
In den vergangenen Wochen wurde das Kriegerehrenmal an der Kirche von Großwenkheim grundlegend saniert. Initiator war die Reservistenkameradschaft Großwenkheim und Schriftführer Rainer Fries, der entsprechende Angebote einholte und sich um Zuwendungen, gemeinsam mit Ortssprecher Arno Schlembach, bemühte. Der Auftrag ging schließlich an den Restaurator Petro Schiller in Königsberg/Bayern.
Hintergrund der Renovierung war die Auflösung der Reservistenkameradschaft zum Jahresende Die vorhandenen Gelder sollten sinnvoll eingesetzt werden, entschied der Vorstand, und so wurde man sowohl bei der Restaurierung der Kriegergedächtniskapelle im vergangenen Jahr als auch nun beim Kriegerehrenmal aktiv.

Im Hause Fries wird seit einigen Jahren auch eine Gedenkmedaille aufbewahrt, die das Kriegerehrenmal zeigt und aus dem Jahr 1887 stammt. Sie wurde von Balthasar Müller, an den Sohn Ottor vererbt. Er gab sie an seine Tochter Wiltrud weiter. Schriftlichen Unterlagen zufolge wurde die kleine Medaille an Festtagen des Kriegervereins und an Gefallenengedenktagen getragen. So hat es Wiltrud Schmitt, geborene Müller, im August 1967 niedergeschrieben. Die Medaille ging dann an ihre Tochter Inge Schmitt, die sie wiederum an Erich Fries weitergab, wo sie nun aufbewahrt wird.
Die Vorderseite zeigt das Denkmal mit der Muttergottes Statue. Auf der Rückseite ist zu lesen: Zur Erinnerung an die Einweihung des Kriegerdenkmals zu Großwenkheim 24. Juli 1887.
Wind und Wetter setzen Denkmal zu
Das Kriegerdenkmal sei in den vergangenen Jahrzehnten durch Wind und Wetter in Mitleidenschaft gezogen worden, so dass eine Renovierung notwendig wurde, sagt Rainer Fries. Die Gesamtkosten nennt er mit 4300 Euro. Einen Großteil davon trägt die Reservistenkameradschaft Großwenkheim . Maßnahmenträger ist die Stadt Münnerstadt. Sie bekam von der unterfränkischen Kulturstiftung des Bezirks Unterfranken eine Zuwendung von 850 Euro.
Erich Fries kennt, wie sein Sohn Rainer, die nähere Geschichte des Kriegerdenkmals . Es stand früher an der Straßenkreuzung nach Seubrigshausen und war mit einem Eisenzaun umgeben.
Das Denkmal mit den Namen der Gefallenen der Kriege 1866 und 1870/71 wurde von Kriegsheimkehrern in Auftrag gegeben und finanziert. Der Restaurator Petro Schiller stellte vor Ort fest, dass das Denkmal wohl aus französischem Stein errichtet wurde. Am Denkmal ist zu lesen: Gestiftet von Wilhelm Rink und mehreren Guttätern unter Mitwirkung des Kriegervereins Großwenkheim .
Denkmäler der Nachwelt erhalten
Die Sanierung gestaltete sich recht schwierig, weiß Rainer Fries. Nach der Reinigung mit heißem Wasser wurden vom Restaurator die Konturen wieder herausgearbeitet und die Schrift mit schwarzer Farbe nachgezogen. Es sei wichtig diese Denkmäler für die Nachwelt zu erhalten und an die Schrecken der Kriege zu erinnern, sagen Erich und Rainer Fries.
Dass immer mehr Reservisten- und Kriegervereine aufgelöst werden müssen, sei unter anderem auf das Desinteresse der Bevölkerung zurückzuführen. Außerdem bringe die Aussetzung der Wehrpflicht keine neuen Mitglieder mehr, „so dass landauf und landab die Kameradschaften aus Altersgründen und fehlenden Neuzugängen aufgelöst oder stillgelegt werden.“ Die Reservistenkameradschaft Großwenkheim wurde über 25 Jahre von Heribert Gessner geführt. Vor allem durch ihre Mitarbeit bei den verschiedenen Kriegsgräbereinsätzen zählte sie zu den Aktivsten in ganz Unterfranken. Nun folgt die Stilllegung, was bedeutet, dass, sollte sich wieder eine neue Kameradschaft bilden, diese über die Unterlagen, die nun die Stadt Münnerstadt aufbewahrt, verfügen kann.
Kriegergedächtniskapelle saniert
Bereits im vergangenen Jahr haben Mitglieder der Kameradschaft die historische Kriegergedächtniskapelle in Großwenkheim saniert und dort den Eingang von der Hauptstraße an die Seite verlegt. Dazu wurde eine Treppe eingebaut, die Mauer durchbrochen und auch das Fachwerk sowie die Fenster der kleine Kapelle gestrichen.

Die Bauleitung lag in den Händen von Martin Ziegler, für die Zimmerarbeiten war Christof Freibott und für das Legen der Fliesen Wolfgang Schäfer zuständig, sagt Christoph Schlembach, Vorsitzender der Reservistenkameradschaft Großwenkheim . Viele hätten mitgeholfen, um die Kapelle wieder „auf Vordermann“ zu bringen. Dazu gehörten Gerhard und Gebhard Freibott, Günther Behr, Rainer Fries, Benno Trost, Richard Schleier, Burkard Lenhart, Heribert Gessner, Liberat Schmitt, Martin Ziegler, Rainer Werner, Carsten Klein, Peter Freibott, Franz Mölter und Günther Gessner.


