Das Urubamba-Tal – Eingeweihte aus Nüdlingen wissen, worum es dabei geht. Es ist ein Tal in Peru und Ort der Aktivitäten des gemeinnützigen Vereins „Frederic – Hilfe für Peru“. Seit über 20 Jahren unterstützt der Verein die Region mit vielfältigen Aktionen, die sich mit ökologischer Landwirtschaft , einer Kakao-Kooperative, Schulbildung , erneuerbaren Energien oder Gesundheit befassen und dabei immer die Nachhaltigkeit der Region im Blick haben.
Darüber hinaus möchte man durch verschiedene Ansätze „Hilfe zur Selbsthilfe “ geben, das heißt die Selbständigkeit und Unabhängigkeit der Bevölkerung vor Ort unterstützen. Wer sich genauer die Vereinsaktivitäten informieren möchte, ist gerne zur Mitgliederversammlung am Sonntag, 26. November, um 18 Uhr in die Alte Schule Nüdlingen eingeladen. Neben den üblichen Berichten und Formalien gibt es einen Lichtbildervortrag, der das Jahr 2023 im Urubamba-Tal Revue passieren lässt, und Myriams südamerikanischen Eintopf.
Starke politische Spannungen
Francoise und Gerhard Wielgoss, die Gründer und Vorsitzenden der Initiative, informierten bereits im Einladungsschreiben zur Mitgliederversammlung über die Fortschritte der Vereinsarbeit in Peru – einem Land mit starken politischen Spannungen, deren Auswirkungen auch im Urubamba-Tal zu spüren seien.
So seien die Preise für notwendigen Treibstoff oder Dinge des täglichen Bedarfs gestiegen und es habe Schwierigkeiten gegeben, die Ernten sicher auf die Märkte zu bringen. Nun zahle sich aus, dass man die Projektfamilien vorbereitet habe, die nicht ausschließlich Monokulturen für den Export bewirtschaften, sondern mit Gemüsegärten, Obstanbau und Kleinviehzucht die eigene Versorgung sicherstellen. Um die landwirtschaftliche Arbeit nachhaltig anzugehen, habe man Lehrgänge für Baumpflegemaßnahmen organisiert und leichte Akku-Astsägen angeschafft, so dass auch Frauen diese Arbeit verrichten können.
Frauen als benachteiligte Gruppe werden gestärkt durch Schulungen in Bezug auf gesunde Ernährung oder Hygienemaßnahmen, während die Bildungsarbeit durch die Unterstützung von fünf Schulen gefördert werde. Diskutiert werde außerdem, ob man ein Internat errichten solle, damit die täglichen Schulwege entfallen.
Schutz der artenreichen Region
Neben der medizinischen Versorgung, die durch regelmäßige Besuche von Fachärzten gewährleistet wird, ist der Schutz „einer der artenreichsten Regionen der Erde“ ein besonderes Anliegen. Brandrodung und illegale Holzfällungen haben ihre Spuren im sogenannten „Biodiversität-Hotspot“ hinterlassen und werden Kleinbauern bei Wiederaufforstung und den Umbau zu „Agroforstsystemen“ unterstützt.
Zusätzlich soll eine Baumschule für heimische Baum- und Palmenarten aufgezogen werden.