Das Interesse an dem U15-Jugendturnier ist ungebrochen und an den zwei Tagen kamen rund 3000 Zuschauer auf das Hausener Sportgelände.
Lutz: Ein wunderbares Turnier
„Es war zwar sehr stressig“, meinte Wolfgang Lutz, 1. Vorsitzender der „Häusler“, „doch insgesamt war es ein wunderbares Turnier, das aber nur realisiert werden konnte, weil sich mehr als 300 Helfer bereit erklärten, beim Auf- und Abbau, bei den Thekendiensten, der Spielleitung und der Betreuung der Mannschaften ihre Freizeit zu opfern“. So konnte er nach Abschluss der Veranstaltung glückselig verkünden, „dass alles tip-top gelaufen ist“. Dies wurde ihm auch von den teilnehmenden Mannschaften bestätigt. Stellvertretend für die acht Mannschaften erklärte Linus Schewior, Coach von Holstein Kiel : „Das war in sportlicher Hinsicht ein prima Turnier auf hohem Niveau, die Organisation war hervorragend, wir würde gerne wiederkommen.“
Gerne wiederkommen würde wohl auch der Turniersieger, im Finale setzte sich der FC Honved Budapest nach hartem Fight durch einen Treffer von Patrick För mit 1:0 gegen den Favoriten Benfica Lissabon durch. Überhaupt erwiesen sich die ausländischen Teilnehmer ihrer deutschen Konkurrenz überlegen. Platz Drei belegte im Endklassement der FK Teplice, die Tschechen rangen in diesem Match die jungen „Adler“ von Go Ahead Eagles Deventer nieder (1:0). Auffällig war, dass die vier erstplatzierten Teams in körperlicher Hinsicht den deutschen Gegnern einiges voraus hatten, da standen nicht wenige Schlakse auf dem Rasen, die auch in Sachen Athletik und Physis schon einen Schritt weiter waren.
Letzter Platz im Endklassement
„Trotzdem haben wir uns gut verkauft“, zeigte sich Bastian Steuerwald, Trainer des FC 05 Schweinfurt , mit der Vorstellung seiner Schützlinge einverstanden. Aus seiner Sicht war lediglich die Chancenverwertung zu bemängeln. Dass der Lokalmatador den letzten Platz im Endklassement belegte, fand er weniger tragisch. „Wir haben viel gelernt und in der Vorrunde bei den jeweiligen 0:1-Niederlagen gegen Teplice und die Bayernauswahl gut dagegengehalten“. Im Spiel um Platz 7 wurde die Steuerwald-Elf zweimal ausgekontert und musste gegen die Kieler „Jungstörche“ dem Kräfteverschleiß Tribut zollen. Der Regionalligist aus dem hohen Norden trauerte da noch dem Auslosungspech hinterher. „Wir sind in der Vorrunde auf die absoluten Topteams und späteren Finalsten getroffen, aber insgesamt war ich mit der Leistung meiner Jungs sehr zufrieden“, so Schewior. Platz Fünf ging an den 1. FC Nürnberg , der sich gegen die Bayernauswahl durchsetzte. In den Halbfinalpartien bewiesen sowohl der ungarische wie auch der portugiesische Vertreter, dass sie neben Spielwitz und großen technischen Fähigkeiten, Stockfehler waren fast nicht zu sehen, auch taktisches Vermögen in die Waagschale werfen konnten.
Lutz dankt dem Wettergott
Überhaupt waren alle Begegnungen von offensivem Spiel geprägt, Torchancen wurden vornehmlich über die Außenbahnen kreiert, ein langweilige Hin- und Hergeschiebe der Kugel in der eigenen Hälfte hatte Seltenheitswert. „Da hat man gesehen, dass die Spieler mit großem Spaß und der gehörigen Portion Ehrgeiz aufliefen“, so Wolfgang Lutz, der nicht vergessen wollte, allen Sponsoren, ohne die eine solch Großveranstaltung nicht zu stemmen wäre, zu danken. Und natürlich auch dem Wettergott, dieser spielte bei besten Witterungsbedingungen mit.
Fair-Play-Preis geht an Holstein Kiel
Bei der Siegerehrung wurden alle Mannschaften von den Fußballfreunden begeistert beklatscht, der Mannschaftskapitän der geradezu euphorischen Honved-Spieler wollte den Pokal gar nicht mehr aus der Hand geben. Zum besten Torhüter des Turniers wählten die Trainer den Budapester Keeper Matjas Jakab, der in fünf Spielen keinen Gegentreffer zuließ, der Fair-Play-Preis ging an die Kieler.
Das Schlusswort gebührte dem Ehrengast, dem bekannten Trainer Eckhard Krautzun , dem früheren Coach der deutsch-chinesischen Nachwuchsakademie mit Sitz in Bad Kissingen. „Ich bin das vierte Mal hier, bin wieder von der Organisation begeistert und habe wieder viele Talente gesehen, die man in einigen Jahren wohl im Profibereich sehen wird“, so Krautzun.
Ergebnisse
Gruppe A: FC Honved Budapest – Holstein Kiel 2:0, Benfica Lissabon – 1. FC Nürnberg 3:1, 1. FC Nürnberg - FC Honved Budapest 0:2, Holstein Kiel – Benfica Lissabon 0:1, FC Honved Budapest – Benfica Lissabon 0:0, Holstein Kiel – 1. FC Nürnberg 0:2.
Gruppe B: Go Ahead Eagles Deventer – FC 05 Schweinfurt 3:0, FK Teplice – Bayernauswahl 0:0, Bayernauswahl – Go Ahead Eagles Deventer 0:1, FC 05 Schweinfurt – FK Teplice 0:1, Go Ahead Eagles Deventer – FK Teplice 0:1, FC 05 Schweinfurt – Bayernauswahl 0:1.
Halbfinale: Benfica Lissabon – Go Ahead Eagles Deventer 2:1, FK Teplice – FC Honved Budapest 0:2
Spiel um Platz 7: Holstein Kiel – FC 05 Schweinfurt 2:0.
Spiel um Platz 5: 1. FC Nürnberg - Bayernauswahl 3:1.
Spiel um Platz 3: Go Ahead Eagles Deventer – FK Teplice 0:1.
Finale: Benfica Lissabon – FC Honved Budapest 0:1