Hammelburg
Radikale Verkehrslösungen für die Altstadt
In einer Bürgerversammlung stellt Planer Christoph Link die Ergebnisse seiner Fahrzeugzählung vor. Dabei zeigt sich die Rote-Kreuz-Straße als problematisch.
Bislang drehte sich bei der Diskussion um die Verkehrssituation in der Altstadt alles um die Bahnhofstraße. Doch es sind die Bewohner der Rote-Kreuz-Straße, die sich am meisten durch den Verkehr belastet fühlen, wie die Bürgerversammlung zum Verkehrskonzept zeigte. Und das nicht ohne Grund.
Muss die Bahnhofstraße rund 4000 Fahrzeuge täglich verkraften, sind es bei der Rote-Kreuz-Straße 6000 Fahrzeuge, so das Ergebnis des Gutachtens des Stuttgarter Verkehrsplaners Christoph Link. Er hatte nur eine radikale Lösung parat: Die Sperrung der Rote-Kreuz-Straße für den Durchgangsverkehr im Bereich der Bahnbrücke. Zugleich müsste dann, um Verlagerungen in die Altstadt zu vermeiden, auch die Kissinger Straße nur für Anlieger frei sein.
Die Sperrung fand viel Zustimmung. Stefan Seufert, Anwohner der Rote-Kreuz-Straße, bezeichnete die Idee als ausgezeichnet. Er gehörte zu denen, die sich in der Bürgerversammlung am nachdrücklichsten für eine Verringerung der Belastung aussprachen.
Seufert verwies vor allem darauf, dass die Straße einer der Hauptschulwege ist und es dort auch viel Radverkehr gibt. Den gelte es, sicherer zu machen. Dann würden weniger Eltern ihre Kinder zu den Schulen kutschieren. Seufert ging daher sogar noch einen Schritt weiter: Er schlug eine Einbahnstraßenregelung für das Steilstück der Rote-Kreuz-Straße im Bereich des Bauhofs vor.
Hannes Deinlein erinnerte an die Einschätzung eines Fachmanns vom ADAC. Unter Berufung auf dessen Expertise aus dem Jahr 2009 erklärte er: "Der Knackpunkt ist die Kissinger Straße. Sie geht verkehrt herum. Die Einbahnstraße müsste aus der Altstadt führen."
Als die Diskussion sich immer weiter auf die Rote-Kreuz-Straße und den Verkehr in der Siedlung rund um die Kobelstraße und die Rappertstraße konzentrierte, versuchte Dr. Reinhard Schaupp den Blick wieder auf die Bahnhofstraße zu lenken.
"Eine Attraktivitätssteigerung dort ist für die ganze Stadt von Bedeutung", sagte er. Für ihn war die optische Aufwertung des Straßenraums entscheidend. Planer Link hatte in seiner Präsentation zu Beginn der Bürgerversammlung für die Bahnhofstraße eine Gestaltung in Anlehnung an die Kissinger Straße empfohlen. An einem alten Foto der Bahnhofstraße belegte er, dass diese früher so ähnlich mit Pflaster gegliedert war.
Vor seiner Präsentation hatte Link zunächst zu der Kritik, die nach dem ersten Vortrag im Stadtrat aufgekommen war, Stellung genommen. Es sei falsch, dass er nur Fakten und kein Konzept dargestellt habe. Er habe nur nichts vorwegnehmen wollen.
Und auch wenn die Bahnhofstraße mit 4000 Fahrzeugen täglich an der unteren Grenze dessen liege, was die Richtlinien für die Anlage von Stadtstraßen nennen, bedeute es nicht, dass der Durchgangsverkehr nicht aus der Straße herausgeholt werden könne.
Wie das gehen könnte, erklärte er ebenfalls: mit einer extrem kurzen Grünphase an der Postkreuzung oder durch die Reduzierung der Geschwindigkeit auf Schritttempo. Damit würde nach Ansicht des Experten der schon jetzt zeitlich kürzere Umweg über die Turnhouter Straße und die Bundesstraße für die Autofahrer interessanter.
Da ein großer Teil des Verkehrs laut dem Untersuchungsergebnis nur innerhalb der Kernstadt oder zwischen Kernstadt und Stadtteilen stattfindet, also kurze Strecken umfasst, hatte Link noch eine ganz andere Lösung zu bieten: den Umstieg vom Auto aufs Fahrrad.
Das rief Friedrich Rau auf den Plan. Er beschwerte sich heftig über die Rücksichtslosigkeit der Autofahrer in der Kissinger Straße. Sie achteten nicht auf den gegenläufigen Radverkehr. Und es gebe zu wenig Platz zum Ausweichen.
Reiner Stein brachte einen Bus für den innerstädtischen Schulverkehr ins Gespräch, um die Elternfahrten zu reduzieren. Ein Vater aus der Friedhofstraße fürchtete Verkehrsverlagerungen in diese Straße.
Alle diese Anmerkungen werden in den Abschlussbericht des Verkehrsplaners fließen. Seufert und andere forderten danach noch einmal eine Bürgerbeteiligung dazu. Letztendlich muss sich aber der Stadtrat für eine Lösung entscheiden, wie Bürgermeister Armin Warmuth (CSU) betonte.
Muss die Bahnhofstraße rund 4000 Fahrzeuge täglich verkraften, sind es bei der Rote-Kreuz-Straße 6000 Fahrzeuge, so das Ergebnis des Gutachtens des Stuttgarter Verkehrsplaners Christoph Link. Er hatte nur eine radikale Lösung parat: Die Sperrung der Rote-Kreuz-Straße für den Durchgangsverkehr im Bereich der Bahnbrücke. Zugleich müsste dann, um Verlagerungen in die Altstadt zu vermeiden, auch die Kissinger Straße nur für Anlieger frei sein.
Die Sperrung fand viel Zustimmung. Stefan Seufert, Anwohner der Rote-Kreuz-Straße, bezeichnete die Idee als ausgezeichnet. Er gehörte zu denen, die sich in der Bürgerversammlung am nachdrücklichsten für eine Verringerung der Belastung aussprachen.
Seufert verwies vor allem darauf, dass die Straße einer der Hauptschulwege ist und es dort auch viel Radverkehr gibt. Den gelte es, sicherer zu machen. Dann würden weniger Eltern ihre Kinder zu den Schulen kutschieren. Seufert ging daher sogar noch einen Schritt weiter: Er schlug eine Einbahnstraßenregelung für das Steilstück der Rote-Kreuz-Straße im Bereich des Bauhofs vor.
Hannes Deinlein erinnerte an die Einschätzung eines Fachmanns vom ADAC. Unter Berufung auf dessen Expertise aus dem Jahr 2009 erklärte er: "Der Knackpunkt ist die Kissinger Straße. Sie geht verkehrt herum. Die Einbahnstraße müsste aus der Altstadt führen."
Als die Diskussion sich immer weiter auf die Rote-Kreuz-Straße und den Verkehr in der Siedlung rund um die Kobelstraße und die Rappertstraße konzentrierte, versuchte Dr. Reinhard Schaupp den Blick wieder auf die Bahnhofstraße zu lenken.
"Eine Attraktivitätssteigerung dort ist für die ganze Stadt von Bedeutung", sagte er. Für ihn war die optische Aufwertung des Straßenraums entscheidend. Planer Link hatte in seiner Präsentation zu Beginn der Bürgerversammlung für die Bahnhofstraße eine Gestaltung in Anlehnung an die Kissinger Straße empfohlen. An einem alten Foto der Bahnhofstraße belegte er, dass diese früher so ähnlich mit Pflaster gegliedert war.
Vor seiner Präsentation hatte Link zunächst zu der Kritik, die nach dem ersten Vortrag im Stadtrat aufgekommen war, Stellung genommen. Es sei falsch, dass er nur Fakten und kein Konzept dargestellt habe. Er habe nur nichts vorwegnehmen wollen.
Und auch wenn die Bahnhofstraße mit 4000 Fahrzeugen täglich an der unteren Grenze dessen liege, was die Richtlinien für die Anlage von Stadtstraßen nennen, bedeute es nicht, dass der Durchgangsverkehr nicht aus der Straße herausgeholt werden könne.
Wie das gehen könnte, erklärte er ebenfalls: mit einer extrem kurzen Grünphase an der Postkreuzung oder durch die Reduzierung der Geschwindigkeit auf Schritttempo. Damit würde nach Ansicht des Experten der schon jetzt zeitlich kürzere Umweg über die Turnhouter Straße und die Bundesstraße für die Autofahrer interessanter.
Fahrrad statt Auto
Da ein großer Teil des Verkehrs laut dem Untersuchungsergebnis nur innerhalb der Kernstadt oder zwischen Kernstadt und Stadtteilen stattfindet, also kurze Strecken umfasst, hatte Link noch eine ganz andere Lösung zu bieten: den Umstieg vom Auto aufs Fahrrad.Das rief Friedrich Rau auf den Plan. Er beschwerte sich heftig über die Rücksichtslosigkeit der Autofahrer in der Kissinger Straße. Sie achteten nicht auf den gegenläufigen Radverkehr. Und es gebe zu wenig Platz zum Ausweichen.
Reiner Stein brachte einen Bus für den innerstädtischen Schulverkehr ins Gespräch, um die Elternfahrten zu reduzieren. Ein Vater aus der Friedhofstraße fürchtete Verkehrsverlagerungen in diese Straße.
Alle diese Anmerkungen werden in den Abschlussbericht des Verkehrsplaners fließen. Seufert und andere forderten danach noch einmal eine Bürgerbeteiligung dazu. Letztendlich muss sich aber der Stadtrat für eine Lösung entscheiden, wie Bürgermeister Armin Warmuth (CSU) betonte.
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Aber wundert Euch dann nicht, wenn noch mehr Geschäfte schließen.
Die Leute sind faul, und wenn sie nicht mit dem Auto zum Geschäft kommen, fahren sie ganz wo anders hin.
Und glaubt nicht das deswegen weniger Kinder zur Schule gefahren werden.
Auch das haben Erfahrungen aus anderen Städten gezeigt das es einfach bequem ist.
Bequem für die Jugendlichen.
Und auch bequem für die Eltern, da diese die Kinder früh später aus dem Haus schicken müssen, dadurch zb selber länger liegen bleiben können und Mittags nicht so lange mit dem Essen warten müssen bis die Kids endlich mal nach Hause gelaufen kommen.