Mit der Klimakrise rücken nun auch die Quellen in den Focus vieler Menschen. Gerade war ein Fernsehteam mit Regisseurin Dominique Klughammer, die für den Bayerischen Rundfunk eine Naturdokumentation über die Schwarzen Berge dreht, wieder vor Ort.
Es war nicht der erste Drehtermin, aber dieses Mal stand der Schatz der Schwarzen Berge , die Quellen, Quellbäche und deren Bewohner, im Mittelpunkt des Drehs, berichtet Karl-Heinz Kolb, der als Schutzgebietsbetreuer für die Schwarzen Berge und den Sinngrund dabei war, in einer Pressemeldung.
Bei den Drehterminen dabei waren auch Stefan Zenker, ein Quellen- und Höhlenexperte aus Hessen, und Leonhard Helfrich, Ranger des Naturparkes Bayerische Rhön.
Alpenstrudelwurm
Stefan Zenker hat in der Vergangenheit bereits eine größere Zahl von Quellen für das Quellen-Kartierprojekt des Biosphärenreservats Rhön in den Schwarzen Bergen erfasst. Er wusste deshalb genau, wo die Stars der Rhöner Quellen, die Rhön-Quellschnecke (Bythinella compressa), der Alpenstrudelwurm (Crenobia alpina) und die Vierkant-Quellköcherfliege (Crunoecia irrorata), am sichersten zu finden sind.
Es ging zu einer kleinen Quelle in der Nähe des Zeltplatzes Totnansberg. Dort gelang es tatsächlich, die oben genannten Quellorganismen zu finden und auf den Film zu bannen.
Kinderstube für Larven
In den Quellen der Rhön kommen vor allem Fliegen- und Mückenlarven, Köcherfliegenlarven, Steinfliegenlarven sowie Eintagsfliegenlarven vor, die die Quellbereiche bis zur Flugfähigkeit als Kinderstube nutzen.
In sehr sauberen Waldquellen findet man auch die Rhön-Quellschnecke (Bythinella compressa), den Alpenstrudelwurm (Crenobia alpina) und die Vierkant-Köcherfliege (Crunoecia irrorata). Letztere wird auch als Quellköcherfliege bezeichnet, da sie nur bis circa fünf Meter nach dem Quellaustritt im Quellbach vorkommt.
Der Alpenstrudelwurm zeigt eine Wasserqualität von 1,0 an, was bedeutet, dass die Rhönquellen noch völlig naturbelassen sind.
Suche nach Feuersalamander
Nach den typische Quellorganismen sollte versucht werden auch noch Larven des Feuersalamanders zu finden. Dies gelang in einem nahegelegenen Quellbach. Der Feuersalamander setzt seine Larven im April und Mai in sauberen Quellbächen ab, wo sie sich im Laufe des Jahres zu kleinen Salamandern entwickeln, die bereits die typische Schwarz-Gelb-Färbung besitzen.
Das Auffinden der verschiedenen typischen Quellorganismen und der Feuersalamanderlarven zeigt, dass die Quellen und Quellbäche in den Schwarzen Bergen noch intakt sind. Zukünftig müssen weitere Anstrengungen zum Schutz dieser einmaligen Lebensräume unternommen werden, um sie auch für zukünftige Generationen zu erhalten, heißt es weiter in der Pressemitteilung.
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