Rund 130.000 Menschen sterben jährlich in Deutschland einen weitgehend vermeidbaren Tod durch plötzliches Herzversagen . Die Überlebenschance liegt nach Aussagen von Fachleuten bei fünf Prozent, könnte aber bei 75 Prozent liegen, wenn innerhalb von drei Minuten reanimiert würde.
Denn nach spätestens fünf Minuten treten die ersten irreparablen Hirnschäden ein. Nach acht bis zehn Minuten ohne Reanimation ist der Patient in der Regel tot.
Neben der Herz-Lungen-Wiederbelebung, wie sie im Erste-Hilfe-Kurs gelehrt wird, ist die Defibrillation mit dem Defibrillator der wichtigste Therapieschritt im Kampf gegen den plötzlichen Herztod . Der Defibrillator ist ein Gerät zur Erzeugung von elektrischen Impulsen (Elektroschock) zur Therapie verschiedener lebensbedrohlicher Herzrhythmusstörungen , vor allem aber eines Herzstillstandes. Selbst ein Laie kann diese Hilfe anwenden. Unabdingbare Voraussetzung ist die Anschaffung entsprechender Geräte . Dies hat der Reiterswiesener Schützenverein Edelweiß getan.
Rund 1700 Euro hat er gekostet und es fallen rund 30 Euro Wartungskosten im Monat an. "Wir dachten, das ist eine gute Sache. Manche Menschen hätten überleben können, wäre so ein Gerät vor Ort gewesen", sagte Schützenmeister Arno Röder.
Der Defibrillator wird im Schützenhaus deponiert. Er kann von jedem Verein für Veranstaltungen ausgeliehen werden. An der Finanzierung waren auch andere Reiterswiesener Vereine, wie die CSU , die Feuerwehr , der Gesangverein, die Soldaten- und Reservistenkameradschaft, der Motorradclub , der Heimatverein und der Karnevalverein Fidelia beteiligt.
"Auch wir fanden die Idee des Schützenvereines gut und haben uns entschlossen, das Projekt zu unterstützen", erklärte Feuerwehrkommandant Bernd Ort. "Das Schützenhaus liegt abseits und wird oft von anderen Vereinen für Veranstaltungen genutzt. Da ist schnelle Hilfe bei Herzstillstand geradezu ein Muss. Dadurch, dass wir das kleine, transportable Gerät ausleihen können, kann man es bei Festen überall in Reiterswiesen einsetzen." "Auch wenn wir jetzt einen Defibrillator haben, so hoffen wir doch, dass wir ihn nie brauchen", fügt Arno Röder hinzu.