
Wenn Prinz Karneval irgendwann seine treuesten Anhänger sucht, dann bezieht er im idyllischen Aura an der Saale Quartier . Denn hier, im „Kaiser“-Reich, ist er unangefochten der Favorit. In Aura wird der Spaß-Monarch immer Eingang finden, hier wird ihm gehuldigt und hier wird er über alles geliebt. Würde sein Name auf dem Wahlschein bei den anstehenden Bundestagswahlen stehen – er würde gewählt.
Der Startschuss ist für die Faschingsfreunde mit dem erfolgreichen Rathaussturm bereits gefallen. In der ersten Prunksitzung ging es dann ans Eingemachte. Nach dem Einzug in die Festhalle hieß Sitzungspräsident „ ManU “ (Manuel Kolb) das Publikum und seine Gäste willkommen. Dies waren die Faschingsgesellschaften aus Gauaschach und aus Hambach. Letztere mit einem Tross von rund 50 Narren. Es folgten Grußworte, es wurden Geschenke – meist flüssiger Art – und Orden getauscht, dazu gab es das eine oder andere Küsschen in Ehren.
Dann wartete Tanzmariechen Sophia mit ihrer Präsentation auf zu Schlagern, die wohl viermal so alt sind wie die junge Akteurin. Doch damit hatte das talentierte Dancegirl kein Problem und zeigte sein Können.

Wer hat hier wen gefunden?
Bruno und Leonard (Kolb) betraten die Bühne und machten sich auf die Suche nach ihren Eltern. Nur fragte man sich am Ende scherzhaft, wer hier eigentlich wen gefunden hat. Die Rot-Weiße Garde führte einen schmissigen Marschtanz vor und faszinierte das Publikum durch ihren fulminanten und akkuraten Auftritt.
Schließlich erhielt der Rathausobere Thomas Hack den Sessionsorden, ebenso wie der „Mann der Tasten“, Dieter Nöth, der seit 35 Jahren die Halle beim Fasching mit Musik erfüllt.
Apropos Musik. Da ist ein Fosenöchter unter den Faschingsfreunden, der es nicht lassen kann: Andreas Troll, der gemeinsam mit Bianca, Louis und Noah Oldie-Schlager, wie zum Beispiel von Udo Jürgens , sang. Und da kann man wunderbar einstimmen und mitsingen.

Auras Prinzengarde ist nach wie vor eine Augenweide. Mit ihrem rasanten Tanzwirbel beeindruckte sie die fröhlich feierenden Gäste.
Bruno und Leonard gaben eine „Sambista“-Einlage hinzu. Wer es nicht weiß: Sambistas sind südamerikanische Trommler, die mit ihrem Höllenlärm jeden Winterschlaf abrupt beenden. In der heimischen Region werden sie den „Hövel“ (Elfershausen) zugerechnet. Der zackige Marschtanz der Gauaschacher Garde war die Revanche beim Gegenbesuch in Aura.
Nach der Schunkelpause kamen die Auraer Tanzmäuse auf die Bühne, die als „Knastmäuse“ einen erfrischenden Auftritt hatten.
Ein Wettstreit zwischen Landpomeranze und „Big City-Girl“ entspann sich zwischen Hermine Kaiser und Tiara Hofmann, die die Vorzüge des Landlebens gegen die Abenteuer der Turbo-Kids abwogen. Einfach pfundig war der „Hamicher“ Showtanz.

Wer hat das Ortsschild geklaut?
Eine ominöse Gerichtsverhandlung a la „Verklag mich doch“ offenbarte, dass die Böcke zum Gärtner gemacht wurden. Richter, Staatsanwalt und Beklagte, die meist wegen Alkoholdelikten hier saßen, konnten sich die Hand schütteln. Da erhebt sich die Frage: Wer hat eigentlich das Auraer Ortsschild geklaut? Die Täter laufen noch frei herum, wie Bürgermeister Thomas Hack informierte.
Auch die „Wildcats“ durften im Programm natürlich nicht fehlen und erhielten viel Applaus. Beim Yoga auf der Bühne ließen sich vier Männer und eine Frau von einem Guru ausbilden. Die Erfolge wurden sichtbar beim „gebückten Hund“ und der „Kerze“.
Männerballett im Reich Neptuns
Das Highlight des Abends lieferte das Männerballett. Ihr wilder, kraftvoller Tanz unten im Meer, im Reich Neptuns, war der Abschluss der gelungenen Prunksitzung .

