
Die Sicherheitskräfte blicken auf ein friedliches Rakoczy-Festwochenende mit 76.000 Besuchern zurück. „Es ist sehr gut über die Bühne gegangen, es gab zum Glück keine größeren Sicherheitsstörungen“, lautet das Fazit von Christian Pörtner, dem Leiter der Bad Kissinger Polizei . Das Sicherheitskonzept mit Einsatzleitung am Marienplatz sowie mobilen Einsatzteams von Polizei , Feuerwehr, Rettungsdienst und Security auf dem Festgelände habe gut funktioniert.

Polizeikräfte aus Würzburg und Schweinfurt
Die Polizei hatte an den drei Festtagen rund 30 Einsätze abgearbeitet. Im Einsatz waren laut Pörtner neben den Beamten der Dienststelle Bad Kissingen auch Kräfte der Bereitschaftspolizei Würzburg sowie der zentralen Einsatzdienste Schweinfurt. Er berichtet von zehn Schlägereien, die jedoch frühzeitig unterbunden wurden. Schwerer verletzt wurde dabei niemand.
In allen Fällen war Alkohol im Spiel, in acht Fällen hat die Polizei Strafverfahren wegen Körperverletzung eingeleitet. „Das hält sich im Rahmen bei einem Fest dieser Größenordnung“, meint der Polizeichef. Die Vorfälle ereigneten sich allesamt zu späterer Stunde und schwerpunktmäßig im Kurpark . Dort hielten sich wie in den Vorjahren Gruppen von mehreren hundert Personen auf, um abseits des Festgeländes oder nach Festende zu feiern. Bei Kontrollen hat die Polizei dort in geringem Umfang Drogen sichergestellt, ein verbotenes Messer sowie frisch benutzte Spraydosen für Graffitis.
Drohne über Europawiese
Bei Jugendschutzkontrollen mit dem Jugendamt wurden zehn Minderjährige mit Spirituosen erwischt. „Zum Teil wurden die Eltern informiert, in mindestens fünf Fällen ergehen Berichte beziehungsweise Anzeigen an das Jugendamt“, berichtet Pörtner.

Bei einer Kontrolle haben die Betroffenen die Polizisten beleidigt, der Vorfall wurde angezeigt. Im Bereich der Diskothek Look kam es an dem Wochenende beim After-Rakoczy-Partytreiben zu einer leichten Körperverletzung und zu einer Sachbeschädigung. Am Sonntagmittag ließ die Polizei zudem drei falsch geparkte Autos abschleppen, um die Route für den Festzug freizuräumen. Bei „zahlreichen weiter falsch parkenden Autos“, konnten die Halter verständigt, um zum Umparken gebracht werden. Des Weiteren war eine Drohne am Sonntagabend nach dem Konzert unangemeldet über der Europawiese geflogen. Der Flug war nicht angemeldet, die Polizei ermittelt gegen den Halter wegen eines Verstoßes gegen das Luftverkehrsgesetz.
Kaum Scherben
Pörtner lobt explizit, dass es kaum Vandalismus in der Stadt und den Parkanlagen gegeben hat. „Es ist erfreulich, dass wir wenig Scherben hatten. Es war ein friedvolles Fest“, sagt er. Schwere Delikte wie Sexualdelikte, schwere Körperverletzungen oder auch Diebstähle sind der bislang nicht bekannt. Auch Komasaufen bei Jugendlichen sei kein Thema gewesen. „ Bad Kissingen kann sich glücklich schätzen, wie das Fest gewuppt wurde. Wir nehmen die warme Rakoczy-Stimmung mit in diese kalte August-Woche“, sagt er.
Auch Rettungsdienst und Feuerwehr berichten von einem friedlichen Stadtfest. „Für unsere Kräfte ist alles sehr ruhig und sehr gesittet abgelaufen“, sagt Stadtbrandinspektor Harald Albert . Die Autofahrer hätte sich im Wesentlichen an die Absperrungen gehalten, in nur einem Fall sei es zu einer Auseinandersetzung gekommen. Auch wenn die teils heftigen Regenschauer den Organisatoren Kopfschmerzen bereitet haben, haben sie doch dafür gesorgt, dass das Abschlussfeuerwerk am Sonntag stattfinden konnte. „Noch vor einer Woche wäre das aufgrund der großen Brandgefahr nicht möglich gewesen“, sagt Albert. Das Feuerwerk war vergangenes Jahr bereits wegen der extremen Trockenheit und Waldbrandgefahr ausgefallen.
Feuerwerk in der Kritik der Zuschauer
In diesem Jahr waren einige Zuschauer unzufrieden mit dem Feuerwerk . Üblicherweise versammeln sich viele Festbesucher auf der Ludwigsbrücke, im Rosengarten und auf der Europawiese, um es von dort anzuschauen. Bereits unmittelbar, nachdem die letzte Rakete explodiert war, gab es Beschwerden, dass das Feuerwerk von manchen Stellen aus schlecht zu sehen war. Auch in den sozialen Netzwerken wurde die Kritik geäußert und am Montag kontrovers diskutiert. „Viel zu weit weg und zu niedrig“, so der Tenor. Viele Raketen waren von Baumkronen verdeckt.

Organisator Bruno Heynen (Staatsbad GmbH) erläutert, dass der Abschussort in der Au nahe dem Flugplatz aufgrund der nötigen Sicherheitsabstände gewählt wird. Er bedauert, dass kleinere Kaliber von Baumkronen verdeckt werden können – je nachdem wo der Zuschauer steht. Das Feuerwerk wurde bereits vor der Pandemie dort geschossen. Der Platz sei aus Sicherheitsgründen aber am besten geeignet. Mit dem Sonntagnachmittag sind die Veranstalter zufrieden. Sowohl Festzug, als auch Autogrammstunde der Historischen, Kurgartenbeleuchtung und Feuerwerk waren gut besucht. Die Umstellung auf LED-Lichter bei Saale brennt und der Kurgartenbeleuchtung seien ausbaufähig, hätten sich aber bewährt.
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die Medienwiese stand voll mit Menschen,
der Rosengarten stand voll mit Menschen.
Und dann lässt die Staatsbad GmbH das Feuerwerk hunderte Meter abseits davon hinter Gebäuden und Bäumen zünden.
Eine gelungene Überraschung mit Frust-Effekt. Aber Hauptsache die Sicherheitsabstände (zu was auch immer) wurden eingehalten.
Wie war das nochmal? Für wen macht ihr das Feuerwerk?