
Seit 37 Jahren gibt es in Katzenbach eine Theatergruppe, die jedes Jahr einen Schwank oder eine Komödie auf die Bühne des Katzenbacher Vereinsheimes bringen. Mit "Kille Kille" haben die beiden Regisseure Peter Wehner und Uwe Sonnenberg ein Werk des bekannten englischen Autors Derek Benfield in Szene gesetzt. Vier Vorstellungen dieser rabenschwarzen Komödie haben sie bereits gegeben.
"Das Stück kommt bei den Zuschauern sehr gut an. Am Anfang muss man sich an den subtilen englischen Humor gewöhnen - aber nach dem ersten Akt geht es richtig rund. Es ist eben ein Boulevardstück und kein Schwank", sagt Uwe Sonnenberg. Peter Wehner ergänzt: "Es ist ein anspruchsvolles Stück, bei dem man mitdenken muss. Die Wortspiele, den Wortwitz muss man verstehen, eben typisch Englisch."
Beide haben das Stück in die Gegenwart und nach Katzenbach verlegt. Aus den Hauptfiguren Jane und Andrew wurden Hubert und Wilma. Die Herausforderung, so sagten sie, seien die zwei Bühnenbilder gewesen, die teilweise gleichzeitig bespielt wurden. Eines war das Wohnzimmer von Hubert und Wilma, das andere deren Gartenterrasse. Die Problemlösung war eine geteilte Bühne. So hatte der Zuschauer das Geschehen fest im Blick und konnte sich auf die spritzigen Dialoge konzentrieren und dem Geschehen freien Lauf lassen.
Es könnte so friedlich und beschaulich zugehen im Heim von Hubert ( Peter Hartmann ) und Wilma (Evi Kaiser), wären nicht ständig diese unvorhergesehenen Todesfälle. Erst stürzt der Fensterputzer von der Leiter, dann erwischt es den Fernsehtechniker (Matthias Schlereth), und auch der Gasableser überlebt seinen Besuch bei Hubert und Wilma nicht. Das verschreckt natürlich die Gäste und verdirbt dem Schwiegersohn in spe Max (Fabian Halbig) die gute Laune. Kein Wunder eigentlich, wo ihm im Schrank des Wohnzimmers anstelle des " Gin Tonic " eine weitere Leiche in der Person des Pfarrers (Florian Baier) begegnet. Da muss man ja fast zwangsläufig auf dumme Gedanken kommen, denn Freundin Nina (Lisa Markart) weiß angeblich von nichts.
Das Chaos musste seinen Lauf nehmen. Mit Huberts Schwester Hedwig (Beatrix Kirchner), die kräftig mitmischte und mit ihrem Katzenbacher Dialekt die Rhön ins Spiel brachte, wurde es erst richtig deftig. Als Eltern von Max fungierten Kathrin Kirchner und Uwe Sonnenberg. Den Schauspielern gelang es in dieser temporeichen Komödie von Anfang an, die Zuschauer mit Situationskomik und witzigen Dialogen zu fesseln und mit den oft unerwarteten Pointen zu punkten. "Ich suchte nach Soda - doch nur er da", sagt Max ganz aufgebracht, als er den Toten im Schrank findet.
Den Akteuren gelang es über zwei Stunden die Spannung hochzuhalten, zeigten bei dem für sie sehr anspruchsvollen Stück keine Ermüdungserscheinungen und glänzten mit ihren schauspielerischen Leistungen. Geschickt warfen sie bei ihren Dialogen einander die Spielbälle zu. Alles in allem eine sehr gelungene Aufführung eines englischen Werkes, welches dank des Bezugs zu Katzenbach und der fränkischen Heimat an Reiz gewann.
Mit verdientem riesigem rhythmischem Applaus bedankte sich das Publikum für eine außergewöhnliche Unterhaltung. Die beiden letzten Aufführungen finden am 30. November und 1. Dezember um 19.30 Uhr im Großen Kursaal statt. Karten für die Vorstellung sind unter der 09734/1253 oder 0176/527 577 09 sowie in der Kur- und Tourist Information in Bad Bocklet erhältlich.