„Die Reiterswies’ner Feuerwehr ist ein Kraftwerk im Stadtteil!“ – das Lob von Oberbürgermeister Dirk Vogel auf der Jahreshauptversammlung war angesichts der beeindruckenden Berichte zu den Einsätzen und Übungen, zur Jugend und Musikkapelle sowie zum tragenden Verein verständlich. Mit ihren knapp 300 Mitgliedern , davon 58 Aktive und 187 fördernde Mitglieder , sei die Wehr nicht nur wichtiger Teil der Rettungskette, sondern auch belebendes Element der Ortsgemeinschaft.
Gemeinschaft und Zusammenhalt waren auch die prägenden Begriffe im Bericht des Kommandanten Bernd Ort, sowohl bei den Einsätzen wie auch bei den geselligen Aktivitäten. Lob galt seiner Mannschaft, „auf die man sich verlassen kann und die auch in schwierigen Situationen zusammenhält“. Er berichtete über die Wehr, die mit drei Gruppen und 58 Mitgliedern , 23 Musiker*innen und einer „aktiven Seniorengruppe“ personell gut besetzt ist. Umfangreich waren Ausbildungs- und Übungsplan. Auch die Maschinistengruppe mit 17 Personen und die 17-köpfige Atemschutzgruppe wurden regelmäßig in Theorie und Praxis auf den neuesten Stand gebracht.
847 Stunden im Einsatz
Bei den 34 Einsätzen waren 18 Brandeinsätze, darunter zehn Fehlalarme, und zwölf technische Hilfeleistungen mit insgesamt 847 Einsatzstunden verzeichnet. Darüber hinaus bilanzierte Ort eine Brandschutzerziehung im Kindergarten sowie zahlreiche Besuche bei befreundeten Wehren oder Besprechungen auf Kommandantenebene. Sein Dank galt der Stadt für die Bereitstellung von Mitteln „trotz der angespannten Haushaltslage“ und zahlreichen Personen aus der Wehr, die sich in Führungspositionen oder im und rund um das Feuerwehrgerätehaus einbringen.
2. Kommandant Tobias Dittrich ergänzte die Ausführungen um die einzelnen Aktivitäten. Beim „Ramadama“ der Stadt säuberten 75 freiwillige Helfer des Vereins die Reiterswiesner Fluren: „Leider war die Aktion auch diesmal wieder ein voller Erfolg“, so Dittrich. 40 Mitglieder an vier Tagen mit 460 Einsatzstunden – so lautete die Bilanz für die Messe „Abenteuer Allrad“, bei der die Wehr das hohe Besucheraufkommen in den „Camp Areas“ regelte.
Zwölf aktive Jugendliche und eine eigene Kapelle
Die Aktivitäten rund um die zwölf Jugendlichen mit „fünf Mädels und sieben Jungs“ stellte Jugendbetreuerin Josy Kopp vor. Christbaumsammelaktion mit 140 ausgedienten Bäumen, „Ramadama“, Ausbildung in Technischer Hilfeleistung oder der Ausflug mit der Kreisjugendfeuerwehr standen ebenso auf dem Programm wie eine anspruchsvolle 24-Stunden-Jugendübung.
Daniela Weingärtner berichtete über die Feuerwehrkapelle, die in 47 Proben von Dirigent Harald Reinl auf 14 Auftritte vorbereitet wurde. Die 23 Musikanten waren nicht nur bei vereinsinternen Veranstaltungen präsent, sondern auch bei vielem mehr.
Rücklagen müssen herhalten
Kassier Lothar Kiesel erläuterte, dass die Einnahmen nicht ausreichten, um die besonderen Ausgaben für Ausrüstung zu finanzieren. Das entstandene Defizit werde durch die finanziellen Rücklagen der Wehr aufgefangen, so Kiesel.
Bei den Neuaufnahmen konnte fünf neue Aktive sowie 20 fördernde Mitglieder (!) aufgenommen werden, so Ort. Bei den anstehenden Neuwahlen wurden Michael Schmitt als Vertrauensperson – Mannschaft, Josephine Kopp als Vertrauensperson – Damen, Manuel Sauer als Vertrauensperson – Jugend bestimmt. Für den verstorbenen Kassenprüfer Matthias Dietz wurde Sandro Simon in das Amt gewählt.
Ehrungen für treue Mitglieder
Das Dienstaltersabzeichen für zehn Jahre aktiven Dienst erhielten Tobias Kaprol, Fabian Müller und Julia Sauer. Außerdem wurde Konrad Kiesel mit Erreichen der Altersgrenze aus dem aktiven Dienst verabschiedet. Kiesel war nicht nur 24 Jahre lang Kassier der Wehr, sondern auch Mahner des Vorstandes, auf das Geld zu achten.
Seit 70 Jahren engagiert dabei
Für 70-jährige Mitgliedschaft wurde Werner Greubel geehrt. Im Jahr 1953 trat der Jubilar der Feuerwehr Reiterswiesen bei und war über viele Jahrzehnte nicht nur aktives Mitglied , sondern auch engagierter Helfer im Vereinsleben. Anerkennung erfolgte 2003 mit der Ernennung zum Ehrenmitglied. Kommandant Bernd Ort würdigte Greubel als „Wegbereiter für unsere Zeit“, denn die Herausforderungen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts waren andere und doch notwendig für die Entwicklung der Wehren.
Für 25 Jahre Treue zum Verein wurden mit einer Urkunde gewürdigt: Florian Kiesel, Thomas Kuhn, Paul Six, Christoph Vogel, Daniel Wahler, Christian Götz und Sebastian Götz.
Tobias Dittrich wurde zum Oberlöschmeister befördert, verbunden mit einer umfangreichen Laudatio auf das Engagement des 2. Kommandanten.
Grußworte kamen außer vom OB auch von Stadtbrandinspektor Harald Albert , der die vielfältige Einsatzbereitschaft der Reiterswiesener Wehr lobte und damit nicht nur die Einsätze meinte.
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