Die Läuferinnen und Läufer halten dem Wald- und Naturlauf die Treue. Und das war wohl die wichtigste Botschaft für die ausrichtende Laufgruppe im TSV Rannungen . Zum dritten Mal fand die Veranstaltung ohne Zeitmessung statt, womit dem Breitensport-Charakter noch höheres Gewicht verliehen wurde. Diesmal war es allerdings eine bewusste und keine von der Covid-19-Pandemie diktierte Entscheidung. „Die Organisatoren des Rhön-Grabfeldcups wollen in diesem Jahr nur zehn Läufe mit Zeitnahme machen, um das Zeitmess-Team zu entlasten. Wir haben daher verzichtet. Und zwar durchaus gerne, weil das auch für uns weniger Aufwand bedeutet“, sagt Florian Schmitt, der mit Markus Veth an der Spitze der TSV-Laufgruppe steht.
Nichtsdestotrotz war im Schatten des Wasserturms Organisations-Talent gefragt, zumal die Macher aufgrund der Anmeldung vor Ort nur schwer abschätzen konnten, wie viele Sportler sich würden blicken lassen. Die hohen Temperaturen machten eher einen Besuch im Schwimmbad als sinnvolle Freizeit-Gestaltung wahrscheinlich. Zaghaft wurde mit maximal 200 Lauffreunden kalkuliert – es kamen um die 300. Das Gros der Teilnehmer war auf der 10 Kilometer-Strecke unterwegs. Für die Ausdauerspezialisten war der Halbmarathon über 21,1 Kilometer die passende Herausforderung, während vor allem für den Nachwuchs die kürzen Laufstrecken zur Verfügung standen. Bemerkenswert, wie viele Teilnehmer dem Aufruf zum gemeinsamen Start gefolgt waren, sodass sich auch ohne Zeitmessung echtes Wettkampf-Fieber einstellte. „Mit Zuschauern waren über den Tag verteilt sicher 400 Leute auf der Strecke. Natürlich inklusive Monika Kiesel, die auch dieses Jahr die Läuferinnen und Läufer anfeuerte“, freute sich Florian Schmitt.
Es war das Gesamtpaket, welches Eindruck bei den Sportlern hinterließ und reichlich Lob in Richtung der Veranstalter generierte. Angefangen bei der landschaftlich reizvollen und bestens ausgeschilderten Streckenführung – samt Wasserversorgung. Besonders wertgeschätzt wurde der Nachwuchs, der für seine Teilnahme ein extra Geschenk erhielt und sich später auf der Hüpfburg austoben oder dem Spiele-Angebot widmen konnte, für das gleich drei Betreuerinnen verantwortlich zeichneten.
Die Vorbereitung auf den Wald- und Naturlauf war schon im Lauf der Woche in seine heiße Phase gegangen mit dem Mähen des Sportplatzes und den ersten Streckenkontrollen. Einen ersten größeren Arbeitseinsatz hatte es am Samstag gegeben, am Veranstaltungstag waren die Helferinnen und Helfer von 6.30 Uhr in der Früh bis in den späten Nachmittag hinein eingespannt. „Wir waren zudem sehr angetan, wie gut beim kulinarischen Angebot beispielsweise unser vegetarischer Brotaufstrich ankam. Beim Probieren war regelrecht zu sehen, wie die anfängliche Skepsis der Begeisterung wich“, lacht Florian Schmitt.
Auch die TSV-Laufgruppe war, sofern nicht im Einsatz, auf den verschiedenen Strecken unterwegs. Unter anderem mit dem nimmermüden Siegfried Kess, der mit seinen 83 Jahren der älteste Aktive an diesem Tag war. Jüngste Teilnehmerin war die gerade mal zweijährige Emma Röder. „Besonders gefreut haben wir uns auch über Georg Pickel, der uns wieder mit einem Besuch beehrte und tatsächlich bei allen 22 Läufen in Rannungen dabei war“, bemerkt Markus Veth.
Der Termin für den nächsten Wald- und Naturlauf steht bereits fest mit dem 8. September 2024. „In vier Wochen etwa trifft sich unsere Laufgruppe, um die genaueren Modalitäten festzulegen. Dann wollen wir auch ausdiskutieren, ob wir wieder einen Rhön-Grabfeld-Cup mit Zeitmessung anbieten wollen“, sagt Veth, der selbst zu den starken Läufern der Szene gehört. „Entscheidend ist und bleibt aber, dass nichts passiert und wir wieder eine schöne Dorfveranstaltung auf die Beine stellen können. Und das war diesmal der Fall.“