Die Abfahrtsstrecken sind gemulcht und gemäht, die Pistenbullys gewartet. Die Liftstützen wurden auf Schwachstellen kontrolliert, angeknackste Rollen ausgetauscht. Auch die alle zwei Jahre fällige Seilprüfung ist bestanden, der TÜV kommt erst wieder in zwölf Monaten. Matthias Adrian und seine Helfer haben die Skilifte am Arnsberg fast vollständig vorbereitet für die anbrechende Saison. Fehlt nur noch ein Teil der Liftbügel.
Der Betreiber aus Bischofsheim geht optimistisch in den Skizirkus hinein - wie eigentlich jedes Jahr. Doch diesmal sieht Adrian gute Chancen, dass er auch stattfindet. Anders als 2020/21, als der Liftbetrieb geschlossen, seine Pisten gesperrt waren. Und sich die Menschen in einem Bilderbuchwinter dort und anderswo in der Rhön trotzdem tummelten.
Diesmal darf - stand jetzt - der Liftbetrieb offenbleiben, auch wenn durch 2G plus große Einschränkungen auf Ski- und Snowboardfahrer warten. Nur diejenigen dürfen auf den Lift, die entweder gegen Covid-19 geimpft oder davon genesen, und zusätzlich negativ getestet sind.
Für Matthias Adrian bedeutet das, dass er sein Personal quasi verdoppeln muss. Ist ein Lift in "normalen Zeiten" nur mit einer Person an der Kasse besetzt, wird eine weitere zur Kontrolle der Impfpässe und Testzertifikate abgestellt.
Eine Möglichkeit, sich vor Ort am Lift zu testen, wird es nach Angaben des Betreibers nicht geben. Draußen, in der Kälte, würden die Tests auch nicht verlässlich funktionieren. Adrian verweist daher auf das wiedereröffnete Testzentrum im Hallenbad in Bischofsheim. Oder auf andere Möglichkeiten in Gersfeld oder Bad Neustadt.
"Jetzt liegt es am Schnee und an der Politik", sagt der Rhöner. Mit ersterem meint er, dass jetzt frostigere Temperaturen kommen müssten, um den vom Herbst feuchten Boden "durchzufrieren". Und bei zweiterem hofft er, dass nicht doch wieder ein totaler Lockdown kommt.
Auch die Lifte von Thomas Fuß am Kreuzberg sind "technisch fertig", wie er auf Nachfrage mitteilt. Doch Fuß sieht die Lage alles andere als rosig. "Mit 25 Prozent ist kein wirtschaftlicher Betrieb durchführbar." Damit meint der Liftbetreiber die Auflage, dass nur jeder zweite Bügel eines Schlepplifts mit einer und nur jeder vierte mit zwei Personen besetzt werden darf. Während der Fahrt herrscht nach seinen Angaben Maskenpflicht.
Sinn macht das für den Bischofsheimer keinen. In der Warteschlange müssten die Wintersportler lediglich mindestens 1,5 Meter auseinanderstehen; im Lift betrügen die Abstände zwischen 16 und 82 Meter. Und das komplett im Freien, ohne irgendeine Überdachung.
In Gaststätten gelte hingegen lediglich 2G, also geimpft oder genesen, ohne zusätzliche Testpflicht. Und dort sitze man sich teils stundenlang ohne Maske gegenüber, versteht Fuß die Welt nicht mehr.
Er geht noch weiter, mutmaßt gar, dass Ministerpräsident Markus Söder und die Staatsregierung in München es mit ihren strengen Auflagen bald schaffen könnten, die kleinen Liftbetreiber plattzumachen. Im Erzgebirge würden die Menschen rüber nach Tschechien zum Skifahren ausweichen. Dort kontrolliere niemand Maskenpflicht und ähnliche Einschränkungen. Bei ihrer Rückkehr würden sich die Deutschen "dann erst richtig anstecken".
Bei seinen eigenen Liftanlagen will Thomas Fuß "die Auflagen abwarten, wenn es Schnee gibt". Keiner könne wissen, wie die dann aussähen. Doch der Betreiber neigt schon dazu, den Betrieb ruhen zu lassen.
Fein raus dürften - Stand jetzt - die hessischen Liftbetreiber an Wasserkuppe und Zuckerfeld. Denn dort gelten "im Moment an den Außenanlagen überhaupt keine Beschränkungen, nicht einmal 3G", berichtet Florian Heitmann, Betriebsleiter der Ski- und Rodelarena Wasserkuppe. Lediglich in Innenräumen gelte 2G und in der Warteschlange am Lift Abstand und Maskenpflicht.
Und so kann Heitmann von ersten Erfolgen berichten. Die Märchenwiesenabfahrt sei zur Hälfte beschneit; drei bis vier eiskalte Nächte und die Ski- und Snowboardfahrer könnten kommen. Rodler hätten am Wochenende schon den flachen "Zauberteppich"-Hang mit seinem Naturschnee genutzt.
Dass die hessischen Liftbetreiber wegen der lascheren Vorgaben einen Wettbewerbsvorteil gegenüber den bayerischen hätten, gibt Florian Heitmann zu. Dem Betriebsleiter wäre es aber lieber, wenn alle Rhöner Skigebiete geöffnet hätten. Denn ein zu großer Ansturm in einem gebiet sei auch nichts.
Das + ist seit gestern Abend Geschichte.
Bei uns findet das Fußball "Alt Herren" Training DRAUßEN nicht mehr statt, da 2g+ (viele wollen sich nicht auch noch zusätzlich testen). Stattdessen wird sich gleich im Vereinsheim (DRINNEN) getroffen und ein Bierchen gezwitschert, da hier nur 2g.
Im U7 Bereich dürfen die Eltern nicht mehr auf das Sportgelände (DRAUßEN) da mit 2g+ der Kontrollaufwand zu groß ist. Jetzt stehen sie Schulter an Schulter am Zaun vom Parkplatz.
Wie kann man sich nur solch hirnlosen Regeln ausdenken. Mich wundert es so überhaupt nicht, dass das Verständnis in der Bevölkerung starkt nachlässt, bei so einem Schwachsinn!
Man lernt demnach - Schulen sind mit 3G sicher aber Skifahren an der frischen Luft mit 2G plus ist sooo gefährlich, dass man zusätzlich noch massive Auflagen benötigt....da fehlen einem dann doch bald die Worte....Arme Liftbetreiber
Hey ihr wärmeversorgten Staatsbeamten aus der Staatskanzlei: wir sind an der freien Luft und nicht in der U-Bahn?
Haben wir den ersten April???
So kann man leider niemanden überzeugen!