Bei der Projektpräsentation beschäftigten sich die Neuntklässler der Staatlichen Realschule Bad Brückenau mit unterschiedlichsten Themen, die die Region entlang der Sinn in den Schwerpunktfächern Geschichte und Geographie betreffen. Dafür versammelten sich am rund 70 Gäste, Vertreter aus Wirtschaft und Politik sowie Eltern, Schüler und das Kollegium, um sich verschiedene Vorträge anzuschauen, heißt es in einer Pressemitteilung der Realschule.
Internet wenig hilfreich
Die Schüler erstellen im Team zu einem selbst gewählten Thema fächerübergreifend eine Präsentation mit Inhalten, die sie interessieren. Dieses Jahr galt als Oberthema das Leben an der Sinn. Dazu gehört die erdgeschichtliche Entstehung der Umgebung durch den Vulkanismus in der Rhön, aber auch die Forstwirtschaft oder das Biosphärenreservat, wenn man das Leben an der Sinn geografisch betrachtet. Die historische Entwicklung sowohl des Staatsbads als auch des Truppenübungsplatzes, der Verlauf des jüdischen Lebens in Bad Brückenau oder ein historischer Stadtrundgang wurden geschichtlich erforscht. Allein die Themenwahl zeigt, was die Schüler bewegt, und dass sie sich gerne mit ihrer Heimat auseinandersetzen. Beim diesjährigen Oberthema muss hervorgehoben werden, dass das Internet als alleinige Quelle nicht sehr viele Informationen bereithielt. Dazu sind die Themengebiete zu speziell und regional. Eigeninitiative war gefragt. Der Besuch des Archivs und der Gang zum Originalschauplatz wurden notwendig.
Während der gesamten Arbeitszeit werden die Schüler von ihren Lehrkräften begleitet und unterstützt. Sie sind dann die ersten, die die fertigen Präsentationen vorgestellt bekommen. Schließlich findet eine Auswahl der Best-of-Arbeiten statt. Um dem Publikum einen Überblick zu verschaffen, haben Luisa Kretz, Annika Schaub, Sophia Enders und Alina Schiefer die Gemeinden entlang der Sinn genauer betrachtet. Das Dorf- und Stadtleben, die Infrastruktur, bedeutende Persönlichkeiten und Bauwerke sowie Besonderheiten von Riedenberg, Bad Brückenau, Zeitlofs und Mittelsinn wurden vorgestellt.
Welche Merkmale die Rhön für die Landwirtschaft bereithält, stellten Lisa Petrjuk, Hanna Reith, Philipp Klaus und Leon Matzke dem Publikum vor. Neben Bodenbeschaffenheit und Viehzucht wurde auch demonstriert, welchen Nutzen man aus der Landwirtschaft zieht. Denn am Ende gab es auf Vollkornbrot von den Zuschauern geschüttelte Butter mit selbst angebauter Kresse. Jonas Dorn, Enrico Gold, Linus Leitsch und Buno Zacheja haben sich ein geschichtliches Thema ausgesucht, das schon fast vergessen war und in den letzten Jahren wieder in den Blick der Öffentlichkeit rückte – zumindest im südwestlichen Teil unseres Altlandkreises.
Die vier sportlichen Jungs erradelten die Strecke 46 und präsentierten ihre Ergebnisse zur vergessenen Autobahn, die von Rupboden bis Gräfendorf anhand verschiedener Bauruinen heute noch deutlich erkennbar ist. Ein Ort, der auch bekannt für seine historische Bedeutung ist, ist das Staatsbad. Zoe Törö, Franka Helget, Louisa Seidel und Silvana Schneider begaben sich mit dem Publikum auf eine echte Zeitreise und stellten vor, welche Attraktionen das Staatsbad zu bieten hatte und noch heute bietet. Die geschichtliche Entdeckung und Bohrungen der verschiedenen Heilquellen wurden hervorgehoben, bevor auf die bekannte Liebschaft zwischen König Ludwig I. und Lola Montez genauer eingegangen wurde. Als auch die heutigen Freizeitaktivitäten wie der Besuch des Fahrradmuseums oder eine Führung durch die Parkanlagen präsentiert waren, gab es schließlich für das Publikum noch eine Verkostung der Heilwasser. (lgl)