
Das Rakoczy-Turnier ist das Wimbledon des Reitsports in der Region. Schließlich wird am ersten August-Wochenende in der Au auf Rasen geritten. Wie beim CHIO in Aachen oder beim „Hamburger Derby“. Und geht es nach den beiden Vorständen Ulrike Waldhofen und Marcus Lipsius, darf von den Besuchern gerne auch Hut getragen werden als Reminiszenz an die alten Zeiten, in denen das vornehme Publikum von der prächtigen Tribüne aus das Geschehen verfolgte. Seit den 60ern findet die Veranstaltung in der Saaleau vor dem Turniergebäude statt, welches 1922 eigens für Reit- und Fahrturniere erbaut wurde und der Unterhaltung der Kurgäste dienen sollte.
Die Finanzierung steht
Noch ist das historische Gebäude der Weltkulturerbe-Stadt aufgrund baulicher Maßnahmen gesperrt, soll aber spätestens im Jahr 2026 zum 100-jährigen Bestehen des Reiterverein Bad Kissingen im alten Glanz erstrahlen. Aktuell sorgt eine mobile überdachte Tribüne für bis zu 150 Personen für Ersatz. „Wir haben rund 1,3 Millionen Euro zur Verfügung, um das Gebäude so zu ertüchtigen, dass es wieder im eigentlichen Sinne genutzt werden kann. Die Hälfte trägt die Stadt Bad Kissingen , die andere Hälfte der Finanzierung kommt aus Mitteln des Freistaates Bayern und des Bundes“, sagt Bad Kissingens Oberbürgermeister Dirk Vogel in seinem Grußwort. Dann sollen auch wieder die anspruchsvollen Springen der Klasse S im Parcours geritten werden. „Wir müssen uns diesbezüglich langsam herantasten. Unser M**-Springen mit Stechen und bis zu 1,35 Meter hohen Hindernissen ist fast so anspruchsvoll wie ein schweres Springen. Wir bieten definitiv gehobenen Amateursport“, sagt RV-Vorsitzende Ulrike Waldhofen.
Höhepunkte mit Hut
Auch aus ökologischen Gründen ist die RV-Führungsriege froh über den Untergrund, denn ein Rasenplatz muss nicht so oft bewässert werden wie ein Sandplatz. Der aktuelle Regen half zusätzlich, denn der Saale Wasser zu entnehmen, ist grundsätzlich verboten. „Abreiteplatz und Turnierplatz sind so gut wie nie. Die Stadt Bad Kissingen hat uns bei der Vorbereitung mit schwerem Gerät und Manpower geholfen“, freut sich Lipsius, der an allen Tagen als Turnier-Sprecher im Einsatz sein wird. Mit 400 Starts von etwa 120 Reiterinnen und Reitern rechnen die RV-Verantwortlichen.
Höhepunkte sind der abschließende Große Preis von Bad Kissingen mit der Siegerehrung durch Fürst Rákóczi und der Quellenkönigin sowie die Verleihung des Fairplay-Preises der Spielbank Bad Kissingen , die mit einem eigenen Stand vor Ort sein wird.
A propos Hut. Sich mit diesem modischen Accessoire auszurüsten, ist möglich, weil die Modistinnen Karin Zeissberger (Waldfenster) und Sandra Vollmuth (Bad Brückenau) vor Ort mit einem eigenen Pagoden-Stand vertreten sein werden samt einer breiten Palette an Kopfbedeckungen, darunter auch Unikate und Außergewöhnliches. „Wir bieten Trilby- und Ballon-Formen ebenso an wie ovale Hütchen, Schiebermützen oder Panamahüte für die Dame und den Herrn“, sagt Sandra Vollmuth.
Das Programm am Rakoczy-Reitturnier vom 4. bis 6. August
Freitag 9 Uhr: Springpferdeprüfung Kl. A*; 10.30 Uhr: Springpferdeprüfung Kl. A*; 11.30 Uhr: Stilspringprüfung Kl. A*; 12.15 Uhr: Springprüfung Kl. A** mit Idealzeit; 13 Uhr: Stilspringprüfung Kl. L; 14.45 Uhr: Springprüfung Kl. L; 16.30 Uhr: Springprüfung Kl. M*.
Samstag 9 Uhr: Springpferdeprüfung Kl. A**; 10 Uhr: Springprüfung Kl. A** mit Stil; 11.45 Uhr: Springpferdeprüfung Kl. L; 13 Uhr: Stilspringprüfung Kl. E; 13.45 Uhr: Stilpringprüfung Kl. A*; 15.15 Uhr: Springprüfung Kl. L (SC Bayern Small-Tour); 16.15 Uhr: Punkte-Springprüfung Kl. M* mit Joker.
Sonntag 9.30 Uhr: Springprüfung Kl. A** mit steigenden Anforderungen; 10.30 Uhr: Springprüfung Kl. M* (SC Bayern Medium Tour); 11.30 Uhr: Springprüfung Kl. L mit steigenden Anforderungen; 13 Uhr: Stilspringprüfung Kl. L (Quali Schumacher-Cup); 13.45 Uhr: Stilspringprüfung Kl. E; 15 Uhr: Springprüfung Kl. M**.