Dies teilte das Rathaus am Montag förmlich mit. Hintergrund des Hinweises sind Bestrebungen, die im Ungarischen richtige Schreibweise Rákóczi auch in Bad Kissingen einzubürgern. Der Verein der Förderer und Freunde des Festes, das Bad Kissingen alljährlich im Namen des ungarischen Freiheitshelden feiert, habe „die historisch korrekte Schreibweise forciert“. Hubertus Wehner, der Cheforganisator des Rákóczi-Fests, sprach sich bereits 2007 ebenfalls für die korrekte Schreibweise mitsamt Akzenten aus. Und die MAIN-POST setzte den Wechsel der Schreibweise, so gut es ging, bereits damals um.
„Gegen eine grundlegende Veränderung der Schreibweise“, heißt es jetzt in der Mitteilung aus dem Rathaus, spreche jedoch, „dass die bisherige Schreibweise eine bestens eingeführte Marke darstellt“. Stadt und Staatsbad GmbH hätten sich deshalb jetzt darauf geeinigt, „die bisherige Schreibweise grundsätzlich beizubehalten“.
„Ich unterschreibe so, wie sich's gehört, so wie die Ungarn.“
Timo Baier Darsteller des Fürsten
Wenn es aber „um die tatsächliche Nennung der historischen Person des Fürsten geht, soll der historisch korrekte Name verwendet werden“. Also, schreibt die Stadt, „bleibt es bei Rakoczy-Fest und der Rakoczy-Quelle, die Person des Fürsten heißt aber Férenc Rákóczi.“
Thomas Hack, der Pressesprecher der Stadt, sagt, das sei „eine praktikable Lösung“. Die Schreibweise habe sich über viele Jahre hinweg eingeschliffen. Vom Standpunkt des Marketings her, meint er, wäre es ein „großer Schaden ein eingespieltes Markensignet“ zu ändern.
Die Bezeichnung Rakoczy werde in so vielen Zusammenhängen und Veröffentlichungen verwendet, ergänzt Hack. Das zu ändern sei einfach ein Riesenaufwand. So etwas ohne Not auszulösen, findet Hack, das sei schwer zu erklären.
Hack stört es nichts, dass der Vorschlag von Stadt und Staatsbad GmbH zu kuriosen Situationen führen kann. Nach der neuen Regel müsste man nämlich, Rákóczi beim Rakoczyfest schreiben, wenn es um einen Auftritt der Person des Fürsten beim Fest geht.
Hubertus Wehner dagegen würde die richtige Schreibweise nach wie vor befürworten. Gleichwohl will er die Diskussion nicht zu hoch hängen. Einheitlichkeit, das betonte er vergangenes Jahr in einem Interview, sei schon auch wichtig.
Im Werbefaltblatt für das Fest und im Veranstaltungsprogramm fand die ungarische Schreibweise allerdings schon Verwendung, desgleichen auf dem Brunnenglas. Zumindest in diesem Jahr bleibt die Frage der Einheitlichkeit also notgedrungen ungelöst.
Eine andere wichtige Frage ist dagegen längst geklärt: Was macht eigentlich der Fürst selbst, also Timo Baier, sein Darsteller beim Fest. „Ich unterschreibe so, wie sich's gehört,“ sagt er, „so wie die Ungarn. Wenn ich schon eine Unterschriftenfälschung begehe, dann richtig.“