Bad Kissingen
Proteste zeigen Wirkung
Das Staatliche Bauamt plant nun doch die B 286 neu weiter. Die Entscheidung, ob sie gebaut wird, fällt letztlich aber in Berlin.
Seit 30 Jahren warten die Menschen entlang der B 286 auf eine neue Trasse für die Bundesstraße. Die Transparente entlang der alten B 286 zeugen vom Leidensdruck. "Der Lärm ist oft unerträglich", berichtet etwa der Arnshäuser Dieter Sliwa. Im März war er einer derjenigen, die vor dem Bürgerbüro von Dorothee Bär, CSU-Stimmkreisabgeordnete und Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium, demonstrierten. Dieser Protest scheint gefruchtet zu haben: "Wir haben den Auftrag, das Projekt voranzubringen", fasst Alexander Schlegel, Leiter der Planungsabteilung im Staatlichen Bauamt Schweinfurt, den aktuellen Stand zusammen.
"Die Bürgerproteste haben unsere Prioritäten etwas verschoben", bestätigt Behördenleiter Holger Bothe. Bis zum Sommer war der offizielle Stand, dass "eine Realisierung der B 286neu wegen des Planungsstands nicht absehbar und aufgrund der neuerlichen Bewertung im Rahmen der anstehenden Fortschreibung des Bundesverkehrswegeplans auch nicht gesichert ist", berichtet Schlegel. Damit es wenigstens für Eltingshausen eine Lösung gibt, hat der Landkreis Bad Kissingen die dortige Ortsumgehung vorgezogen.
Das Staatliche Bauamt hatte dem Landkreis seine Entwürfe zur Verfügung gestellt. Wenn in einigen Wochen das Planfeststellungsverfahren für die neue KG 43 startet, könnte es also indirekt bereits um eine Bundesstraße gehen. "Wir hoffen natürlich, dass wir eingeholt werden und gleich die B 286 neu gebaut wird", sagt Jürgen Dobler, Leiter Tiefbau im Landratsamt. Dafür müsste der Planfeststellungsbeschluss zwar nachgebessert werden, aber: "Die größte Hürde wäre dann schon einmal genommen." Der Fachbegriff dafür lautet "Planergänzungsverfahren". Die Straße würde also einfach um zwei Meter verbreitert, der Grunderwerb ist laut Dobler bereits auf eine 8,50 Meter breite Fahrbahn ausgelegt. Zum Vergleich: Kreisstraßen sind nur 6,50 Meter breit.
"Die Ortsumgehung Eltingshausen könnte später ein Teil der B 286 neu werden, aber vermutlich brauchen wir viel länger", schätzt Alexander Schlegel. Das wichtigste sei dabei, dass der 6,75 Kilometer langen Strecke von der A 71/ Staatsstraße 2445 nach Bad Kissingen ein vordringlicher Bedarf im neuen Bundesverkehrswegeplan bescheinigt wird. Der wird aktuell in Berlin beraten, eigentlich war für Oktober eine Öffentlichkeitsbeteiligung geplant. Noch sind aber keine Inhalte bekannt.
"Wenn die B 286 neu aus dem vordringlichen Bedarf fallen würde, wäre unser Planungsauftrag natürlich beendet", teilt Holger Bothe mit. Bis dahin arbeitet das Bauamt aber nun vor allem an den zeitintensiven Vorarbeiten, wie die landschafts- und artenschutzrechtlichen Gutachten. "Die Biologen brauchen ja immer eine ganze Vegetationsperiode", verweist Bothe auf den dafür nötigen Vorlauf von einem ganzen Jahr. Auch wenn erst seit wenigen Wochen wieder geplant wird, gibt es schon einen Zwischenstand: Die Kostenschätzung für die Strecke samt Brücken und Ausgleichsmaßnahmen wurde von 15,1 Millionen auf 17,9 Millionen Euro angehoben.
Historie Eine neue Trasse für die B 286 von der damaligen B 19 bis nach Bad Kissingen wurde bereits in den 1980er Jahren geplant. Nach der Wiedervereinigung wurde jedoch zunächst die A 71 vorgezogen. Ab dem Jahr 2000 wurde dann eine dreispurige Variante für die B 286 neu vorgelegt. Grundlage waren jedoch eine Verkehrsbelastung , die sich so nicht einstellte. Deshalb kippte der Bundesrechnungshof die Planung vor gut zehn Jahren. Die Planung ging von vorne los.
Zahlen Die Verkehrsbelastung auf der aktuellen B 286 beträgt laut dem Staatlichen Bauamt aktuell zwischen 7696 Fahrzeugen am Tag östlich von Oerlenbach und 9691 Fahrzeugen täglich nördlich von Arnshausen. Der Schwerlastanteil liegt zwischen 2,3 und 5,6 Prozent.
Info Informationen zum Bundesverkehrswegeplan und der Bürgerbeteiligung gibt es hier .
Von Kreis- zu Bundesstraße
"Die Bürgerproteste haben unsere Prioritäten etwas verschoben", bestätigt Behördenleiter Holger Bothe. Bis zum Sommer war der offizielle Stand, dass "eine Realisierung der B 286neu wegen des Planungsstands nicht absehbar und aufgrund der neuerlichen Bewertung im Rahmen der anstehenden Fortschreibung des Bundesverkehrswegeplans auch nicht gesichert ist", berichtet Schlegel. Damit es wenigstens für Eltingshausen eine Lösung gibt, hat der Landkreis Bad Kissingen die dortige Ortsumgehung vorgezogen.Das Staatliche Bauamt hatte dem Landkreis seine Entwürfe zur Verfügung gestellt. Wenn in einigen Wochen das Planfeststellungsverfahren für die neue KG 43 startet, könnte es also indirekt bereits um eine Bundesstraße gehen. "Wir hoffen natürlich, dass wir eingeholt werden und gleich die B 286 neu gebaut wird", sagt Jürgen Dobler, Leiter Tiefbau im Landratsamt. Dafür müsste der Planfeststellungsbeschluss zwar nachgebessert werden, aber: "Die größte Hürde wäre dann schon einmal genommen." Der Fachbegriff dafür lautet "Planergänzungsverfahren". Die Straße würde also einfach um zwei Meter verbreitert, der Grunderwerb ist laut Dobler bereits auf eine 8,50 Meter breite Fahrbahn ausgelegt. Zum Vergleich: Kreisstraßen sind nur 6,50 Meter breit.
Noch kein Entwurf veröffentlicht
"Die Ortsumgehung Eltingshausen könnte später ein Teil der B 286 neu werden, aber vermutlich brauchen wir viel länger", schätzt Alexander Schlegel. Das wichtigste sei dabei, dass der 6,75 Kilometer langen Strecke von der A 71/ Staatsstraße 2445 nach Bad Kissingen ein vordringlicher Bedarf im neuen Bundesverkehrswegeplan bescheinigt wird. Der wird aktuell in Berlin beraten, eigentlich war für Oktober eine Öffentlichkeitsbeteiligung geplant. Noch sind aber keine Inhalte bekannt.
Kosten bereits höher veranschlagt
"Wenn die B 286 neu aus dem vordringlichen Bedarf fallen würde, wäre unser Planungsauftrag natürlich beendet", teilt Holger Bothe mit. Bis dahin arbeitet das Bauamt aber nun vor allem an den zeitintensiven Vorarbeiten, wie die landschafts- und artenschutzrechtlichen Gutachten. "Die Biologen brauchen ja immer eine ganze Vegetationsperiode", verweist Bothe auf den dafür nötigen Vorlauf von einem ganzen Jahr. Auch wenn erst seit wenigen Wochen wieder geplant wird, gibt es schon einen Zwischenstand: Die Kostenschätzung für die Strecke samt Brücken und Ausgleichsmaßnahmen wurde von 15,1 Millionen auf 17,9 Millionen Euro angehoben.Historie Eine neue Trasse für die B 286 von der damaligen B 19 bis nach Bad Kissingen wurde bereits in den 1980er Jahren geplant. Nach der Wiedervereinigung wurde jedoch zunächst die A 71 vorgezogen. Ab dem Jahr 2000 wurde dann eine dreispurige Variante für die B 286 neu vorgelegt. Grundlage waren jedoch eine Verkehrsbelastung , die sich so nicht einstellte. Deshalb kippte der Bundesrechnungshof die Planung vor gut zehn Jahren. Die Planung ging von vorne los.
Zahlen Die Verkehrsbelastung auf der aktuellen B 286 beträgt laut dem Staatlichen Bauamt aktuell zwischen 7696 Fahrzeugen am Tag östlich von Oerlenbach und 9691 Fahrzeugen täglich nördlich von Arnshausen. Der Schwerlastanteil liegt zwischen 2,3 und 5,6 Prozent.
Info Informationen zum Bundesverkehrswegeplan und der Bürgerbeteiligung gibt es hier .
Themen & Autoren / Autorinnen