Die Kinderpflegerin Marianne Schinzel geht nach 42 Jahren Arbeit im Kindergarten Gückernest in den Ruhestand . Bei vielen Bürgerinnen und Bürgern werden Erinnerungen an die eigene Kindergartenzeit wach, wenn sie an die Erzieherin aus der Rannunger Kindertagesstätte denken.
Auch dritte Bürgermeisterin Bettina Bonengel ( CSU ) und Gemeinderätin Yvonne Seufert (Bürgerliste) nickten, als Bürgermeister Fridolin Zehner ( CSU ) fragte, wer Schinzel noch aus seiner eigenen Kindergartenzeit kenne.
Einen großen Strauß Rosen
An ihrem letzten Arbeitstag im Gückernest nahmen die Kindergartenkinder von der Erzieherin Abschied. Zum Dank für ihre Arbeit überreichte ihr jedes ihrer Schützlinge eine Rose, zusammen mit einem Spruch und einem kleinen Geschenk.
Insgesamt kamen so 62 Rosen zusammen. „So einen großen Rosenstrauß habe ich wohl noch nie gehabt“, sagte sie gerührt, mit Tränen in den Augen. Und: Selbstverständlich sangen die Kinder auch einige Lieder zum Abschied.
Ausbildung zur Kinderpflegerin
Schinzel, die aus Rannungen stammt und in wenigen Wochen 65 Jahre alt wird, hat damals im BBZ Münnerstadt eine Ausbildung als Kinderpflegerin gemacht.
Danach arbeitete sie in einem Heim und als im Jahr 1981 schließlich eine Stelle im Kindergarten ihres Heimatdorfes frei wurde, wechselte sie dorthin. Seitdem war sie im Gückernest tätig. Unterbrochen wurde ihre Zeit nur von zwei Baby-Pausen , bei der Geburt ihrer eigenen Kinder. Auch die besuchten später den Rannunger Kindergarten.
Erst seit 1988 Gückernest
Der Johannesverein war 1901 gegründet worden und eröffnete die Rannunger „Kinderbewahranstalt“, die erst seit 1998 Gückernest heißt. Als Schinzel damals mit ihrer Arbeit begann, waren noch die Dienerinnen der heiligen Kindheit Jesu aus Würzburg in Rannungen tätig. Die Schwestern selbst verließen die Gemeinde erst im Jahr 1990.
Viele der Eltern, deren Kinder im Gückernest betreut werden, waren vor Jahrzehnten selbst Schützlinge der Erzieherin . „Von dem Vertrauen und der Wertschätzung, die ich dadurch genieße, profitiere ich noch heute“, sagte Schinzel. Und sie hat nachgezählt: Während ihrer Dienstzeit gab es sechs Kindergarten-Leiterinnen.
Abschied fällt ihr schwer
„Der Abschied fällt mir sehr, sehr schwer“, betonte sie. Aber: Wie sie ihre Zeit im Ruhestand verbringt, weiß sie schon. „Ich habe einen großen Garten und ich lese gerne.“
„Sie war immer lieb und nett, von ihr kam nie ein böses Wort“ erinnert sich die Gemeinderätin. Seufert selbst besucht während ihrer Kindergartenzeit das Gückernest und selbstverständlich wurden beziehungsweise werden auch ihre eigenen Kinder dort betreut. „Sie war der ruhende Pol und bei allen beliebt.“
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