Der feine Herr Petrus ist schon ein Schelm. Um 14.23 Uhr, also sieben Minuten vor dem geplanten Start des großen Umzugs zum Kissinger Rakoczy-Fest, nahm er am Sonntag die Gießkanne in die Hand und kippte sie leicht. Viel Regen kam nicht heraus, nur ein paar Tropfen. Der Hinweis war aber deutlich: Wir könnten auch anders.
Mehr als ein kurzer Schrecken, das zumeist Rakoczy-freundliche Wetter am letzten Juliwochenende könnte im entscheidenden Moment kippen, ergab sich also nicht. Der Fürst und seine Gäste konnten ein regenfreies und unbeschwertes Wochenende feiern.
„Friedlicher Verlauf“
Weitgehend unbeschwert verlief Rakoczy 2017 auch laut Bilanz von Polizei und Veranstaltern. Die Gesetzeshüter vermerkten in ihrem Bericht nach Angaben von Lothar Manger einen insgesamt „friedlichen Verlauf“. Bis auf Bagatellvorfälle, Ruhestörungen, einige alkoholisierte Jugendliche oder die eine oder andere Ausnüchterung sei nichts vorgefallen. Bemerkenswert war nur, dass zehn Fahrzeuge abgeschleppt werden mussten, die dem Festzug im Weg standen. Die Vermutung, dass einige die Änderung der Route nicht registriert hatten, liegt nahe. Denn viele der abgeschleppten Autos standen vorher in der Hartmannstraße.
Insgesamt an die 75 000 Besucher
Was die Besucherzahl angeht, so gehen Veranstalter und Polizei nach Absprache für die drei Tage von insgesamt an die 75 000 Gästen aus. Für Freitag setzen sie 20 000 Besucher an, für Samstag 25 000 und sonntags könnten es am Ende über den ganzen Tag gesehen 30 000 geworden sein, schätzte Thomas Lutz, der das Fest zusammen mit Bruno Heynen verantwortlich organisiert. Interessant dabei: Für den Festzug setzen Lutz, Heynen und Polizei immer weniger an. Von 15 000 Schaulustigen sprachen sie diesmal.
Sicherheitskonzept ging auf
Zur sehr positiven Gesamtbilanz trägt aus Sicht von Lutz und Heynen auch das funktionierende Sicherheitskonzept bei. Zufrieden sind sie auch mit der Entscheidung, auf die zusätzlichen Effekte einer Lasershow zu setzen, auch wenn dadurch die lange Zusammenarbeit mit dem gewohnten Feuerwerker endete. Bei den Historischen, so Heynen, machte Lars Streiberger als neuer Max eine gute Figur. Eindruck machte zudem die stets strahlende Quellenkönigin Josefine.