
Die Rhön litt im vergangenen Winter unter Overtourism. Enorme Mengen an Müll und Dreck lagen nach der Schneeschmelze in der Landschaft. Heuer könnte eine ähnliche Situation drohen. Um dem rechtzeitig einen Riegel vorzuschieben, ist der Nachbarlandkreis Rhön Grabfeld aktiv geworden. Mit einem ausgeklügelten Konzept sollen die Touristen gelenkt werden. Im Landkreis Bad Kissingen selbst sieht das anders aus.
"Wir haben zur Besucherlenkung bisher noch kein Konzept erarbeitetet", teilt Nathalie Bachmann, zuständig für die Pressearbeit des Landratsamtes, mit. Der Grund: Aufgrund der aktuellen Lage erachtet die Behörde einen solchen Plan als nicht notwendig.
Rückblick ins vergangene Jahr: Damals staute sich beispielsweise der Verkehr von Oberwildflecken bis zum Kreuzbergsattel, Rettungswege waren in den Schwarzen Bergen versperrt, für viele Autofahrer und auch für den Notarzt gab es kein Durchkommen mehr. Die Situation erstreckte sich über die Rhöner Landkreise hinweg.
Torsten Kirchner ist Gebietsbetreuer für das Naturschutzgebiet der Langen Rhön. Er forderte jüngst einen länderübergreifenden Ansatz, um einheitlich vorgehen zu können - etwa bei der Sperrung von Parkplätzen . "Es braucht einen Einsatzplan auf Knopfdruck." Ähnlich sahen es weitere Naturschützer und Jäger.
Das Thema der Besucherlenkung sollte eigentlich Ende November besprochen werden. Auf Nachfrage dieser Redaktion zeigte sich, dass weder die Rhön GmbH in Oberbach, die für die Vermarktung der gesamten Region zuständig ist, als auch das Bad Kissinger Landratsamt nicht beteiligt gewesen wäre - und das obwohl sich im Landkreis ebenfalls Kernzonen und sensible Schutzflächen befinden.
Laut Johannes Hardenacke , Pressesprecher der unterfränkischen Bezirksregierung, hätte das Bad Neustädter Landratsamt zu dem Termin eingeladen. Gäste wären beispielsweise die Naturschutzwacht gewesen. Wären, weil das Treffen wegen Corona ausfallen musste. Johannes Metz, Prokurist der Rhön GmbH, sagt: "Wir als Rhön GmbH sind an der Besprechung selbst nicht beteiligt, sondern erst wieder im Anschluss."
Ideen darüber, was möglich ist, um die Touristenströme zu lenken gibt es aber bereits. Johannes Hardenacke nennt eine Möglichkeit, etwa für die "Lange Rhön": "Eine Vision ist, die Besucher zunächst in die Ortschaften rund um die "Lange Rhön" zu leiten und von dort aus das Gebiet erkunden zu lassen, anstatt die Besuchermassen direkt in beziehungsweise durch das Gebiet fahren zu lassen." Tagesgäste sollen bei der Anreise über den Verkehrsfunk und das Navi gelenkt werden.
Ob es die von Torsten Kirchner geforderte Sperre für Parkplätze in der Rhön gibt, ist derzeit unklar. Einen konkreten Entwurf für ein Konzept gibt es bislang noch nicht. Allerdings: "Tatsächlich vorgeschlagen wurde aber die Sperrung der Parkplätze in den Nachtstunden, um dem Schutzgebiet zumindest nachts die nötige Ruhe zu gönnen." Zuständig wären in diesen Fällen dann die Eigentümer. Heißt: Landkreise und Kommunen.
In Bad Kissingen möchte das Landratsamt die Situation - so Nathalie Bachmann - zunächst beobachten. "Sollte sich andeuten, dass es Probleme gibt, sind wir in der Lage, schnell zu reagieren", teilt sie mit. Das soll dann in "enger Abstimmung mit der Rhön GmbH und dem Biosphärenreservat Bayerische Rhön e.V." geschehen.
Es ist zuviel in Deutschland bequem für diejenigen geworden, die sich besonders dreist aufführen. Dieses Klientel sollte man endlich mal an einer Gummiwand abtropfen lassen.
Es gibt genügend Möglichkeiten, derer Herr zu werden. Sonntags kosten Dienstleister gerne mal das Doppelte vom Gebührensatz, dann fängt es doch an, bei manchem weh zu tun.