
Wer als Zuschauer in der Halle des Hauses des Gastes dabei war, konnte auch verstehen, warum diese Aufführungen so beliebt im ganzen Umland sind. In drei Akten spielten sich die sieben Akteure in die Herzen der Zuschauer, ließen schmunzeln, laut lachen und gespannt auf den Ausgang der immer verzwickter werdenden Handlung warten.
Begonnen hat alles zunächst ganz harmlos. Das verliebte Pärchen Julia (Rebekka Rüttiger) und Klaus (Christian Lieb) genießt sein trautes Leben, bis Emil, der Vater von Klaus (Joachim Kirchner), plötzlich in der Wohnung steht und verkündet, jetzt hier einziehen zu wollen, da er sich mit seiner Frau, Madame Silberblick (Silke Reinhard), derart verkracht hat, dass ein Zusammenleben für ihn nicht mehr infrage kommt. Der Esoterik-Trip, bei dem auch noch der Guru Sing Song ( Werner Müller ) bei ihnen zu Hause eingezogen ist, brachte das Fass zum Überlaufen. Sohn Klaus zeigt sich darüber natürlich nicht begeistert. Doch damit nicht genug. Nun begehrt auch noch Emils Frau und Mutter von Klaus den Einzug bei ihm. Wer schläft nun wo in der Wohnung, das ist der nächste Streitpunkt. Emil verliert und muss im Stall bei der indischen Kuh des Gurus nächtigen.
Das nächste Problem wartet schon. Jetzt wollen nämlich sowohl Vater Emil mit seiner Heiratsvermittlung und Mutter Madame Silberblick als Wahrsagerin ihre Geschäfte in der Wohnung von Klaus tätigen.
Perfekt wird das Chaos, als auch noch die Chefin von Klaus, Elfriede Klammer (Lisa Nowak), plötzlich auftaucht und an die wahrsagende Mutter gerät, die ihr das Blaue vom Himmel, beziehungsweise eine weiße Wand prophezeit, an der sie ihr großes Liebesglück findet. Zu heillosen Verwechslungen kommt es schließlich, als Chefin Klammer ihre Brille verliert und sich ungehemmt an den doch schon vergebenen Klaus heranmacht, in der Annahme hier ihren prophezeiten Mann vor sich zu haben. Das gefällt Freundin Julia natürlich gar nicht und es kommt zur Eskalation.
Nächstes Theater in zwei Jahren
Einen Dämpfer erleidet Mutter Silberblick dann allerdings auch, als sie nach der beschlossenen Trennung von ihrem Ehemann an den perfiden Heiratsschwindler Gustav ( Andreas Müller ) gerät, wo sie doch glaubte, einen reichen Mann fürs künftige Leben ergattert zu haben. Schließlich wird dem Heiratsschwindler doch das Handwerk gelegt und Mutter Silberblick kehrt reumütig zu ihrem angestammten Ehemann zurück. Auch das verliebte Pärchen findet wieder zusammen und Chefin Elfriede findet ihr Glück bei Guru Sing Song.
Alle Charaktere wurden von den Schauspielern hervorragend, teils sogar schon professionell gespielt. Das nächste Theater wird also in zwei Jahren sicher wieder zahlreiche Zuschauer anlocken, das kann man schon prophezeien.
