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Klosterkreuzberg
Prozession rundum die Klosteranlage
Das Fest der Kreuzerhöhung wird am Kreuzberg stets mit einem besonderen Festgottesdienst und einem Ehrengast gefeiert.
Die Mitglieder des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem kamen zum Fest Kreuzerhöhung zum Kreuzberg, nahmen am Gottesdienst und der anschließenden Prozession teil. Marion Eckert       -  Die Mitglieder des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem kamen zum Fest Kreuzerhöhung zum Kreuzberg, nahmen am Gottesdienst und der anschließenden Prozession teil. Marion Eckert
| Die Mitglieder des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem kamen zum Fest Kreuzerhöhung zum Kreuzberg, nahmen am Gottesdienst und der anschließenden Prozession teil. Marion Eckert
Marion Eckert
 |  aktualisiert: 19.08.2022 07:25 Uhr
In diesem Jahr konnte sich der Guardian des Kloster Kreuzberg, Pater Martin Domogalla, über den Generalvikar der Diözese Würzburg, Thomas Kessler freuen. Pater Martin dankte ausdrücklich, dass er sich trotz der Feierlichkeiten um Bischof Dr. Friedhelm Hofmann die Zeit für den Kreuzberg nahm.

Gleichzeitig war das Fest Kreuzerhöhung auch für den Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem ein großer Festtag, ist es doch ihr Patronatsfest. Aus den Komtureien St. Kilian Würzburg, Rabanus Maurus Fulda und St. Heinrich und Kunigunde Bamberg, waren die Vertreter in die Rhön gekommen, feierten den Gottesdienst mit und nahmen an der Prozession rund um die Klosteranlage teil.

Schon beim Einzug zur festlichen Liturgie in die Klosterkirche fielen die Mitglieder des Ritterordens in ihren Ornaten auf. Die Ritter mit weißen Ordensmänteln, die Damen mit schwarzen Mänteln. Die Mäntel sind jeweils geschmückt mit dem roten fünffachen "Jerusalemkreuz" als Ordenswappen.

Der leitende Komtur, Berthold Orschler, stellte den päpstlichen Orden und seine Aufgabenbereiche vor. "Der Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem ist aus einer spätmittelalterlichen Pilgerbewegung entstanden und wurde vor 150 Jahren von Papst Pius IX. zum einzigen päpstlichen Ritterorden erhoben. Unsere Gemeinschaft ist ein Laienorden, dem katholische Damen und Herren, sowie Geistliche angehören." Der Orden habe den besonderen Auftrag vom Heiligen Vater, sich zum Wohle der Christen im Heiligen Land einzusetzen und die christliche Lebensführung seiner Mitglieder zu fördern. Dies geschehe durch das gemeinsame Gebet, durch Begegnungen mit Christen im Heiligen Land aber auch durch Opfer. Im Mittelpunkt der Spiritualität des Ritterordens stehe die Grabeskirche in Jerusalem als Ort der Kreuzigung und der Auferstehung Jesu Christi.

Vorrangiges Ordensziel sei die Förderung und Sicherung der religiösen Heimat der Christen, für eine gute Zukunft und ein menschenwürdiges Leben in ihrer angestammten Heimat. Daher unterstützt der Ritterorden im Heiligen Land den Bau und die Unterhaltung von 60 Pfarreien, 42 Schulen, Kindergärten und Altenheimen sowie die Ausbildung junger Menschen und direkter Hilfe für sozial Schwache. Diese Hilfe komme nicht nur christlichen Religionsgemeinschaften, sondern auch Muslimen zu gute, was als aktiver Beitrag zur Aussöhnung sowie zur interreligiösen Verständigung und eines friedlichen Zusammenlebens verstanden werde dürfe.

Die Deutsche Statthalterei bringe jährlich über 1,7 Millionen Euro für das Heilige Land auf. Insgesamt spendeten die Grabesritter in aller Welt jedes Jahr mehr als el Millionen Euro. Dem Ritterorden gehören weltweit
30 000 und in Deutschland 1400 Mitglieder an. Die deutsche Statthalterei sei in sechs Ordensprovinzen und 38 regionalen Komtureien gegliedert

Das Kreuz und das Fest Kreuzerhöhung ist nicht nur für die Grabesritter von großer Bedeutung, erinnert es doch an die Einweihung der Grabeskirche in Jerusalem im Jahr 335, als den Menschen das durch Kaiserin Helena wiedergefundene Kreuz gezeigt wurde. "Erhöhung" besagt in diesem Zusammenhang, dass das Kreuz als Siegeszeichen gesehen wurde, weil am Kreuz Jesus den Tod überwunden hat. So stellte auch Generalvikar Thomas Kessler das Kreuz als Siegeszeichen in den Mittelpunkt der Predigt. "Kreuze prägen unser Leben, sie sind gegenwärtig in den Gemeinden, Ortschaften und gerade auch am Kreuzberg." Kritisch dürfe die Frage gestellt werden, ob die Kreuze nur religiöse Schmuckstücke sind, die an der Wand hängen und gar nicht mehr richtig wahrgenommen werden.

Doch das Kreuz sei mehr, es offenbare den Abgrund menschlicher Gewalt und es offenbare das Ausmaß von Gottes Gewaltlosigkeit und Liebe. Gewalt und Terror ziehe sich durch die Geschichte der Menschen, doch das Kreuz erinnere immer wieder daran, wie Gott damit umgehe. Er unterbrach die Gewalt und wurde selbst zum Opfer am Kreuz. Damit schuf er Hoffnung über den Tod hinaus, der Tod und die Gewalt haben nicht das letzte Wort - sondern Gottes Liebe.
 
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