
Der Marschtanzgarde unter Begleitung des Elferrates und des Sitzungspräsidenten Bernd Waldner war es dieses Mal vorbehalten, die Prunksitzung der Öwerdöllwer Fosenochts Gemeinschaft (ÖFG) zu eröffnen. "Die Jugend hat die Ehre heute, den Abend einzuläuten heute", so Bernd Waldner in seiner Begrüßung.
Für eine ausgesprochen gute Stimmung sorgten auch die stimmgewaltigen Gäste aus Altbessingen, Steinach und Hundsbach, die mit ihren Tanzgarden ebenfalls einen gelungen Beitrag zu diesem Abend in der bis auf den letzten Platz gefüllten Mehrzweckhalle leisteten.
Unter dem Slogan "Oberthulba, trautes Heim, nirgends könnt es schöner sein. Was uns fehlt in Öberdoll, ist einfach Rock'n Roll", warf der Frankenrocker alias Daniel Bahn einen kritischen Blick auf die Politik in der Marktgemeinde. Neben der bekannten Schließung eines Gasthauses in Oberthulba, nahm er auch den Datenschutz und die Wohnungssituation in der Marktgemeinde aufs Korn und erntete dafür viele Lacher.
Als "Kleine Giganten" rockten die 20 ÖFG-Kids über die Bühne. Trainiert worden waren sie von Michelle Alberth und Anni Krysa.
Ein Highlight war an diesem Abend wieder einmal der Auftritt von Michael von Brümmer als Lehrer Lämpel. Kein anderer schafft es so wie er, sogenannte hochrangige Politiker so richtig in den "Allerwertesten" zu treten. "Oh streut ihm in den Hintern Pfeffer, für mich hat er den größten Treffer" - mit diesem Satz machte er unmissverständlich klar, was er vom amerikanischen Präsident Donald Trump hält. Auch die Fußball-Nationalmannschaft für ihr bescheidenes Abschneiden bei der Weltmeiserschaft , der FC Bayern und natürlich der Fußballer Mesut Özil für seine "Dummheit" - sein Foto mit dem türkischen Präsidenten Özil Erdogan - bekamen ihr Fett weg.
"Als Mutter aller Probleme", machte er Horst Seehofer aus. Volle Zustimmung erhielt er vom Publikum für seinem Beitrag zur AfD und Björn Hocke. "Schüler aufzufordern, Lehrer zu denunzieren, dass darf nicht sein", so Lämpel. Seiner Forderung: "Dann steh auf und misch dich ein und sag' nein", folgte lang anhaltender Applaus.
"Die Welt des Kinos" war Thema des Tanzes der "Happy Smarties". Filme wie "Rocky" oder "Forrest Gump" konnten die begeisterten Besucher erkennen. Schon zwei Turniersiege gehen auf das Konto dieser sehr talentierten Tanzgruppe, die von Nadine Galler betreut wird.
Die Tratschweiber Bawett (Eva Marx) und Luis (Edel Gray) ließen dieses Mal an ihren Männern kein gutes Haar: "Wenn's Vögele verreckt is, konnst de den Käfig ach auf läss."
"Die vor 1980 geboren wurden, das waren harte Hunde", war Klaus Greubel überzeugt. Er ließ keinen Zweifel daran, dass in seiner Generation alles besser war. Als er aber seine alte Schreibmaschine wegen eines "hängenden F" in einem Computergeschäft zur Reparatur bringen wollte, prallten plötzlich zwei Welten aufeinander. Die junge Verkäuferin (Marlena Greubel) empfahl am Ende: "Probieren sie es mal mit Strg-Alt-Entf", worauf Klaus Greubel nur noch das Lied einfiel: "We had joy we had fun......."
Viel Applaus erntete auch das Tanzmariechen Ronja Hausmayer für seinen sehr gelungenen Auftritt.
Versteckte Gags mit tollen Pointen präsentierten die beiden älteren Herren Herbert und Friedel (Michael von Brümmer und Natascha Marx).
Besonders beeindruckend waren an diesem Abend die Auftritte des Nachwuchses der ÖFG, die sich auch mit aktuellen Themen aus der Politik beschäftigten. Die Jugendshowtanzgruppe "Youngstars" mit ihrer Trainerin Maria Schmück knöpften sich den Dieselskandal vor und zeigten eine sehr schöne Choreographie. Faszinierend waren die von Margot Schottdorf genähten Kostüme.
Nach dem starken Auftritt der Marschtanzgarde der ÖFG folgte ein Wortspiel der sehr talentierten Amelie Greubel. Sie ließ die Besucher an ihren Gedanken, die ihr bei einem Besuch einer hell beleuchteten Umkleidekabine bei H&M beim Blick in den Spiegel gekommen sind, teilhaben.
Standing Ovations gab es wieder einmal für den Auftritt der "Hüttls ohne e". Wolfgang Niedeken, überragend imitiert von Mathias Hüttl, Udo Lindenberg (Thomas Hüttl) - man dachte fast, es ist der echte Udo - und Nena, gespielt von Beate Hein, waren auf der Durchreise in Oberthulba und versuchten verzweifelt, an ein Bier zu kommen. Doch auch die beiden Einheimischen (Christoph Hüttl, Kevin Voll) konnten nicht helfen.
Der dusselige Heinz-Ernst Schmidtke sprach mit seinem Psychiater über seine Frau, die dabei meist nicht gut weg kam. Die Besucher konnten sich vor Lachen kaum halten.
Mit Spannung erwartet wurde der Auftritt der "HellsÖwer". Die Männer wurden den Erwartungen voll auf gerecht und rissen die Zuschauer mit ihrem mystischen Zauberbuch von den Sitzen.
Damit war es aber noch nicht ganz zu Ende. Den Schlusspunkt setzten die "Showsterne" der ÖFG in ihren hell leuchtenden Kostümen. Ihr Auftritt unter dem Motto "Baseball" stand dem Auftritt der Männer in Nichts nach. Auch sie bekamen tosenden Applaus zum Abschluss eines tollen Abends.