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Untererthal
Waschbär breitet sich im Raum Hammelburg aus
Die traditionelle Rehwildhegeschau der Kreisgruppe Hammelburg des Bayerischen Jäger-Verbands (BJV) fand in der Erthalhalle statt.
Die Rehwildhegeschau präsentierte das Jagdergebnis.       -  Die Rehwildhegeschau präsentierte das Jagdergebnis.
Foto: Winfried Ehling | Die Rehwildhegeschau präsentierte das Jagdergebnis.
Winfried Ehling
 |  aktualisiert: 23.06.2024 02:34 Uhr

Die Rehwildhegeschau der Kreisgruppe Hammelburg des Bayerischen Jäger-Verbands (BJV) in der Erthalhalle gab Aufschluss über die Ergebnisse des jagdlichen Wirkens und über die Arbeit der Jagenden in der Hege und im Naturschutz, denn der BJV ist anerkannter Naturschutzverband . Die Hegeschau ist somit nicht nur als staatlich verordnete Trophäenpräsentation zu sehen, sondern als Bilanz nachhaltigen Waltens in und für die Umwelt.

Kreisgruppenvorsitzender Sebastian Becker hieß die zahlreichen Aktiven und Gäste willkommen, unter ihnen Bezirksrat Martin Wende , der erstmalig einer solchen Veranstaltung beiwohnte. Mit den Grüßen des Bezirkstags, der kulturelle Belange unterstützt, würdigte Wende neben der Jagd die Tradition und das Bemühen um die Kulturlandschaft. Staatssekretär Sandro Kirchner blieb nur eine kurze Zeit, da er zum nächsten Abendtermin eilen musste.

Beckers Dank galt Hans Peter Donislreiter, dem Leiter der Unteren Jagdbehörde und dem Repräsentanten, Eric von Hindte vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Bad Neustadt, für deren geleistete Unterstützung. Sein Gruß galt dem Leiter der Bayerischen Staatsforsten in Hammelburg, Daniel Zippert und Vize-BBV-Obmann Albrecht Leurer, als Vertreter des Bayerischen Bauernverbands .

Hammelburgs Bürgermeister Armin Warmuth , der auch für seinen Amtskollegen Florian Atzmüller sprach, dankte für das gute Miteinander. „Veränderte Bedingungen – vor allem im Wald – machen ihre Tätigkeit wichtiger denn je“, betonte er in seinem Grußwort.

Jagdberater Helmuth Keller legte anschließend die Abschusszahlen für die Jagdjahre 2022 bis 2025 des Gesamt-Landkreises vor. Danach ist beim Rehwild mit einem geplanten Sollabschuss von 18.173 geforderten Stücken das Soll zu mehr als 96 Prozent erfüllt. Im Altlandkreis Hammelburg liegt der Sollabschuss im selbigen Zeitraum bei 6218 Stücken. Hier wird das Soll zu mehr als 91 Prozent erfüllt. Die Erlegungsergebnisse beim Schwarzwild im Landkreis Bad Kissingen steigen nach einer Absenkung in den letzten zwei Jahren wieder an.

Probleme mit der Fuchspopulation

Probleme gibt es mit der Fuchspopulation, deren Bestand viel zu hoch ist und so das Niederwild dezimiert. Auch der Waschbär breitet sich explosionsartig aus, immense 400 Tiere wurden gezählt. Die Folge: Rebhuhn, Fasan und Stockente sind nur noch selten in der Strecke zu finden.

In der von Jagdhornbläsern musikalisch begleiteten Veranstaltung übergab Keller vier jungen Waidleuten den Jägerbrief und ernannte sie per Jägerschlag zu Jungjägern. Den erfolgreich Geprüften nahm der Jagdberater das Versprechen ab, Waidgerechtigkeit, Jagdethik und Achtung vor der Schöpfung zu üben.

Landrat Thomas Bold sah in der Hegeschau neben der Verbundenheit zum Weidwerk und der Jagd auch die Behandlung von Themen wie die Maßnahmen zur Biotopverbesserung, die Entwicklung der Niederwild-Population und mehrere andere Aspekte, die zur Behandlung standen. Hervorzuheben seien die Bemühungen zur Biotopaufwertung und um einen angemessenen Wildbestand.

Die Problematik des Verbissdrucks begleiten auch nicht erfasste Faktoren wie zum Beispiel die Freizeit-Gestaltung in der Natur, Umwelteinflüsse und ein ständig steigendes Verkehrsaufkommen.

Bold appellierte an die Jägerschaft, sich ihrer Verantwortung um einen gesunden Mischwald und einen artenreichen Wildbestand bewusst zu sein. „Wir dürfen den Wald nicht überlasten“, betonte er, wissend, dass mit einem wahllosen Abschuss das Problem der Waldverjüngung nicht einseitig zu lösen ist.

Ehrungen

Zur Bejagung des Schwarzwilds verwies er auf die Untere Jagdbehörde , die eine ganzjährige, intensive Bejagung empfiehlt, um größere Wildschäden nicht aufkommen zu lassen. Auch die konträr diskutierte Thematik Wolf kam zur Sprache. „Wir können die aktuelle, gesetzliche Regelung nur begleiten. Ohne die Politik ist hier nicht viel zu machen“, betonte der Landrat.

Es folgten Ehrungen verdienter und langjähriger Mitglieder der Kreisgruppe. Für besonderes Engagement überreichte der Vorstand das Ehrenzeichen des Landesverbands an Manfred Orthober und Adolf Rothschedl. Für 65-jährige Treue wurde Willi Wiesend, für 60 Jahre Robert Röll und Adolf Rothschedl gewürdigt. Johann Schneider ist seit einem halben Jahrhundert Mitglied der Kreisgruppe, Otmar Bayer seit 40 Jahren und Kurt Siebenlist seit 25 Jahren.

Die Vorstandsmitglieder Mario Hugo (l.) und Julia Brimer(r.) gratulierten (v. l.) Mafred Orthober und Adolf Rothschedl zu ihrer Ehrung vom Landesverband, die sie für ihre besonderen Verdienste erhielten.       -  Die Vorstandsmitglieder Mario Hugo (l.) und Julia Brimer(r.) gratulierten (v. l.) Mafred Orthober und Adolf Rothschedl zu ihrer Ehrung vom Landesverband, die sie für ihre besonderen Verdienste erhielten.
Foto: Winfried Ehling | Die Vorstandsmitglieder Mario Hugo (l.) und Julia Brimer(r.) gratulierten (v. l.) Mafred Orthober und Adolf Rothschedl zu ihrer Ehrung vom Landesverband, die sie für ihre besonderen Verdienste erhielten.
Kreisgruppen-Vorsitzender Sebastian Becker (l.) und Vorstandsmitglied Sabine Sell (r.) dankten langjährigen Mitgliedern für ihre Treue: (v. l.) Kurt Siebenlist, Otmar Bayer, Robert Röll, Willi Wiesend und Johann Schneider.       -  Kreisgruppen-Vorsitzender Sebastian Becker (l.) und Vorstandsmitglied Sabine Sell (r.) dankten langjährigen Mitgliedern für ihre Treue: (v. l.) Kurt Siebenlist, Otmar Bayer, Robert Röll, Willi Wiesend und Johann Schneider.
Foto: Winfried Ehling | Kreisgruppen-Vorsitzender Sebastian Becker (l.) und Vorstandsmitglied Sabine Sell (r.) dankten langjährigen Mitgliedern für ihre Treue: (v.
 
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