Zugegeben, es gab in der Vergangenheit schon zahlenmäßig stärker beschickte Regionalmärkte. Mark Decker, Mitorganisator des Regionalmarkts, relativiert jedoch. Der Regionalmarkt sei von Anfang an nicht als reiner Verkaufsständemarkt gedacht gewesen. Vielmehr solle er als sozialer Treffpunkt unter Einbeziehung der Vereine, karitativer Organisationen und anderer Interessenverbände dienen. Dieses Konzept sei bislang jedoch noch nicht so aufgegangen, wie ursprünglich geplant.
Mit dem Informationsstand „ Bad Brückenau meets Grundgesetz“ hatte sich am Samstag das Bündnis „ Bad Brückenau ist bunt“ eingebracht und anlässlich des 75-jährigen Bestehens der deutschen Verfassung rund um den Markt Infotafeln aufgestellt, die über die Geschichte des Grundgesetzes sowie die Notwendigkeit der grundgesetzlich garantierten Rechtsstaatlichkeit informierten.
Quiz über das Grundgesetz
Dargestellt wurde dies anhand konkreter Beispiele – nicht nur aus den dunkelsten Kapiteln der deutschen Geschichte, sondern auch bezugnehmend auf höchst aktuelle Bedrohungen, wie den erstarkenden Populismus in der politischen Debatte, in dem scheinbar einfache Lösungen und Nebelkerzen immer mehr Raum einnehmen. Am Infostand konnten die Besucher anschließend in einem Quiz ihre Kenntnisse über unser Grundgesetz unter Beweis stellen und BRKard-Einkaufsgutscheine und Sachpreise gewinnen.
Einige Meter weiter konnte man dem Kunstschmied Dmytro Eider aus Odessa live bei der Ausübung seines Handwerks zusehen. Dmytro, der gemeinsam mit seiner Frau Yerheniia und seinen Kindern anfang des Jahres vor dem Krieg in ihrem Heimatland nach Bad Brückenau geflohen war, stellt mit Hammer und Amboss von kleinen Schmuckstücken bis zum Schaukampfschwert eine breite Palette an Produkten her. Besonderes Interesse an diesem sehr ursprünglichen Handwerk zeigten die Kinder, denen Dmytro vorsichtig und geduldig einige Grundlagen zeigte, wobei sie auch selbst einmal den Hammer schwingen durften.
Second-Hand für Frauen
Über mangelndes Interesse konnten sich die Damen vom „Flohmarkt von Frauen für Frauen “ nicht beschweren. Etwas abseits vom Regionalmarkt hatten Organisatorin Kathrin Romeis-Merten und ihr Team ihr Angebot an Hosen, Pullis und Kleidern in einem Pop-Up-Store eingerichtet. Im Welt-Laden nebenan hatten die Kundinnen im Anschluss an ihren Einkauf die Gelegenheit, sich mit Kuchen zu stärken, wobei die Erlöse aus dem Kuchenverkauf dem Caritas-Lädchen zugutekommen.
War eine Wiederholung des Flohmarktes ursprünglich eigentlich erst für den Februar wieder geplant, sorgte die hohe Nachfrage dafür, dass man sich noch am Samstag spontan dazu entschloss, den nächsten Termin auf den 23. November vorzuziehen. Dann natürlich wieder im Rahmen des Regionalmarktes.
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