
Ratten: Sie fressen sich durch Müll, graben Tunnel in die Erde und nisten sich gerne mal in Gartenhäusern oder Garagen ein. Gerade jetzt, wo sie in freier Flur immer weniger Nahrung finden, zieht es die kleinen Tierchen wieder häufiger in Wohngebiete.
Auch in der Gemeinde Oberthulba werden aktuell in drei Ortsteilen vermehrt Ratten gesichtet. Geschäftsleiterin Nicole Wehner nimmt das zum Anlass, die Bevölkerung für dieses Thema zu sensibilisieren.
Rattenbefall häufig in der Nähe von Kleintierhaltung
"Es ist tatsächlich so, dass wir in manchen Ortsteilen merken, dass Ratten von den Außenorten in den Innenort drängen", berichtet sie. Auffällig sei, dass die Tiere besonders häufig in der Nähe von Kleintierhaltung gesichtet werden. "Zum Beispiel bei Hühnerhaltung ist das oft der Fall."
Der Grund: Das Kleintierfutter bleibe meist offen liegen, was die Ratten anlocke und zum Mitfressen animiere. Aber auch leicht zugängliches und/oder schlecht verpacktes Vogelfutter ist für die Tiere ein gefundenes Fressen.
"Wer sein Haustier im Freien füttern möchte, sollte darauf achten, dass die Futterreste und die Schüssel danach wieder aufgeräumt sind", rät Wehner außerdem noch. Um die Tiere zu vermeiden, gilt also: Futter jeglicher Art am besten gut verpackt an einem für Ratten nicht zugänglichen Ort lagern.
Kanalsystem der Gemeinde Oberthulba ist sauber
"Aus unserem Kanalsystem kommen die Tiere nicht. Der Kanal ist sauber, es ist nichts drin", betont sie. Idealen Lebensraum böten zum Beispiel verstopfte Abflüsse, Ritze in Gebäuden, Garagen oder Gartenhütten. Grundsätzlich wäre es schön, wenn auf einigen Privatgrundstücken mehr Ordnung gehalten werden würde, äußert Wehner den Wunsch. "Die meisten sind da zum Glück sehr pingelig, aber eben nicht alle."
Das Problem an der Sache: Ratten würden nicht nur auf einem Grundstück bleiben. Der Befall lasse sich also nie grundstückgenau abtrennen. "Es hat also nicht nur unangenehme Folgen für den Einzelnen, sondern auch für die unmittelbare Umgebung."
Verursacher zu finden ist schwierig
Unternehmen könne die Gemeinde bei einem Befall auf Privatgrund nur wenig. "Wir schreiten schon ein und nehmen Kontakt auf, wenn es uns gemeldet wird. Viel mehr können wir allerdings nicht tun, da es bei diesem Thema schwierig ist, einen Verursacher festzulegen", erklärt die Geschäftsleiterin.
Was ihr aber auffällt: "Die meisten reagieren erschrocken, wenn wir sie informieren und tun dann auch sofort etwas dagegen." Trotzdem fragt sie sich, ob der Bevölkerung die Ursachen für einen Rattenbefall so bewusst sind.
Tipps, um einen Rattenbefall zu vermeiden
Auf einem Info-Blatt macht die Geschäftsleiterin deshalb nochmal darauf aufmerksam: Mülltonen stets geschossen halten und den Abfall regelmäßig entsorgen. Futterreste umgehend wegräumen, Essensreste nicht in der öffentlichen Kanalisation entsorgen, sondern in die braune Tonne geben. Auch ein Komposthaufen sei nicht ratsam. Und: "Dichten Sie mögliche Zugänge zu Ihrem Zuhause ab, um den Ratten den Zugang zu vermehren."
Sollten dennoch Ratten in der Umgebung bemerkt werden, bittet Wehner um Anruf bei der Gemeinde und den Nachbarn. Bei akutem Befall weist sie außerdem darauf hin, eine Fachfirma für Schädlingsbekämpfung zu beauftragen. "Es geht nur, wenn alle zusammen helfen und die Nachbarn miteinander reden", appelliert Wehner abschließend an die Bevölkerung.
Was mich an dem Artikel stört: Das unappetitliche Foto der Ratten. Ich würde es besser finden, wenn sie nicht so groß zu sehen wären. Das kann auch abschrecken, den Artikel überhaupt zu lesen.
Dank an die Geschäftsleiterin, die sich ja sehr bemüht.