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Klosterkreuzberg
Kreuzberg-Prozession trotzt dem eiskalten Wind
Die Rhön zeigte sich am Festtag „Kreuzerhöhung“ am Samstag am Kloster Kreuzberg von ihrer rauen Seite.
Zahlreiche Mitglieder des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem aus ganz Bayern waren am „Tag der Kreuzerhöhung“, eines ihrer wichtigsten Feste, zum Kreuzberg gekommen und nahmen an der großen Prozession teil.       -  Zahlreiche Mitglieder des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem aus ganz Bayern waren am „Tag der Kreuzerhöhung“, eines ihrer wichtigsten Feste, zum Kreuzberg gekommen und nahmen an der großen Prozession teil.
Foto: Hanns Friedrich | Zahlreiche Mitglieder des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem aus ganz Bayern waren am „Tag der Kreuzerhöhung“, eines ihrer wichtigsten Feste, zum Kreuzberg gekommen und nahmen an der großen Prozession teil.
Hanns Friedrich
 |  aktualisiert: 28.09.2024 02:37 Uhr

Trotz Temperaturen von nur sieben Grad Celsius und eiskaltem Wind um die Klosterkirche zog die traditionelle Prozession am Samstag zum Freialtar. Dort spendete Weihbischof Rupert Graf zu Stolberg von der Erzdiözese München-Freising den eucharistischen Segen. Er ist der Ordensprior des Ritterordens. Zuvor hatte er einen Pontifikalgottesdienst in der Klosterkirche gefeiert.

Joachim Hermann war auch am Kloster Kreuzberg dabei

Mit dabei waren zahlreiche Mitglieder des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem aus ganz Bayern. Dazu gehört auch Bayerns Innenminister Joachim Hermann und der Landrat von Rhön-Grabfeld, Thomas Habermann , sowie zahlreiche weitere Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens.

Aus Würzburg stand mit dem Münchner Weihbischof der Generalvikar der Diözese Würzburg Jürgen Vorndran ebenso am Altar wie weitere Priester aus dem Dekanat Rhön-Grabfeld. In seinen Eingangsworten erwähnte der Weihbischof die aktuelle Lage in Israel und sprach von der Sehnsucht der Menschen nach Frieden. „Wenn Christus schon auferstanden ist, dann sollte doch auch Frieden im Heiligen Land möglich sein“, fügte er an.

Mutiges Glaubensbekenntnis

In seiner Predigt erinnerte er an das Schriftstück eines Münchner Kaplans. Dieser notierte 1944: „Welch ein schöner Tag ,Kreuzerhöhung‘“, und er fügte an „bin eben zum Tod verurteilt“. Das sei ein ungewöhnliches Glaubensbekenntnis, sagte der Weihbischof . Da stelle sich schon die Frage, wer heute Mut zu diesem Glaubenszeugnis habe und zu sagen: Das ist ein schöner Tag, für Christus sterben zu können.

Das Kreuz nannte er Hoffnungszeichen, aber auch eine Provokation. Für Christen sei es Zeichen der Erlösung. „Es gehört zum Christsein, für das Kreuz einzustehen, auch gegen Widerstand.“ Angesprochen hat der Weihbischof die Lesung und das Evangelium des Tages, die sich auf eine Geschichte aus dem Alten Testament beziehen. Danach wendete sich das Volk Israel von Gott ab, der daraufhin eine Schlangenplage schickte. Da habe Gott Moses ein Schlange aus Metall fertigen lassen und gesagt, wer diese Schlange anschaut, werde gerettet. Damit stelle sich Gott jedoch nicht als der Liebende, sondern als der Strafende dar. Das sei heute ungewöhnlich.

Papst Benedikt habe dieses Strafmaß Gottes so gedeutet: Gott lasse den Menschen ihren Willen, damit das Zerstörerische zum Vorschein kommt. Dies in der Hoffnung, dass die Menschen umkehren. Das Gift des Zerstörerischen komme zum Vorschein, wenn man sich von Gott abwende. Schon bei Adam und Eva gab es die Schlange und die Versuchung, wie Gott zu sein.

Aktuelle Beispiele für die Versuchung

Diese Versuchung gebe es auch heute, wenn sich ein Volk gegen das andere erhebt. Beispiel seien die russische und die ukrainische Kirche, die zum politischen Spielball würden. Auch im Heiligen Land werde Religion von verschiedenen Seiten missbraucht. Zur aktuellen Situation der Kirche stellte der Weihbischof die Frage, welche Zeichen Gott den Menschen sendet. Man solle zum Gekreuzigten aufschauen, denn von dort komme die Antwort für den Weg in die Zukunft. Zwar sei das Kreuz Zeichen des Todes, aber aus dem christlichen Glauben heraus wisse man, dass Jesus nicht im Tod geblieben, sondern auferstanden ist.

„Diese Botschaft braucht unsere Zeit dringender denn je.“ Viele Menschen hätten nicht nur Gott vergessen, sondern vergessen, dass sie ihn vergessen haben. Aufgabe der Christen sei es deshalb, immer wieder den Blick auf das Kreuz zu werfen und sich dann zu sagen: „So ein schöner Tag: Kreuzerhöhung.“

Weihbischof Rupert Graf zu Stolberg von der Erzdiözese München-Freising bei der Predigt zum Fest „Kreuzerhöhung“ in der Klosterkirche am Kreuzberg in der Rhön       -  Weihbischof Rupert Graf zu Stolberg von der Erzdiözese München-Freising bei der Predigt zum Fest „Kreuzerhöhung“ in der Klosterkirche am Kreuzberg in der Rhön
Foto: Hanns Friedrich | Weihbischof Rupert Graf zu Stolberg von der Erzdiözese München-Freising bei der Predigt zum Fest „Kreuzerhöhung“ in der Klosterkirche am Kreuzberg in der Rhön
Zum Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem gehört, wie viele andere prominente Persönlichkeiten, so auch Bayerns Innenminister Joachim Hermann.       -  Zum Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem gehört, wie viele andere prominente Persönlichkeiten, so auch Bayerns Innenminister Joachim Hermann.
Foto: Hanns Friedrich | Zum Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem gehört, wie viele andere prominente Persönlichkeiten, so auch Bayerns Innenminister Joachim Hermann.
 
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