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Hassenbach
Preis für das Forsthaus
Der Bezirk Unterfranken hat Förderpreise zur Erhaltung historischer Bausubstanz verliehen. Einer ging an das Ehepaar Sabrina und Joachim Hepp aus Hassenbach.
An der Rückseite gibt es einen Wintergarten.  Foto: Arkadius Guzy/ Archiv       -  An der Rückseite gibt es einen Wintergarten.  Foto: Arkadius Guzy/ Archiv
| An der Rückseite gibt es einen Wintergarten. Foto: Arkadius Guzy/ Archiv
Redaktion
 |  aktualisiert: 20.08.2022 08:20 Uhr
Hassenbach/ Sommerach Den mit insgesamt 150 000 Euro dotierten "Förderpreis der Unterfränkischen Kulturstiftung des Bezirk Unterfranken zur Erhaltung historischer Bausubstanz" hat Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel in Sommerach (Landkreis Kitzingen) an die Eigentümer der in diesem Jahr ausgezeichneten Gebäude übergeben.


Die Preisträger

Den Preis teilen sich demnach die Stadt Alzenau für den Erhalt des Dalberghofs in Alzenau-Albstadt (Landkreis Aschaffenburg), Sabrina und Dr. Joachim Hepp für die Sanierung des Al-ten Forsthauses in Oberthulba-Hassenbach (Landkreis Bad Kissingen), Christine Götz und Rainer Fuchs für die Sanierung des Historischen Winzerhofs in der Häckergasse 16 in Sommerach (Landkreis Kitzingen) sowie Eva und Klaus Camerer, die in der angrenzenden Maintorstraße in Sommerach (Landkreis Kitzingen) ebenfalls einen Winzerhof erhalten haben, Frank und Sabine Theobald für die Sanierung des Anwesens Kirchplatz 4 in Kreuzwertheim (Landkreis Main-Spessart), Andreas Büchold für den Erhalt eines Wohn- und Geschäftshauses in der Ochsenfurter Badgasse (Landkreis Würzburg) und schließlich Dr. Yvonne Perleth für die Sanierung einer Stadtvilla in der Stadt Schweinfurt.


Erst im Sommer eingezogen

Das Ehepaar Hepp kaufte das Hassenbacher Forsthaus, in dem zuletzt eine alte Frau lebte, und sanierte das Gebäude. Im Herbst 2013 ging die Arbeit los, in diesem Sommer ist die Familie eingezogen (wir berichteten).
Das denkmalgeschützte Haus diente einst dem königlichen Forstwart als Privatwohnung. Daher wird das Gebäude allgemein als ehemaliges Forsthaus bezeichnet, was manchmal für Verwirrung sorgt, denn das eigentliche Forstverwaltungshaus steht an einer anderer Stelle im Ort. Die Beschreibung des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege nennt das Jahr 1622 beziehungsweise 1699 als Ursprung. Im 18. Jahrhundert folgten Veränderungen. Das Denkmalamt sei für ihre Restaurierungsvorschläge immer offen gewesen und habe ihnen Freiraum gelassen, sagt das Paar.
Dotzel, den der Bayerische Landtag im vergangenen Juni auf Vorschlag des Bayerischen Bezirkstags einstimmig zum stellvertretenden Mitglied im Landesdenkmalrat bestellt hat, sagte in seiner Laudatio, "die Bauwerke, die uns frühere Generationen hinterlassen haben, sind nicht einfach eine Geldanlage. Sie sind vielmehr ein wesentlicher Teil unseres kulturellen Erbes". Das sei es, was alte Gebäude zu herausragenden Denkmälern mache. Denkmalschutz und Denkmalpflege leisteten einen grundlegenden Beitrag zur Bewahrung der kulturellen Vielfalt einer Region oder einer Landschaft. Denkmalpflege schaffe Heimat und gebe Antworten auf den Wunsch nach Lebensqualität und einem unverwechselbaren Lebensraum.


Vorbild-Funktion gewürdigt

Denkmalschutz spiele für den Bezirk Unterfranken zum einen als Eigentümer zahlreicher historischer Gebäude eine herausragende Rolle. Dotzel erinnerte in diesem Zusammenhang an Schloss Werneck, Schloss Aschach, Schloss Römershag oder auch den Schüttbau in Rügheim. "Aber das ist es nicht allein, warum wir uns seit vielen Jahren die Förderung des Denkmalschutzes auf die Fahne geschrieben haben", sagte der Bezirkstagspräsident. "Vielmehr wissen wir auch: Zukunft braucht Herkunft!" Schließlich seien es gerade die markanten, historischen Bauwerke, die Unterfranken so unverwechselbar machten.
Die Preisträger hätten Vorbild-Funktion für andere Besitzer historischer Gebäude, betonte Landrätin Tamara Bischof (Landkreis Kitzingen) in ihrem Grußwort. Ihr Landkreis sei sehr aktiv in Fragen des Denkmalschutzes. Beredtes Beispiel dafür war nicht zuletzt der Ort der Preisverleihung: Der kunsthistorisch wertvolle Festsaal im "Gasthof zum Schwan" im Herzen des malerischen Weinorts Sommerach. Das um 1700 erbaute historische Gebäude wurde in den 1990er Jahren aufwendig restauriert und bot einen authentischen Rahmen für die Preisverleihung.
Bürgermeister Henke (Sommerach) lobte in seinem Grußwort die Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege und die Fördergeber: den Bezirk, den Landkreis und die Städtebauförderung. Mit Blick auf den Festsaal stellte er fest, es herrsche "sehr viel Leben in diesem denkmalgeschützten Gasthaus". Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung vom Klarinettenquartett der Musikschule Volkach.
 
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