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Bad Kissingen
Zwei Ferraris neue Herrscher über Burg Bodenlauben
Alexander und Maxi Ferrari sind die neuen Darsteller von Otto von Botenlauben und Gemahlin Beatrix und auch in echt ein Paar. Ihr Auftritt beim Stadtfest: unvergesslich.
Maxi und Alexander Ferrari beim Rakoczy-Fest als Beatrix von Courtenay und Otto von Botenlauben.       -  Maxi und Alexander Ferrari beim Rakoczy-Fest als Beatrix von Courtenay und Otto von Botenlauben.
Foto: Heike Beudert | Maxi und Alexander Ferrari beim Rakoczy-Fest als Beatrix von Courtenay und Otto von Botenlauben.
Benedikt Borst
 |  aktualisiert: 01.10.2024 15:35 Uhr

Ein erhebender Moment für Alexander und Maxi Ferrari : Langsam schreitet das Paar durch den Rosengarten in Richtung Podest, auf dem sich die Historischen Persönlichkeiten des Rakoczy-Festes versammeln. Im Hintergrund sorgen der Fächerbrunnen und der Regentenbau für die perfekte Fotokulisse. Sie werden als Grafenpaar Otto von Botenlauben und Beatrix von Courtenay anmoderiert, die Festbesucher winken und applaudieren den Herrschern von Burg Bodenlauben zu. „Das war für mich ein sehr schöner Moment“, sagt Alexander Ferrari .

Nachfolger für Knud Seckel und Catherine Vogel

Maxi und er verkörpern seit kurzem für den Heimatverein Reiterswiesen den Minnesänger und Kreuzfahrer sowie die orientalische Gräfin und Klosterstifterin aus dem 13. Jahrhundert. Sie lösen damit Knud Seckel und Catherine Vogel ab, die die Rolle elf Jahre lang übernommen hatten. Bei dem jetzt zu Ende gegangenen Rakoczy-Fest waren sie das erste Mal dabei. „Das Wochenende war ganz schön anstrengend. Aber es war auch super schön und mit vielen tollen Eindrücken“, erzählt Maxi Ferrari .

Zwei Ärzte, ein Paar

Die 32-Jährige wurde in Bad Kissingen geboren und ist hier aufgewachsen. Nach dem Abitur studierte sie Medizin in Würzburg und arbeitet inzwischen als Chirurgin im Leopoldina Krankenhaus in Schweinfurt. Alexander Ferrari , geborener Laue, ist 34 Jahre alt und ebenfalls in Bad Kissingen groß geworden. Nach dem Abitur absolvierte er ebenfalls sein Medizinstudium, unter anderem in Ungarn. Künftig wird er als Hausarzt in Bad Kissingen arbeiten, in der Praxis seiner Mutter Astrid Laue.

Im Heimatverein Reiterswiesen ist Alexander Ferrari seit 29 Jahren Mitglied und hat dort immer kleinere Rollen übernommen, etwa als Knappe oder Fahnenträger. Zuletzt stellte er den Herold dar, jetzt den Burgherrscher Otto von Botenlauben . „Wir sind vom Heimatverein gefragt worden, als es um die Neubesetzung ging“, berichtet er. Der Verein wollte das Grafenpaar wieder komplett aus den eigenen Reihen besetzen. „Es ist eine Ehre, dass wir das auch als echtes Pärchen gefragt worden sind“, findet die Ärztin. Knud Seckel , der die Rolle des Otto als professioneller Minnesänger dargestellt hat, wird mit seiner Musik weiter dem Heimatverein und dem Burgfest erhalten bleiben, nur beim Grafenpaar tritt die Minne künftig wieder etwas in den Hintergrund.

Neuer Blick auf die Heimatstadt

Auch wenn das zurückliegende Festwochenende anstrengend war, haben die beiden es sehr genossen. Egal ob die offizielle Vorstellung der historischen Persönlichkeiten im Rosengarten, das Flanieren durch die Stadt, der Festzug oder die Autogrammstunde im Kurgarten. „Man wird dauernd angesprochen und die Menschen freuen sich“, sagt Alexander Ferrari . Die historischen Figuren beim Rakoczy-Fest, die berühmten Kaiser, Königinnen, Zaren von früher, die Literaten und andere, sind nicht nur Werbeträger für die Stadt und das Fest, sondern ihre Aufgabe ist es auch, die Menschen zu unterhalten und sie in eine andere, heile Welt zu entführen. „Mit kleinen Gesten kann man Menschen jeden Alters glücklich machen“, meint er.

Maxi Ferrari hat die Popularität, die die Zuschauer den Figuren entgegenbringen, beeindruckt. Dadurch ändere sich die eigene Sicht auf Bad Kissingen und seine Geschichte als Weltbad. „Man wird sich der Bedeutung bewusst, die es hat. Dinge, an denen man täglich vorbeigeht und an die man sich gewöhnt hat, bekommen wieder einen anderen Wert“, findet sie. Allein der Festball im überwältigenden Ambiente des Regentenbaus sieht sie als tolle Erfahrung.

Mehr als reines Ehrenamt

Die Rolle des Grafenpaars für den Heimatverein auf dem Burgfest und als Teil der Historischen auf dem Rakoczy-Fest zu spielen, sehen die Ferraris als mehr als reines Ehrenamt an. Deshalb wollen sie die Aufgabe auch langfristig ausfüllen. „Es steckt ein gewisser Aufwand im Hintergrund dahinter“, sagt sie. Die Kostüme werden zum Beispiel eigens angefertigt oder angepasst, es werden Autogrammkarten gedruckt und mehr. „Man hat da eine Verantwortung gegenüber dem Verein und gegenüber der Stadt“, betont Maxi Ferrari .

„Man wächst in die Rolle hinein und identifiziert sich damit“, erklärt Alexander Ferrari . Die Herren der Burg Botenlauben sind die ältesten Figuren des Rakoczy-Festes. Dargestellt wird die Zeit um 1220, als Otto und Gemahlin Beatrix aus Jerusalem zurückkehrten und zehn Jahre auf Burg Bodenlauben lebten. Die tollen Erlebnisse auf dem Fest, der Applaus und die Freude der Menschen, belohnen für den Einsatz. „Mich hat es sehr motiviert, weiterzumachen“, sagt er.

Schon als Kind beim Fest

Natürlich spielt auch Heimatverbundenheit mit hinein, dass sie sich für die Rolle entschieden haben. Als Kissinger gehört das Rakoczy-Fest fest dazu. „Ich habe mit meiner Oma als kleines Mädchen auch immer die Promenadenkonzerte besucht und die Historischen angeschaut. Wenn ich jetzt bei der Autogrammstunde ein kleines Mädchen auf dem Schoß habe, das sich freut, dann schließt sich ein Kreis“, sagt Maxi Ferrari. Nur dass sie jetzt die Seiten gewechselt hat, vom Zuschauer, zum Darsteller. 

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