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Bad Kissingen
Rechtliche und ethische Aspekte bei assistiertem Suizid
Wie sind die rechtlichen Rahmenbedingungen für assistierten Suizid, und welche ethischen Fragestellungen sollten sich Mediziner und Hospizvereine stellen, wenn sich Menschen mit einem aktiven...
Redaktion
 |  aktualisiert: 19.10.2024 01:06 Uhr

Wie sind die rechtlichen Rahmenbedingungen für assistierten Suizid, und welche ethischen Fragestellungen sollten sich Mediziner und Hospizvereine stellen, wenn sich Menschen mit einem aktiven Sterbewunsch an sie wenden? Darüber haben sich die Mitglieder des Hospiz- und Palliativversorgungsnetzwerks (HPVN) Schweinfurt – Bad Kissingen – Rhön Grabfeld bei ihrer ersten Vollversammlung am 9. Oktober informiert, heißt es in einer Pressemitteilung des HPVN.

Nach einjähriger Tätigkeit als ein von den Krankenkassen gefördertes Hospiz- und Palliativversorgungsnetzwerk trafen sich die Mitglieder im großen Sitzungssaal des Landratsamtes Schweinfurt. Zunächst begrüßte die stellvertretende Landrätin Bettina Bärmann die Gäste aus dem Bereich der hospizlichen und palliativen Arbeit. In ihrer Begrüßung stellte sie fest, wie wichtig das Netzwerk sei und damit das Engagement aller Mitglieder für eine gute Versorgung von schwerstkranken und sterbenden Menschen.

Anschließend wurden Sach- und Finanzbericht vorgetragen. Besonders hervorgehoben wurde dabei die erfolgreiche Schulung Palliative Praxis, die das Netzwerk Mitarbeitenden in stationären und teilstationären sowie ambulanten Versorgungseinrichtungen angeboten hatte – quasi von der Köchin bis zum Pflegefachmann. Die Schulung war sehr gut angenommen und bewertet worden. Darüber hinaus haben sich die Kooperationspartner des Netzwerkes selbst in Qualitätszirkeln und Netzwerken engagiert. So arbeiteten die Mitglieder an Fragen einer gelingenden Zusammenarbeit mit anderen Akteuren oder beschäftigten sich mit interkultureller Palliativversorgung. Auch wurde ein neuer Flyer fertiggestellt und eine Informationsmappe für potenzielle neue Partner des Netzwerkes gestaltet.

Fürsorgepflicht und Schutz

Mit Spannung erwartet wurden schließlich die beiden Vorträge zum Thema assistierter Suizid. Den ersten Teil des Vortrages hielt die 2. Vorsitzende des Hospizvereins Schweinfurt, Susanne Ritzmann. Sie erläuterte die rechtlichen Aspekte. Dabei ging sie nicht nur auf die aktuelle juristische Lage ein, sondern schilderte auch das Spannungsfeld zwischen ärztlicher Fürsorgepflicht und staatlichen Schutzaufgaben. Erkenntnisreich für das Publikum waren dabei die ersten Ergebnisse einer Studie der Universität München vom November 2023, die die Referentin aufführte. Als Susanne Ritzmann schließlich auch die Ursachen für Sterbewünsche beleuchtete, gelang ihr die Überleitung zum zweiten Vortragsteil, den der 1. Vorsitzende des Hospizvereins und ehemaliger Chefarzt am Leopoldina Krankenhaus Schweinfurt, Dr. Johannes Mühler, übernahm. Er ging der Frage nach, welche ethischen Aspekte beim Umgang mit dem assistierten Suizid und beim Umgang mit Anfragen zum assistierten Suizid zu berücksichtigen sind. Dabei stellte Mühler einfühlsam heraus, wie wichtig es sei, eine Haltung zu suchen, aber gleichzeitig auch, wie schwierig es sein kann, eine solche Haltung nach außen zu beschreiben und fortlaufend zu definieren.

Ein gelungener Vortrag mit vielen spannenden und neuen Informationen, fanden auch die Mitglieder und Kooperationspartner beim anschließenden Austausch.

Für das Jahr 2025 hat sich das Netzwerk neue Schulungs- und Vortragsangebote – beispielsweise zum Thema Verhungern und Verdursten am Lebensende oder Versorgungsangebote für schwerstkranke und sterbende Menschen in der Region Main Rhön – auf die Fahnen geschrieben. Teile des Angebotes sollen auch digital vorgehalten werden, heißt es weiter.

Das Hospiz- und Palliativversorgungsnetzwerk (HPVN) Schweinfurt – Bad Kissingen – Rhön-Grabfeld ist ein Zusammenschluss der Landkreise Bad Kissingen , Rhön-Grabfeld und Schweinfurt, der Stadt Schweinfurt sowie des Hospizvereins Schweinfurt. red

 
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