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Münnerstadt
Münnerstadt: Mann mit psychischen Problemen wird in der Stadt auffällig - jetzt einstweilige Unterbringung
Seit Monaten verunsichert ein junger Mann Münnerstadt. Er beschimpft und bedroht Bürgerinnen und Bürger, wird handgreiflich. Seine letzte Tat war schwer genug, dass der Staat jetzt handeln konnte.
Justiz       -  Vor dem Landgericht Hannover wird derzeit über einen Fall verhandelt, bei dem ein Mann seiner Tochter Qecksilber gespritzt haben soll.
Foto: Julian Stratenschulte/dpa
Susanne Will
 |  aktualisiert: 30.05.2024 03:03 Uhr

Seit Monaten sorgt ein Mann mit offenbar psychischen Problemen in der Stadt für Unruhe. Zu allen möglichen Tages- und Nachtzeiten laufe er krakeelend durch die Innenstadt, heißt es, und bedrohe Menschen. Ein Bürger sei von ihm geschlagen worden. Bislang waren seine Taten allerdings juristisch als niederschwellig einzuordnen, heißt es, was die Betroffenen anders sehen. Nun wurde offenbar ein Kind zum Opfer. Polizei und Justiz schritten ein. 

Kind zu Boden gestoßen und getreten

Der  Vorfall: Der junge Mann soll - wie auf Anfrage bei der Staatsanwaltschaft Schweinfurt zu erfahren war - ein achtjähriges Kind zu Boden gestoßen und leicht getreten haben. 

Es muss erst "wirklich" was passieren, haben die Münnerstädter monatelang befürchtet, damit der Mann endlich die Hilfe bekommt, die er benötigt - und die Münnerstädter sich angstfrei bewegen können. Tatsächlich: Die gesetzliche Unterbringung ist eine scharfe Waffe und ein tiefer Einschnitt in Persönlichkeitsrechte. Vor diesem Schritt liegen hohe Hürden. Die schien der Mann mit dem jüngsten Übergriff auf das Kind gerissen zu haben.  

Einstweilige Unterbringung in Werneck

Die Schweinfurter Staatsanwaltschaft beantragte eine einstweilige Unterbringung beim Amtsgericht Schweinfurt mit dem Ziel einer Unterbringung in einer Psychiatrie. Das Amtsgericht hob den Daumen, der Kranke wurde untergebracht.

Drehtürpatient in der Psychiatrie

Nun war der Mann in der Vergangenheit immer wieder in der Psychiatrie. Beamte der Polizei Bad Kissingen waren mindestens alle zwei Tage wegen diverser Vorfälle in Münnerstadt. Jedoch: Der Mann wurde zum Drehtür-Patienten in der Psychiatrie. Kaum  drinnen, kam er wieder raus und lief wieder  durch Münnerstadt, bedrohte und beleidigte unter dem Eindruck seiner Erkrankung Menschen.

Der Unterschied jetzt: Er kann sich nicht mehr selbst entlassen und er kann auch nicht mehr entlassen werden.  Er bleibt bis zum Beginn eines Prozesses gegen ihn am Landgericht Schweinfurt in Unterbringung. 

Es ist, wie es hieß, davon auszugehen, dass der Mann als schuldunfähig gilt und auf längere Zeit in einer Psychiatrie untergebracht werden wird. 

 

 
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  • Erich Spiegel
    Wenn jemand so wie der junge Mann sich auffällig verhält sollte umgehend gehandelt werden. Es wird jedoch erst gewartet bis etwas passiert. Schließlich habe der Mensch doch Freiheitsrechte. Meiner Meinung nach ist das eine falsche Auffassung von Freiheit. Wer mit seiner Freiheit nicht umgehen kann dem sollte sie eingschränkt werden. Die Polizei hätte den Mann vorladen können und wenn er nicht kommt zu Hause aufsuchen können. Eine psychologische Untersuchung hätte schnell Klarheit gebracht. Glücklicherweise ist nichts ernsthaftes passiert. Der Staat müßte generell viel früher und konsequent eingreifen z. B. bei der Kindererziehung und nicht abwarten bis sie später als Jugendliche Straftaten begehen. Ich kenne durch die Erzählung eines Schornsteinfegers, der in viele Haushalte kommt Fälle von Verwahrlosung, Drogenmissbrauch, asozialem Verhalten. Die Behörden schieben sich die Verantwortung hin und her. Keiner macht was.
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  • Barbara Fersch
    Das ist die Realität in Deutschland….
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