Christian Zimmermann aus Münnerstadt kann einer Besucherin des Repair-Cafés eine gute Nachricht überbringen: „Ihr Föhn ist wieder einsatzbereit.“
Das verschmorte Elektrokabel konnte er erneuern. „Es war nicht ganz ungefährlich, denn so bekommt man schnell einen Stromschlag“, erklärt er. Aber: Zum Reparieren ist die entsprechende Fachkenntnis notwendig.
Viele Geräte sind noch reparabel
Als gelernter Elektriker und Elektromeister ist das für Zimmermann allerdings kein Problem. Er berichtet, dass er im Repair-Café sogar schon eine Kuckucksuhr wieder zum Laufen gebracht habe.
Der Elektromeister spricht von einer Wegwerfgesellschaft und meint, dass häufig viele defekte Geräte noch reparabel seien. „So wie man früher zum Schuster ging und sich die Schuhe neu besohlen ließ oder den Schneider bat, die Hose enger zu machen.“
Reparatur oft schwierig
Das Problem: Oftmals sei die Reparatur schwierig, denn in der Industrie werde Kunststoff und anderes Material verwendet, für das es häufig nicht das notwendige Handwerkszeug gebe. „Aber bisher konnte ich eigentlich immer helfen.“ Das bestätigt auch sein Kollege, der eine Baumsäge wieder in Gang gebracht hat. Einen Tisch weiter geht es um einen Wasserbehälter, dessen Pumpe offensichtlich defekt ist.
Das Café kommt gut an
Über Aussagen wie „Es ist einfach super, dass es so etwas in Münnerstadt gibt“, „Ich wollte es schon wegwerfen“ und „Das sind ja alles Fachleute hier und die können was“, freut sich das Team des Repair-Cafés sehr.
Die Idee der Veranstaltung ist es, defekte Produkte und Geräte, wenn möglich, wieder instand zu setzen. Dafür haben sich mit der Zeit viele ehrenamtliche Fachkräfte gefunden, die die Reparaturen vornehmen oder auch Hilfe zur Selbsthilfe geben. Die meisten wohnen sogar in Münnerstadt .
Fachleute aus verschiedenen Bereichen
Die Helfer kennen sich aus in den Bereichen Elektronik, Mechanik und Holzreparaturen, aber auch im Nähen. Jeder bringt seine eigenen beruflichen Erfahrungen mit. Oftmals sind es Menschen, die längst im Ruhestand sind. Häufig reiche es schon aus, wenn die Experten Hinweise geben, wie das Gerät wieder instandgesetzt werden könne.
„Wenn jemand aber kein Handwerker ist, dann helfen wir gerne.“ Reparaturkosten fallen keine an, „aber Spenden werden gerne entgegengenommen.“ Damit können die anfallenden Kosten, wie Verköstigung aber auch Haftpflichtversicherung abgedeckt werden.
Reparieren statt neu kaufen
Gut vier Stunden waren die Ehrenamtlichen im Einsatz, um die kaputten Geräte wieder in Gang zu bringen. Das sei immer noch besser, als einen defekten Föhn oder Kleinschleifer in den Elektroschrott zu werfen.
Der große Andrang beim zweiten Repair-Café und die positive Resonanz der Interessierten führt dazu, dass dieses Angebot „Reparieren statt neu kaufen“ weiterhin ein Anziehungspunkt im Haus 17 am Münnerstädter Marktplatz sein wird.
Mehr zu Münnerstadt finden Sie hier: