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MÜNNERSTADT
Remogs Luftfahrtsparte ist gut im Geschäft
Der Mann fürs Feine: Günther Schmitt (links) steht an der Maschine, mit der Hydraulikteile bis auf tausendstel Millimeter eingeschliffen werden. Die Geschäftsführer Markus und Wilfried Müller (rechts) freuen sich über den attraktiven Auftrag.
Foto: Michael Petzold | Der Mann fürs Feine: Günther Schmitt (links) steht an der Maschine, mit der Hydraulikteile bis auf tausendstel Millimeter eingeschliffen werden.
Von unserem Redaktionsmitglied Michael Petzold
 |  aktualisiert: 11.12.2019 15:36 Uhr

Gute Nachrichten aus dem Hause Remog: Der Betrieb befindet sich nach einem positiven Jahr weiter auf der Erfolgsspur. Die mit dem Ausbruch der Wirtschaftskrise einhergehenden turbulenten Jahre sind endgültig zu den Akten gelegt. Die Luftfahrtbranche boomt und der mittelständische Betrieb profitiert davon. Und so blicken die beiden Chefs Wilfried Müller und sein Sohn Markus optimistisch auf 2013 und die folgenden Jahre.

„Wir sind nächstes Jahr voll ausgelastet“, sagt Markus Müller. Zumindest, was die Luftfahrtsparte in dem 130 Mitarbeiter zählenden Unternehmen betrifft, das sich auf hochkomplexe hydraulische Teile spezialisiert hat. Und diese Sparte macht immerhin fast 70 Prozent des gesamten Geschäftes aus.

Der Hauptgrund für die positive Geschäftsentwicklung ist ein neuer Auftrag des anglo-italienischen Hubschrauberproduzenten Agusta-Westland, für den Remog spezielle Ventile zur Steuerung der Rotoren fertigen wird. „Das sind sehr kleine, aber wertvolle Teile“, erklärt Müller. Und so hochkompliziert, dass in einer Schicht nicht mehr als fünf oder sechs Stück hergestellt werden können. Geht es doch um eine Genauigkeit, die sich im Bereich von wenigen tausendstel Millimetern bewegt. Da muss natürlich auch die Umgebung passen. Weil Metall sich bei großer Wärme ausdehnt, sorgt eine neu installierte Klimaanlage für konstante Hallentemperatur.

Guter Ruf in der Branche

„Das Unternehmen hat in England niemanden mehr gefunden, der diese Teile liefern kann“, erklärt Müller im Gespräch mit der Main-Post den Grund, warum es gelungen ist, den Auftrag an die Lauer zu holen. Für ihn ein weiterer Beweis dafür, dass Remog in der Branche einen sehr guten Ruf genießt. Möglicherweise steht noch ein zweiter lukrativer Auftrag ins Haus. Derzeit gibt es Verhandlungen mit einem Kunden, der an der Herstellung des Eurocopter, eines anderen Militärhubschraubers, maßgeblich beteiligt ist.

Klar, dass solche Aufträge in der attraktiven Marktnische permanente Investitionen erfordern. Und so wollen die Müllers auch im nächsten Jahr, wie schon 2012, rund eine Million Euro investieren. Ein Gutteil des Geldes wird für den Kauf einer neuen Maschine ausgegeben. Die ermöglicht die komplette Bearbeitung von Fahrwerkskomponenten. Bislang sind dazu noch mehrere Maschinen notwendig. Weiteres Geld fließt in die bereits begonnene energetische Sanierung der Produktionshallen.

Werk in Polen wächst

Auch mit dem Geschäftsgang im polnischen Mielec, wo Remog ein Tochterunternehmen mit gut 110 Beschäftigten betreibt, sind die Müllers sehr zufrieden. Dort sind für das nächste Jahr sogar Neueinstellungen im größeren Umfang und eventuell auch ein Neubau geplant. Wobei es auch im östlichen Nachbarland nicht mehr so einfach ist, geeignete Mitarbeiter zu finden.

In erster Linie behilft man sich mit einem betriebsinternen Qualifikationssystem. Die duale Ausbildung mit Berufsschule und Betrieb, die angehende Facharbeiter zu einer allgemeinen Berufsqualifikation über den Lehrbetrieb hinaus führt, gibt es zum Bedauern von Müller hier nicht.

Zusätzliche Einstellungen in Münnerstadt sind im nächsten Jahr erst einmal nicht geplant, weil Wilfried Müller angesichts einer abflauenden Konjunktur die Entwicklung in anderen Betriebsbereichen abwarten will. Kurzarbeit soll es aber auch nicht geben.

 
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  • wmueller
    Anmerkung zum Hubschraubereschäft: Remog's Teile gehen ausschließlich in Zivilhubschrauber, dies gilt auch für Eurocopter.
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