Die Mitteilung der städtischen Bauverwaltung am Ende der Ausschusssitzung fiel kurz aus: Die Bauvoranfrage zum beantragten Abriss der Häuser Bismarckstraße 30 und 32 sei zurückgezogen worden, berichtete Bauamtsleiter Jan Voll dem Bauausschuss. Der Konflikt in der Sache mit der Unternehmensgruppe Heiligenfeld, die den Antrag gestellt hatte, ruht damit vorerst bei den Akten.
Dass damit der Wunsch, den Preußischen Hof und das gleich nördlich benachbarte Gebäude abzureißen, dauerhaft erledigt ist, kann man vermutlich nicht behaupten. Fritz Lang, Gesellschafter und Gründer der Heiligenfeld GmbH, sagte dazu am Freitag auf Anfrage, er warte jetzt erst einmal ab. Die Hoffnung, dereinst doch noch eine Genehmigung für den Abriss zu erhalten, dürfte er nicht aufgegeben haben. Schließlich hatte er in der Frage sogar bereits Kontakt zum Landeskonservator aufgenommen.
Pläne für Neubau einer psychosomatischen Fachklinik
In seiner Bauvoranfrage hatte das Unternehmen berichtet, es wolle die beiden Häuser abreißen, um auf dem Areal eine psychosomatische Fachklinik zu errichten. Weil die Bauten zwar keine Einzeldenkmäler sind, aber "als unverzichtbare Teile des Ensembles Altstadt mit Kurviertel" gelten, lehnte die zuständige Stelle des Landesamts für Denkmalpflege den kompletten Abbruch jedoch kategorisch ab. Zumindest die geschützten Fassaden sollten erhalten bleiben.
Gänzlich unabhängig von der Diskussion um den Preußischen Hof hat die LK-Immobilien GmbH (das LK steht für Luitpoldklinik) vor wenigen Wochen ein paar Schritte Richtung Norden ein weiteres Anwesen gekauft. Es handelt sich um das Haus Bismarckstraße 22. Die Villa im Stil der Neurenaissance ist zwischen Esperantoplatz und Luitpoldklinik gelegen. Sie entstand 1885 und ist als Einzeldenkmal gelistet.
Gelegenheiten nutzen, wenn sie sich bieten
Ein konkretes Vorhaben verbindet die Unternehmensgruppe damit noch nicht, sagte Fritz Lang am Freitag auf Anfrage dieser Redaktion. Wenn die Gelegenheit bestehe, ein Gebäude in relevanter Lage für die Heiligenfelder zu erwerben, dann müsse man diese Gelegenheit eben wahrnehmen, auch wenn es nicht gleich tags darauf eine Nutzung dafür gibt. Solche Situationen hätten sich in der Geschichte der Heiligenfelder schon mehrfach ergeben.
Als Zeichen des Beharrungswillens der Unternehmensgruppe, ihrer Bindung an den Standort Bad Kissingen, wird man den Zukauf aber auch als Außenstehender sicherlich werten dürfen. Beim größten privaten Arbeitgeber in der Stadt ist das kein schlechtes Signal.
War da das Amt für Denkmalschutz nicht beteiligt?
Das wirkt doch gerade so hübsch, weil die Häuser "zusammen passen", zumindest auf dem Foto.
Und, für was schützt man sonst Fassaden? Der letzte Krieg hat andernorts genug zerstört, KG bekam ja keine Bomben ab.