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Hammelburg
Profis in Sachen nachwachsender Rohstoffe
Wie kann man knappe Ressourcen ersetzen? Vier Zehntklässlerinnen des Frobenius-Gymnasiums in Hammelburg haben sich damit beschäftigt.
Jazlin DeVore (von links) hält den Buchpreis in der Hand (jede Schülerin hat ein Buch bekommen), Franziska Assmann einen Schöpfrahmen und handgeschöpftes Papier, weiter sind zu sehen Chantal-Sophie Genzler und Isabell Bernhart.  Foto: Christine Kreß       -  Jazlin DeVore (von links) hält den Buchpreis in der Hand (jede Schülerin hat ein Buch bekommen), Franziska Assmann einen Schöpfrahmen und handgeschöpftes Papier, weiter sind zu sehen Chantal-Sophie Genzler und Isabell Bernhart.  Foto: Christine Kreß
| Jazlin DeVore (von links) hält den Buchpreis in der Hand (jede Schülerin hat ein Buch bekommen), Franziska Assmann einen Schöpfrahmen und handgeschöpftes Papier, weiter sind zu sehen Chantal-Sophie Genzler und ...
Doris Bauer
 |  aktualisiert: 17.08.2022 16:45 Uhr

Das Thema "Bioökonomie" ist Motto des Wissenschaftsjahres 2020. Es geht um die Umwandlung einer auf Erdöl basierenden Marktwirtschaft hin zu einer Wirtschaft, die auf nachwachsende Rohstoffe setzt. Kohleausstieg , Klimawandel und knappe Ressourcen zeigen, dass Produkte auf Erdölbasis ein Auslaufmodell sind. Es ist aber nicht einfach, sie zu ersetzen. Man liest von Reifen aus Löwenzahnmilch und Dübeln aus Rizinusöl. Das klingt erst einmal kreativ. Aber haben solche Produkte auch die Eigenschaften, die sie haben müssen? Ist ihre Herstellung wirtschaftlich? Oder ist die Massenproduktion solcher Produkte nicht sogar die Quelle für neue Probleme? Werden wir in Zukunft alle Vegetarier oder essen wir Insekten und Fleisch aus dem Reagenzglas? Mit solchen Fragen haben sich Franziska Assmann, Isabell Bernhart, Jazlin DeVore, Chantal-Sophie Genzler, vier Zehntklässlerinnen des Frobenius-Gymnasiums in Hammelburg beim DECHEMAX-Wettbewerb äußerst erfolgreich beschäftigt. Der deutschlandweit ausgeschriebene Wettbewerb ist eine Initiative der DECHEMA Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V. Großes Engagement, noch größerer Wissensdurst und viel Durchhaltevermögen waren gefragt, um die Fragen und Experimentieraufgaben der beiden Runden des Wettbewerbs erfolgreich zu überstehen.

Frage der Woche

Von November 2019 bis Ende Januar 2020 stand jeden Donnerstag auf der Internetseite von DECHEMAX eine neue "Frage der Woche" rund um das Wettbewerbsthema. "Dieses Jahr gab es noch eine Bonus-Frage, da der Wettbewerb sein 20-jähriges Jubiläum feiert", bemerkt die betreuende Lehrerin Christine Kreß. "Bis zum darauffolgenden Mittwoch hatten die Nachwuchsforscher des Frobenius-Gymnasiums Zeit, die Lösung zu finden." Das Team schaffte es, die insgesamt neun "Fragen der Woche" pünktlich und korrekt zu beantworten. So musste beispielsweise erörtert werden, welche Materialien für einen umweltfreundlichen Hausbau notwendig sind oder die negativen Folgen des Fleischkonsums für die Umwelt. Es wurde untersucht, wie die Bodenfruchtbarkeit erhalten werden kann oder wie das Waschen und Bleichen mit Biotechnologie möglich ist und vieles mehr.

Papierrecycling

Die zweite Runde war eine Experimentalrunde. "Papierrecycling" war das Rahmenthema und mit einem Rahmen ging es auch gleich los: Ein Schöpfrahmen musste gebaut werden, um aus einem Brei von Zeitungspapier, der sogenannten Pulpe, Papier zu schöpfen. Aus Roter Bete, Möhren und dem Grün der Möhren kochten die Schülerinnen farbigen Sud, mit dem das Papier gefärbt werden konnte. Aber nicht nur das, das Team gewann Freude am Experimentieren: "Besonders gut hat uns gefallen, dass wir neben der normalen Papierherstellung auch noch Versuche mit Servietten, Mehl und Blumenblättern gestartet haben", berichtet Chantal-Sophie Genzler.

Dann kam jedoch die Schulschließung und die Kontaktverbote zum Eindämmen des Corona-Virus. Das Team ließ sich davon nicht entmutigen.

"Glücklicherweise haben wir mit dem Experiment schon Anfang März begonnen, so dass auch die Schulschließung kein großes Problem war. Wir haben uns die weiteren Arbeiten, wie das Bügeln, Färben sowie Schreiben der Dokumentation aufgeteilt und uns über soziale Medien gut absprechen können. So konnten wir die Arbeit trotz Corona rechtzeitig einsenden", erklärt Isabell Bernhart. Zusätzlich zum gemeinsamen wissenschaftlichen Arbeiten wurde ein wichtiger sozialer Aspekt bemerkt: "Wir haben erkannt, dass man bei jedem Experiment verschiedene Geräte benötigt. Wenn ein Gerät fehlt, funktioniert das Experiment nicht. In unserem Team war es genauso, wenn ein Teammitglied gefehlt hätte, hätte auch dem Team ein wichtiger Teil gefehlt, ohne den das Arbeiten nicht so gut funktioniert hätte", ist sich Jazlin DeVore sicher und Franziska Assmann ergänzt: "Nur als Team haben wir es so weit geschafft!"

Diese Einstellung und die gesamte Arbeit wurden belohnt: Das Team gehört zu den deutschlandweit besten neun der Klassenstufe 10. Ein herausragendes Ergebnis! Neben den Urkunden warten nun Buchpreise und Zeitschriftenabonnements auf die vier Forscherinnen in Sachen nachwachsender Rohstoffe .

 
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