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Bad Brückenau
Riedenberg: Neues Berghaus Rhön ist ab Freitag geöffnet
Zwei Jahre mussten Wanderer und Stammgäste auf das Berghaus Rhön auf dem Farnsberg verzichten. Am Freitag öffnet der Neubau erstmals seine Türen für alle Gäste.
Sie sieht das neue des Berghaus Rhön in der Vorderansicht aus.
Foto: Sigismund von Dobschütz | Sie sieht das neue des Berghaus Rhön in der Vorderansicht aus.
Sigismund von Dobschütz
 |  aktualisiert: 19.10.2020 10:34 Uhr

Zwei Jahre mussten Wanderer und Stammgäste auf ihr geliebtes Berghaus Rhön auf dem Farnsberg verzichten. Am Freitag öffnet nun der drei Millionen Euro teure und in schlichter Holzbauweise errichtete Neubau erstmals seine Türen für alle Gäste. Schon am Mittwoch waren alle zur offiziellen Eröffnung geladenen Ehrengäste voll des Lobes.

"Ich bin beeindruckt, es ist toll", würdigte Landrat Thomas Bold ( CSU ) die Leistung der Architekten Wiener + Partner (Karlstadt) sowie der ausführenden Handwerksbetriebe , die es trotz hohen Arbeitsaufwandes geschafft hatten, den Abriss des alten Gebäudes und den anschließenden Neubau innerhalb eines Jahres fristgerecht zum Beginn der Wintersaison fertigzustellen. "Noch ein Winter geht definitiv nicht", hatte nämlich Pächter Bernhard Oßner vor Wochen auf Fertigstellung gepocht, nachdem er schon seit Herbst 2018 mit einem Festzelt den gastronomischen Betrieb notdürftig aufrecht erhalten musste.

Barrierefreies Berghaus

In seinem Rückblick erinnerte der Landrat an die schwierige, aber doch einhellig vom Kreistag getroffene Entscheidung, nicht den historischen Altbau von 1932 zu sanieren, sondern ein neues und zeitgemäßes, vor allem barrierefreies Berghaus am selben Standort zu errichten. "Als Landkreis haben wir eine Vorbildfunktion und müssen auch angesichts des Wirtshaussterbens auf dem Land unseren Beitrag zur Hebung der touristischen Infrastruktur leisten", begründete Bold die "richtige Entscheidung". Er drückte zugleich seine Hoffnung aus, dass andere diesem Beispiel folgen mögen.

Einig sei man sich im Kreistag gewesen, dass die Investition nur dann Sinn macht, wenn ein erfahrener und leistungsfähiger Betreiber gefunden wird. Diese Voraussetzung sei mit Pächter Bernhard Oßner zweifellos erfüllt, freute sich Bold. Der aus Niederbayern stammende erfahrene Gastronom und Festwirt bewirtschaftete fast zehn Jahre lang den "Schwarzen Adler" in Oberthulba, den er kürzlich verpachtet hat, um sich ganz dem Berghaus Rhön widmen zu können.

Rustikal und zünftig ist die Atmosphäre im Berghaus Rhön.
Foto: Sigismund von Dobschütz | Rustikal und zünftig ist die Atmosphäre im Berghaus Rhön.

Großer Gastraum mit Blick ins Grüne

Das neue Berghaus bietet jeden Komfort, der heute von Wanderern, Radfahrern und Ausflüglern erwartet wird. Bold: "Das ist ein richtiger Wohlfühlort, der viele Einheimische und Touristen anziehen wird." Der 145 Quadratmeter große Gastraum ermöglicht seinen bis zu 120 Gästen einen ungehinderten Ausblick ins Grüne. In den Sommermonaten bieten die beiden Terrassen weiteren 100 Gästen Platz. Selbstverständlich ist das Gebäude barrierefrei und das Obergeschoss über einen Lift zu erreichen. Die zehn Zimmer, von denen zwei sogar rollstuhlgerecht sind, haben alle Dusche/WC und können bis zu vier Gäste aufnehmen. Ihre bodentiefen Fenster ermöglichen ebenfalls einen guten Ausblick. Für die wachsende Zahl der E-Biker gibt es eine Ladestation, eine weitere für Elektroautos wird folgen.

"Wir können uns alle am gelungenen Werk erfreuen", lobte der Landrat das Ergebnis und versprach abschließend, bald einen neuen Kinder-Skilift zu bauen, um die früher so beliebten Kinder-Skikurse wieder aufleben zu lassen.

Die Pächter-Familie (von links): Gastwirt Bernhard Oßner mit Enkel Ben, Ehefrau Sieglinde und Tochter Veronika Wehner.
Foto: Sigismund von Dobschütz | Die Pächter-Familie (von links): Gastwirt Bernhard Oßner mit Enkel Ben, Ehefrau Sieglinde und Tochter Veronika Wehner.

Auch Riedenbergs Bürgermeister Roland Römmelt dankte den ausführenden Firmen und fand es "erstaunlich, was sich in den letzten zwei Wochen hier getan hat". Zuletzt waren täglich 30 Handwerker gleichzeitig am Bau beschäftigt. Römmelt: "Ein großer Wurf, der euch hier gelungen ist." Zwei Jahre zuvor sei die Stimmung am Ort eine ganz andere gewesen. "Da gab es lange Gesichter", als mit Auslaufen des über 40 Jahre dauernden Pachtvertrags mit der Familie Groß der gastronomische Betrieb im November 2017 eingestellt wurde. Der jetzige Neubau sei deshalb, so Römmelt weiter, "eine Riesenbereicherung für unsere Region". Allerdings müsse jetzt noch der Spielplatz und der Biergarten mit den übrigen Außenanlagen kommen, machte er dem Landrat augenzwinkernd etwas Druck, versicherte ihm aber: "Jeder Cent, der in Riedenberg investiert wird, ist gut angelegt."

Schlüsselübergabe und Segen

Bevor die beiden Pfarrer Barbara Weichert und Mariusz Dolny ihren ökumenischen Segen sprachen, händigten die Architekten des Büros Wiener + Partner Landrat Bold als Hausherrn und Gastwirt Oßner als Betreiber den symbolischen Schlüssel aus und übergaben ihnen das neue Berghaus als "vorgezogenes Weihnachtsgeschenk". Architekt Gernot Meyer lobte die beteiligten Handwerker für ihre ausgezeichnete Team-Arbeit und dankte für den unfallfreien Ablauf.

Daten und Fakten
Gebäude: Nutzfläche 985 m², Erdgeschoss: Gastraum (145 m², 120 Plätze), Balkon (125 m², 40 Plätze), Terrasse (150 m², 60 Plätze), Obergeschoss: 10 Zimmer (4 Betten, Du/WC), davon zwei barrierefrei
Bauherr: Landkreis Bad Kissingen
Planung/Bauleitung: Architekturbüro Wiener + Partner (Karlstadt)
Zeitablauf: Planungsbeginn Februar 2018, Baugenehmigung September 2018, Rückbau des Altgebäudes Oktober 2018, Baubeginn April 2019, Richtfest Juli 2019, Betriebsaufnahme 29. November 2019
Kosten: 3,0 Millionen Euro
Pächter: Gastwirt Bernhard Oßner
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag ab 10 Uhr, Montag und Dienstag Ruhetag
 
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Kommentare
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  • HeilHK
    Meine alte Scheune ist schöner!
    Schade um das viel Geld, aber der Landkreis hat ja keine Sorgen, denn der Landkreis bestimmt was die Gemeinden abgeben müssen.
    Man sollte dem Landrat endlich den Geldhahn abdrehen!
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