
Generationen von Menschen kennen sie. Jeden Tag um 20 Uhr läutet sie den Beginn der wohl bekannteste Nachrichtensendung Deutschlands ein: die Melodie der Tagesschau. „Eine Begrüßung, wie wir sie seit Generationen aus dem Fernsehen kennen. Eine Aussage, die Vertrautheit und Nähe schafft“, eröffneten die beiden Sitzungspräsidenten Bernd Waldner und Jürgen Meder, nach Verklang der Melodie, die Prunksitzungen der ÖFG in Oberthulba.
Es war der Start in einen Abend voller verzaubernder Tänze, humorvoller Bütten und viel Helau. Die Freude über die fünfte Jahreszeit war groß, die Stimmung in der Mehrzweckhalle dementsprechend ausgelassen.
Tänzerische Highlights in Oberthulba
Der schwungvollen Eröffnung des Abends durch den Marschtanz der Präsidentengarde folgten viele weitere ausdrucksstarke Choreografien. Nachdem die kleinsten Tänzerinnen des Vereins - die Konfettis - das Publikum in diesem Jahr zum ersten Mal als Country-Girls verzaubert hatten, leuchteten die Little-Heroes auf der Bühne zusammen heller als 1000 Sterne.
Eine Hommage an die Gleichbehandlung aller Menschen, frei nach dem bekannten Film „The Greatest Showman“, brachten die Mini-Diamanten auf die Bühne in Oberthulba. Gemeinsam mit den Show-Giganten machte sich das Publikum dann in der zweiten Halbzeit auf nach Las Vegas zu einem Junggesellinnenabschied. Die Dynamix nahmen zum tänzerischen Abschluss des Abends mit auf eine Reise in vergangene Tage – es ging in die Zeit der Nachtwächter.
Politische Analysen auf der ÖFG-Bühne
Tanzmariechen Mathilda Hüttl sorgte nicht nur mit ihren Rädern, Spagaten und Drehungen für staunende Gesichter. Auch in der Bütt brachte sie das Publikum mit Aussagen wie „Gott sei Dank gibt's die KI und mit ihr auch ChatGPT“ zum Lachen. Wie wichtig es ist, einen Papa zu haben, erklärten anschließend Lisa Arnold und Nora Wiegand aus Hassenbach (Jugendsketch).

Auch Michael von Prümmer zog als Lehrer Lämpel das Publikum in seinen Bann. Mit Humor analysierte er die politischen Geschehnisse der letzten Monate. Davon blieb natürlich auch die Regierung in Berlin nicht verschont: „Eines braucht Deutschland ganz gewiss, die Fähigkeit zum Kompromiss.“
Musikalische Sketche mit umgedichteten Liedern
Witzige Musikstücke gab Farah Schäfer alias „Die frängische Farah“ zum Besten, die verzweifelt versuchte herauszufinden, warum ihrer Rockstar-Karriere noch immer nicht gestartet ist. Auch die Tratschweiber Bawett (Eva Marx) und Luis (Edel Gray) hatten so mit ihren Problemen zu kämpfen. „Ich hab einen Hollywood-Bauch - eine Hauptrolle und zwei Nebenrollen“, nahmen sie sich selbst aufs Korn.
Nachdem sich Christoph Hüttl, heuer zum ersten Mal alleine auf der Bühne, lange gefragt hatte, was er in seiner Bütt eigentlich erzählen sollte, entschied er sich am Ende dazu, einfach einen Witz zu bringen. Ein Vortrag im Stil von Poetry-Slam gab Amelie Greubel zum Besten und nahm die Zuschauerinnen und Zuschauer dabei mit auf ihrer Reise im Erwachsenwerden.
Sitzungspräsidenten verkündeten ihren Abschied
Abschließend nahmen die Hüttls mit in einen Live-Podcast. Sie erzählten von der Gründung des ersten „Öwerdöllwer Cannabis-Clubs“ und fragten sich, wann endlich das „Grasfaser von HanfNet“ aus Hammelburg fertig sei.

Kurz vor dem Finale sorgten dann die beiden Sitzungspräsidenten noch einmal für schockierte Gesichter. Nach unzähligen Jahren im Amt verkündeten die beiden, ihren Posten nach der Session 2025 niederzulegen. Seit 2001 war Bernd Waldner Sitzungspräsident für die ÖFG. Seit 2010 moderierte er dann im Duo mit Jürgen Meder die Prunksitzungen in Oberthulba.
„Viele Jahre waren wir hier oben und konnten uns als Präsidenten austoben“, verabschiedeten sich die beiden von Publikum und den Aktiven. „Es war viel Arbeit, aber auch Spaß und Glück. Letztendlich schau’ ich mit Dank und Stolz zurück.“ Nach einem letzten dreifachen Helau verließen die beiden schließlich gemeinsam Hand in Hand die Halle in Oberthulba.
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