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Bad Brückenau
Realschüler fahren nach Dachau
Fächerübergreifender Unterricht, Lernen an realen Schauplätzen, Schulung sozialer Kompetenzen – das alles sind Schlagwörter, die der Lehrplan der...
Die 10. Klassen der Staatlichen Realschule Bad Brückenau vertieften ihre Geschichtskenntnisse an den Orten der Gräueltaten des NS-Regimes.       -  Die 10. Klassen der Staatlichen Realschule Bad Brückenau vertieften ihre Geschichtskenntnisse an den Orten der Gräueltaten des NS-Regimes.
Foto: Ines Pollithy | Die 10. Klassen der Staatlichen Realschule Bad Brückenau vertieften ihre Geschichtskenntnisse an den Orten der Gräueltaten des NS-Regimes.
Redaktion
 |  aktualisiert: 07.11.2023 15:43 Uhr

Fächerübergreifender Unterricht, Lernen an realen Schauplätzen, Schulung sozialer Kompetenzen – das alles sind Schlagwörter, die der Lehrplan der bayerischen Realschulen fordert. Mit den 10. Klassen der Staatlichen Realschule Bad Brückenau wurden diese nun in Dachau und in München umgesetzt, heißt es in einer Pressemitteilung der Schule.

An einem Tag im Februar fuhren die Abschlussklassen am frühen Morgen los in den bayerischen Süden, wo sie zwei Tage geschichtliches und politisches Programm er-warteten. Erstes Ziel war am späten Vormittag die KZ-Gedenkstätte in Dachau. Die Schüler erhielten Führungen über das Gelände und erfuhren so unmittelbar am Originalschauplatz über die Gräueltaten des NS-Regimes. Ihnen wurde vermittelt, dass das Konzentrationslager in Dachau als „Prototyp“ errichtet worden war, in dem anfangs vor allem politische Gegner aus dem linken Lager inhaftiert wurden. Anschaulich konnten die Schüler einen erschreckenden Einblick in die Einzelhaftzellen erlangen.

Der Nachbau einer Baracke zeigte erkennbar die Entwicklung und Problematik der stetig steigenden Häftlingszahlen und dem damit verbundenen Leben im Lager. Bedrohlich wirkten nicht nur die Gaskammern zur Desinfektion von Kleidung, sondern auch das „Brausebad“, in dem in Dachau aber keine Massenvernichtungen durchgeführt wurden. Die Quellenlage kann aber nicht erklären, warum dieses Vernichtungsinstrument hier nie zum Einsatz kam. Klar sei jedoch, dass medizinische Tests mit diversen Giften durchgeführt wurden, so dass vermutlich um die 20 Personen auf diese grauenhafte Weise ermordet wurden. Erdrückend war die Stimmung auch, als die Krematorien besichtigt und erklärt wurden. Im Anschluss an die Führung hatten die Schüler noch Gelegenheit, ihre Eindrücke in der Dauerausstellung zu vertiefen. Nachdenklich und ruhig verlief danach die Weiterfahrt nach München.

Im Hostel angekommen, hatten die Schüler nun die Möglichkeit, die Landeshauptstadt kulturell zu erkunden, bevor es zum gemeinsamen Abendessen in ein traditionelles bayerisches Lokal ging.

Am nächsten Morgen stand dann die Vertiefung der NS-Politik in München auf dem Programm. In vier Kleingruppen besuchten die Realschüler das NS-Dokumentationszentrum. Ihnen wurde von Referenten der Aufstieg der NSDAP erläutert, wie die Landeshauptstadt vom Nationalsozialismus eingenommen wurde. Politische Plakate wurden vertieft bearbeitet. An neuesten digitalen Medien konnte eine Schülergruppe im NS-Dokuzentrum sogar nach Verfolgten aus dem Heimatort forschen und so einen Bezug zu ihrem persönlichen Alltag herstellen. Nach einer kurzen Pause stand noch eine Stadtführung durch die Münchener Innenstadt auf dem Programm, bei der die Schüler diverse Originalschauplätze des NS-Regimes gezeigt bekamen.

Im Geschichtsunterricht wurde an den Stoff der 9. Jahrgangsstufe angeknüpft und politisch in das neue Fach Politik und Gesellschaft eingeleitet. red

 
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