Anfang Mai erlebte Wildflecken eine bemerkenswerte Wiederbelebung seiner musikalischen Tradition, als der Spielmannszug nach jahrelanger Pause wieder durch die Straßen des Dorfes marschierte. Angeführt von den ehemaligen Mitgliedern des Zuges, die sich für die 500-Jahr-Feier der Gemeinde wieder zusammenfanden, erfüllten Flöten, Trommeln und Fanfaren die Luft mit fröhlichem Klang.
Die Entscheidung, den Spielmannszug wieder ins Leben zu rufen, wurde von den ehemaligen Musikern getroffen, um die festliche Atmosphäre der Jubiläumsfeierlichkeiten zu bereichern. Wochen des intensiven Trainings, nicht nur in musikalischer Hinsicht, sondern auch im Bereich des Marschierens, führten schließlich zu einem beeindruckenden Auftritt am 1. Mai.
Das ganze Dorf war auf den Beinen
Die Wirkung war unübersehbar: Das Dorf war auf den Beinen, um den musikalischen Rückkehrern zuzusehen und zuzuhören. In den besten Jahren des Spielmannszugs war er das Aushängeschild nicht nur für den Ort, sondern auch im Bayerischen Musikbund. Zusammen mit der Blaskapelle bestand der Spielmannszug aus über 100 Musikern .
Doch der bisherige Höhepunkt des Revivals war nicht nur der Auftritt vor jubelndem Publikum, sondern auch eine herzliche Geste an den Ehren-Tambourmajor Alfred Kleinhenz, der aus gesundheitlichen Gründen nicht persönlich dabei sein konnte. Als führende Figur des Spielmannszuges während seiner besten Jahre war Alfred Kleinhenz nicht nur ein herausragender musikalischer Leiter, sondern auch eine Respektsperson in der Gemeinde.
In geheimer Mission
Seit Februar 2024 befindet er sich im Pflegeheim Waldenfels in Bad Brückenau. Um ihn dennoch in das Revival einzubeziehen, organisierten die Mitglieder des Spielmannszugs eine Überraschung. In geheimer Mission machten sie sich auf den Weg zum Pflegeheim und spielten für Alfred Kleinhenz einige seiner Lieblingsmärsche. Die Freude und Dankbarkeit in seinen Augen sprachen Bände, als er die Klänge seiner ehemaligen Kameraden hörte. Überrascht und gerührt von dieser schönen Geste lobte Alfred Kleinhenz die Leistung seiner ehemaligen Mannschaft und freute sich sichtlich. Auch bei den Musikern floss die eine oder andere Freudenträne. Die Überraschung war geglückt und hat auch den übrigen Heimbewohnern gefallen.
Wer also in Brückenau dachte, es spielt ein Musikzug ein Ständchen für den neu gewählten Bürgermeister, hat sich geirrt. Die spontane Aktion zeigte nicht nur die Verbundenheit der ehemaligen Mitglieder des Spielmannszugs untereinander, sondern auch ihre Wertschätzung für ihren langjährigen Tambourmajor. Die Rückkehr des Spielmannszugs in die Straßen von Wildflecken soll keine einmalige Aktion gewesen sein. Anlässlich der 500-Jahr-Feier ist ein weiterer Auftritt geplant.
