
Insgesamt zehn Jahre war Rainer Ziegler als Kurseelsorger in der Hescuro Klinik Bad Bocklet tätig. Vor allem für die psychosomatischen Patienten und während der Corona-Pandemie war er ein wichtiger und zuverlässiger Gesprächspartner.
Die Kapelle in der Klinik war richtig gut besucht. Zahlreiche Patientinnen und Patienten hatten sich hier eingefunden, aber auch viele Gäste. Sie alle waren gekommen, um gemeinsam mit Kurseelsorger Rainer Ziegler und einigen seiner Weggefährten den Abschiedsgottesdienst zu feiern. Denn nach 38 Jahren Dienst in der Diözese Würzburg geht der Pastoralreferent Rainer Ziegler nun in den Ruhestand.
Die vergangenen zehn Jahre war er als Kur- und Rehaseelsorger im Bayerischen Staatsbad Bad Bocklet tätig. Im Mittelpunkt seines Wirkens stand die seelsorgerische Betreuung der Kurgäste und Reha-Patienten vor allem in der Hescuro Klinik . Entsprechend fand hier nicht nur sein Abschiedsgottesdienst statt, sondern auch im Anschluss daran ein Empfang. „Sie waren ein wichtiger und unverzichtbarer Teil unserer Hescuro Familie“, bedankte sich Vorstand Alexander Zugsbradl bei Rainer Ziegler für sein unermüdliches Engagement, für seine Fürsorge und das gute Miteinander.
Im Januar 2014 hatte der Pastoralreferent das Amt übernommen. Damals fanden noch abwechselnd Eucharistie- und Wortgottesfeiern in der Kapelle der Klinik statt. Im Jahr 2019 änderte sich das und Rainer Ziegler übernahm die Sonntagsplanung mit drei Wortgottesdienstbeauftragten. Er sorgte dafür, dass jeden Sonntag ein Gottesdienst stattfinden konnte. „Es waren immer sehr anschauliche und musikalische Feiern“, erinnerten sich die Mitarbeiterinnen aus dem Gästemanagement der Klinik .
Parallel dazu war Rainer Ziegler regelmäßig auf der Geriatrischen Station der Klinik anzutreffen. Hier spendete er nicht nur die Krankenkommunion , sondern sang alle 14 Tage mit den Patientinnen und Patienten Volkslieder und Schlager der 1960er und 1970er Jahre. Im Advent war er sogar jeden Mittwoch vor Ort, um weihnachtliche Lieder zu singen und Geschichten zu erzählen. „Insbesondere möchte ich hervorheben, dass Sie auch unsere hauseigenen Programme, etwa zu Ostern mit Karfreitags-Meditationen oder zu Weihnachten mit einem spirituellen Einstieg am Heiligen Abend, bereicherten“, hob Zugsbradl in seiner Rede hervor. „Das Intensivste und Wichtigste waren jedoch die Einzelgespräche mit den Patientinnen und Patienten“, blickte Ziegler zurück. Vor allem die der psychosomatischen Abteilung nutzten seine Gesprächsangebote. „Es ging um Bewältigung von Depression und Trauer, nicht gelungenen Abschieden, um Selbstwertprobleme und um Zukunftsängste“, erzählte er. Oftmals konnte er in diesen Gesprächen Mut zu Veränderungen und Hoffnung auf Heilung vermitteln. „Es hat mir immer Freude gemacht“, fasste Ziegler sein Wirken in der Klinik zusammen. Beim Empfang kam nicht nur Hescuro Vorstand Alexander Zugsbradl zu Wort, sondern auch einige Gäste. Paul-Uto Schmitt, der dritte Bürgermeister der Marktgemeinde Bad Bocklet , bezeichnete Zieglers Gottesdienst als Geheimtipp „ganz nach meinem Geschmack“, während Walter Kuhn als Wortgottesdienstbeauftragter einen persönlichen Brief überreichte. Der evangelische Pfarrer Stefan Lübke lobte das gemeinsame Engagement im Sinne der Ökumene, und Andrea Erhard vom Gästemanagement der Klinik trug ein Gedicht vor, welches ihre Kollegin Margareta Albert verfasst hatte. „Sie sind unser Mann für alle Fälle“, hieß es darin.
Trotz Ruhestand wird Rainer Ziegler der Hescuro Klinik Bad Bocklet noch eine Weile verbunden blieben. „Noch bis Ende März kommenden Jahres werden Sie Wortgottesfeiern in unserer Kapelle zelebrieren. Auch dafür ein aufrichtiges Vergelt's Gott“, so Alexander Zugsbradl. red
