
Der Gipsabdruck des Reliefs, das einst für Auguste Böhmer angefertigt wurde, hat einen ehrwürdigen Rahmen erhalten und kann ab sofort im Lesesaal des Brunnenbaus besichtigt werden, wie es in einer Pressemeldung aus dem Staatsbad Bad Bocklet heißt.
Auguste Böhmer ist im Alter von nur 15 Jahren während eines Kuraufenthalts in Bad Bocklet gestorben. Sie war die Tochter von Karoline Böhmer und Bergmedikus Dr. Böhmer sowie auch als der verwöhnte Liebling des „Jenaer Romantikerkreises“ bekannt. Ihre Mutter heiratete nach dem Tod ihres Vaters den Dichter A. W. von Schlegel und später den Philosophen Friedrich Wilhelm von Schelling.
Das Grabmal wurde von Friedrich von Gärtner gestaltet und von Bertel Thorwaldsen gemeißelt. Es zeigt auf der linken Seite einen Engel, der die Wohltaten von Auguste aufzeichnet, während auf der rechten Seite ein jugendlicher Todesgenius steht. In der Mitte des Reliefs sind Auguste und ihre Mutter dargestellt. Zu sehen ist, wie Auguste ihrer Mutter Bad Bockleter Heilwasser reicht, während ihr Fuß bereits von einer Schlange umzingelt wird – ein Zeichen des nahenden Todes. Auf dem Sitz der Mutter dagegen ist ein Symbol der Genesung zu erkennen.
Der Gipsabdruck, der erst vor kurzem einen angemessenen Rahmen erhielt, steht nun im Lesesaal des Brunnenbaus. Hier können Gäste das Kunstwerk besichtigen und sich mit der tragischen Geschichte von Auguste Böhmer auseinandersetzen.
Obwohl das ursprüngliche Grabmal nie seinen Weg nach Bad Bocklet fand, wurde in den Jahren 1936/1937 vor dem Aufgang zu Kirche und Friedhof eine Erinnerungsstätte geschaffen. Die Goethegesellschaft brachte dort eine Steinplatte mit den Lebensdaten von Auguste Böhmer an.
Der Lesesaal des Brunnenbaus ist zu den regulären Öffnungszeiten mit Gästekarte oder Einwohnerkarte zugänglich. Alle Informationen im Internet unter badbocklet.de .