Bad Kissingen
Rakoczy-Reitturnier und Umsonst und Draußen abgesagt
Mit dem Reitturnier und dem Open Air fallen 2017 zwei etablierte Veranstaltungen aus. Die Vereine stoßen an finanzielle und organisatorische Grenzen.

Ehrenamtliche Vereine stoßen derzeit an ihre Grenzen, wenn es darum geht, große Veranstaltungen zu stemmen. Das hatte nicht zuletzt die Absage der Bamberger Sandkerwa 2017 deutlich gemacht. Auch vor Bad Kissingen macht dieser Trend nicht halt. Mit dem Rakoczy-Reitturnier und dem Umsonst und Draußen Open Air fallen zwei etablierte Veranstaltungen aus. "Wir haben beschlossen, das Rakoczy-Reitturnier in diesem Jahr auszusetzen", sagt Florian Scheurer, Vorsitzender des Reitvereins und Betreiber der Reitanlage in der Oberen Saline.
Als Gründe nennt er vor allem Schwierigkeiten des Vereins, ausreichend ehrenamtliche Helfer für den Auf- und Abbau zu finden. Rund 700 Arbeitsstunden seien nötig, um das Turniergelände in der Au vorzubereiten. "Die Nachwuchsarbeit wurde in den vergangenen Jahren zu sehr vernachlässigt", erklärt er. Der Reitverein habe zwar rund 170 Mitglieder, allerdings nur wenig Aktive. Viele Mitglieder sind bereits älter und halten dem Verein mehr aus Tradition die Treue. Die Altersstufe der 15- bis 20-Jährigen sei dagegen nur sehr dünn vertreten. "Diese Leute fehlen uns für ein solches Turnier", sagt Scheurer. Weil die Veranstaltung aber sowohl für den Verein, als auch für die Reitanlage sehr wichtig ist, werde man "mit Hochdruck versuchen, das Turnier 2018 wieder durchzuführen".
Beim Umsonst und Draußen ist die Problemlage anders. Der dahinterstehende Verein zur Förderung von Jugendveranstaltungen hatte mit dem zweitägigen Open Air-Festival in den vergangenen Jahren wiederholt Probleme bei den Finanzen. 2016 stand nach der Abrechnung erneut ein dickes Minus. "Wir hatten schon zu kämpfen", sagt Organisatorin Veronika Loose. Offene Rechnungen hatten den Verein noch bis dieses Jahr beschäftigt, so dass "wir jetzt leider beschlossen haben, dass es in diesem Jahr kein Umsonst und Draußen geben wird."
Zu den Geldsorgen kommen noch organisatorische Gründe für die Absage dazu. Der Verein hätte im Dezember turnusgemäß einen neuen Vorstand wählen müssen, was jetzt in der Mitgliederversammlung am 11. Juni nachgeholt werden soll. Danach wolle man sich Gedanken machen, wie das Umsonst und Draußen in Zukunft organisiert werden soll. "Wir wollen natürlich weiter machen und denken bereits jetzt daran, wie wir uns in Zukunft auf stabilere Beine stellen können", meint Loose zuversichtlich. Eine Idee sei, das Festival schlanker zu organisieren und auf eine von drei Bühnen zu verzichten.
Für das Festival wird kein Eintritt von den Besuchern genommen. Die Kosten liegen bei rund 10 000 bis 15 000 Euro. Finanziert wird das über Sponsoren und vor allem über den Getränkeverkauf. Damit trägt der Verein ein erhebliches Risiko, denn ein verregneter, schwach besuchter Abend kann die gesamte Bilanz vermiesen. Die Stadt Bad Kissingen hält für solche Fälle jedes Jahr bis zu 5000 Euro Defizithilfe vor. "Die Gelder mussten in den letzten Jahren leider immer abgerufen werden", berichtet Pressesprecher Mario Selzer. Dennoch hätten die Ehrenamtlichen jedes Mal ein tolles Open Air auf die Beine gestellt.
Die Stadt bedauert es, dass sowohl das Umsonst und Draußen, als auch das Rakoczy-Reitturnier abgesagt wurden. "Wir bieten natürlich weiterhin unsere Unterstützung an", betont er. Das betrifft unter anderem den Servicebetrieb, der bei beiden Veranstaltungen mit anpackt, etwa beim Aufbau der Konzerttechnik und beim Mähen der Wiese in der Au.
Der Reitverein müht sich um einen kleineren Ersatz. Zunächst war ein Reitturnier direkt in der Oberen Saline angedacht, was wegen logistischer Problemen mit den Parkplätzen allerdings auch schon wieder verworfen wurde. Stattdessen wollen die Reiter mit den Betreibern des Stadtstrandes ein Oktoberfest an der Reitanlage organisieren. Wie die Stadt mitteilt, sind dafür vorab noch rechtliche Fragen zu klären. Unter anderem muss der Bauausschuss das Vorhaben genehmigen. "Aus heutiger Sicht sind allerdings keine unüberwindlichen Hürden zu erkennen", heißt es dazu aus der Verwaltung.
Dass das Rakoczy-Reitturnier ausfällt, bedeutet nicht, dass in der Au in der ersten Augustwoche nichts geboten ist. Statt Pferden gibt es Flugzeuge zu sehen: Die Segelfluggemeinschaft nutzt das Turniergelände für ein Fluglager mit einem befreundeten Fliegerclub aus Gundelfingen. "Es gibt eine Woche Flugbetrieb", berichtet der Vorsitzende Matthias Albert. Hauptsächlich sind Schulungsflüge vorgesehen, es wird aber auch Streckenflüge in die Rhön geben.
Als Gründe nennt er vor allem Schwierigkeiten des Vereins, ausreichend ehrenamtliche Helfer für den Auf- und Abbau zu finden. Rund 700 Arbeitsstunden seien nötig, um das Turniergelände in der Au vorzubereiten. "Die Nachwuchsarbeit wurde in den vergangenen Jahren zu sehr vernachlässigt", erklärt er. Der Reitverein habe zwar rund 170 Mitglieder, allerdings nur wenig Aktive. Viele Mitglieder sind bereits älter und halten dem Verein mehr aus Tradition die Treue. Die Altersstufe der 15- bis 20-Jährigen sei dagegen nur sehr dünn vertreten. "Diese Leute fehlen uns für ein solches Turnier", sagt Scheurer. Weil die Veranstaltung aber sowohl für den Verein, als auch für die Reitanlage sehr wichtig ist, werde man "mit Hochdruck versuchen, das Turnier 2018 wieder durchzuführen".
Wetteranfällige Kalkulation
Beim Umsonst und Draußen ist die Problemlage anders. Der dahinterstehende Verein zur Förderung von Jugendveranstaltungen hatte mit dem zweitägigen Open Air-Festival in den vergangenen Jahren wiederholt Probleme bei den Finanzen. 2016 stand nach der Abrechnung erneut ein dickes Minus. "Wir hatten schon zu kämpfen", sagt Organisatorin Veronika Loose. Offene Rechnungen hatten den Verein noch bis dieses Jahr beschäftigt, so dass "wir jetzt leider beschlossen haben, dass es in diesem Jahr kein Umsonst und Draußen geben wird." Zu den Geldsorgen kommen noch organisatorische Gründe für die Absage dazu. Der Verein hätte im Dezember turnusgemäß einen neuen Vorstand wählen müssen, was jetzt in der Mitgliederversammlung am 11. Juni nachgeholt werden soll. Danach wolle man sich Gedanken machen, wie das Umsonst und Draußen in Zukunft organisiert werden soll. "Wir wollen natürlich weiter machen und denken bereits jetzt daran, wie wir uns in Zukunft auf stabilere Beine stellen können", meint Loose zuversichtlich. Eine Idee sei, das Festival schlanker zu organisieren und auf eine von drei Bühnen zu verzichten.
Für das Festival wird kein Eintritt von den Besuchern genommen. Die Kosten liegen bei rund 10 000 bis 15 000 Euro. Finanziert wird das über Sponsoren und vor allem über den Getränkeverkauf. Damit trägt der Verein ein erhebliches Risiko, denn ein verregneter, schwach besuchter Abend kann die gesamte Bilanz vermiesen. Die Stadt Bad Kissingen hält für solche Fälle jedes Jahr bis zu 5000 Euro Defizithilfe vor. "Die Gelder mussten in den letzten Jahren leider immer abgerufen werden", berichtet Pressesprecher Mario Selzer. Dennoch hätten die Ehrenamtlichen jedes Mal ein tolles Open Air auf die Beine gestellt.
Flugzeuge statt Pferde
Die Stadt bedauert es, dass sowohl das Umsonst und Draußen, als auch das Rakoczy-Reitturnier abgesagt wurden. "Wir bieten natürlich weiterhin unsere Unterstützung an", betont er. Das betrifft unter anderem den Servicebetrieb, der bei beiden Veranstaltungen mit anpackt, etwa beim Aufbau der Konzerttechnik und beim Mähen der Wiese in der Au.
Der Reitverein müht sich um einen kleineren Ersatz. Zunächst war ein Reitturnier direkt in der Oberen Saline angedacht, was wegen logistischer Problemen mit den Parkplätzen allerdings auch schon wieder verworfen wurde. Stattdessen wollen die Reiter mit den Betreibern des Stadtstrandes ein Oktoberfest an der Reitanlage organisieren. Wie die Stadt mitteilt, sind dafür vorab noch rechtliche Fragen zu klären. Unter anderem muss der Bauausschuss das Vorhaben genehmigen. "Aus heutiger Sicht sind allerdings keine unüberwindlichen Hürden zu erkennen", heißt es dazu aus der Verwaltung.
Dass das Rakoczy-Reitturnier ausfällt, bedeutet nicht, dass in der Au in der ersten Augustwoche nichts geboten ist. Statt Pferden gibt es Flugzeuge zu sehen: Die Segelfluggemeinschaft nutzt das Turniergelände für ein Fluglager mit einem befreundeten Fliegerclub aus Gundelfingen. "Es gibt eine Woche Flugbetrieb", berichtet der Vorsitzende Matthias Albert. Hauptsächlich sind Schulungsflüge vorgesehen, es wird aber auch Streckenflüge in die Rhön geben.
Themen & Autoren / Autorinnen
Gegönnt hat diese Kaste dem Wirt noch nichtmal die Bratwurst aufm Grill. Die haben alles selbst mitgebracht und die Veranstaltungen wurden auch mehr oder minder blockiert. Somit sind diese Probleme hausgemacht.
Beim U&D sieht es etwas anders aus, warum jedoch immer 3 Bühnen bespielt werden mussten, erschliesst sich mir nicht.
Wenn man nicht genug Background hat, muss man eben kleinere Brötchen backen. Das Wetter ist immer ein Thema bei nem OpenAir. Es hat halt keinen Kultcharakter wie grössere Festivals, wo es den Protagonisten wurscht ist, ob es regnet oder man durch den Schlamm muss.
Kleiner und familiärer machen. und den PA-Verleiher wechseln.