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Bad Kissingen
Bad Kissingen: Warum man tänzelnde Dressurpferde für die Postkutsche nicht brauchen kann
Warum der Postkutschenverein trotz der Brückensanierungen auf der Route durch das Saaletal zuversichtlich ist, dass die Räder auch 2024 wieder rollen.
Die Leinen fest in weiblicher Hand: die Postkutsche mit den Kutscherinnen Yvonne Körner (links) und Paulina Klöffel auf der Brücke vor Schloss Aschach.       -  Die Leinen fest in weiblicher Hand: die Postkutsche mit den Kutscherinnen Yvonne Körner (links) und Paulina Klöffel auf der Brücke vor Schloss Aschach.
Foto: Werner P. Vogel | Die Leinen fest in weiblicher Hand: die Postkutsche mit den Kutscherinnen Yvonne Körner (links) und Paulina Klöffel auf der Brücke vor Schloss Aschach.
Werner P. Vogel
 |  aktualisiert: 26.11.2024 12:35 Uhr

Seit über 80 Jahren schon klappern die Hufe des Vierspänners durchs liebliche Saaletal und ermöglichen eine kleine nostalgische Reise in der Postkutsche zwischen Welt- und Biedermeierbad oder ins romantische Schloss Aschach. Sie ist die einzige und die letzte Linie ihrer Art der Deutschen Post.

Die idyllische Landschaft des Saaletals zieht vorbei, und das leichte Schaukeln in der Kabine gibt den Fahrgästen ein Gefühl von Entschleunigung und Langsamkeit.

Begeistert von der Tour mit der Postkutsche

Angekommen in Bad Bocklet oder auf Schloss Aschach bleibt genug Zeit für Einkehr oder Museumsbesuch, bis die Pferde wieder zur Rückfahrt nach Bad Kissingen antraben.

Weil „hoch auf dem gelben Wagen“ der Alltag ganz weit weg ist, waren auch in dieser Saison fast alle Fahrten nach Bad Bocklet oder Schloss Aschach ausgebucht, und jeder Gast, der die Tour einmal miterlebt hat, ist begeistert.

Mythos Postkutsche

Organisiert wird die Nostalgietour ehrenamtlich vom „Verein Freunde der Postkutsche e.V.“

Dass zwei moderne Bäder ein traditionelles Fortbewegungsmittel verbindet, ist so einzigartig wie der dazu gegründete Verein, in dem die beteiligten Kommunen, Bad Kissingen und Bad Bocklet, der Bezirk Unterfranken, die Staatsbad GmbH Bad Kissingen und der Kur- und Fremdenverkehrsverein Bad Bocklet sich zusammengefunden haben.

Freuen sich über eine überaus erfolgreiche Saison: v.l. Thomas Beck, Kur-u. Fremdenverkehrsverein Bad Bocklet, Postillion Paulina Klöffel, Pferdewirt Hans Körner, Bürgermeister Andreas Sandwall Bad Bocklet, Ehrengast Bezirksrätin Karin Renner, ste...       -  Freuen sich über eine überaus erfolgreiche Saison: v.l. Thomas Beck, Kur-u. Fremdenverkehrsverein Bad Bocklet, Postillion Paulina Klöffel, Pferdewirt Hans Körner, Bürgermeister Andreas Sandwall Bad Bocklet, Ehrengast Bezirksrätin Karin Renner, stellvertr. Landrat Emil Müller, Vereinsvorsitzender, Dritter Bürgermeister Stadt Bad Kissingen, Thomas Leiner. Leiterin Museen Schloss Aschach,  Josefine Glöckner.
Foto: Werner P. Vogel | Freuen sich über eine überaus erfolgreiche Saison: v.l. Thomas Beck, Kur-u. Fremdenverkehrsverein Bad Bocklet, Postillion Paulina Klöffel, Pferdewirt Hans Körner, Bürgermeister Andreas Sandwall Bad Bocklet, Ehrengast ...

 

Thomas Leiner, Dritter Bürgermeister der Stadt Bad Kissingen , führt dieses aus der Not gegründete Bündnis, seit sich vor einigen Jahren die Deutsche Post aus der Finanzierung der Linie ausklinkte.

Abschlussempfang in Aschach

Man hat sich zusammengefunden und bislang alle Hürden gemeistert, um diese einzigartige „letzte Postkutschenlinie“ erhalten zu können, berichtet Thomas Leiner nicht ohne Stolz beim kleinen Abschlussempfang nach der letzten Fahrt in diesem Jahr im Schlosshof von Aschach.

Der Verein pflegt das sorgsam gehegte Image „Postkutsche“.

Ehrengast der Abschlussfahrt ist die scheidende Bezirksrätin Karin Renner

Weil der Bezirk Unterfranken, Eigentümer des Schlosses Aschach, zu den großen Unterstützern des Vereins zählt, war als Ehrengast der Abschlussfahrt die scheidende Bezirksrätin Karin Renner eingeladen.

„ Karin Renner war im Bezirkstag von Unterfranken über 33 Jahre lang die Stimme von Schloss Aschach und der Postkutsche“, dankte Leiner seiner ehemaligen Stadtratskollegin und überreichte ihr unter großem Beifall eine Erinnerungsgabe.

Pferde sind die Leidenschaft der Familie der Pferdewirtschaft Körner

Großen Anteil am Erfolg der Postkutschenlinie hat auch die Familie der Pferdewirtschaft Körner, die es Jahr für Jahr fertigbringt, straßentaugliche Pferde auszubilden, anzuspannen und den Vierspänner sicher zu lenken.

„Tänzelnde Dressurpferde kann man da nicht brauchen“, meint Hans Körner , und Yvonne Körner und Paulina Klöffel, die auf dem Kutschbock oben die Zügel der Pferde in der Hand halten, bestätigen das ausdrücklich.

Mit den Behörden Möglichkeit gefunden für Kutschfahrten im Jahr 2024

„Auch in diesem Jahr wieder ohne jeglichen Zwischenfall“, bestätigt Thomas Leiner der kleinen Runde und verspricht: „Wir haben schon lange – nicht nur seit Corona – herausfordernde Zeiten.“

Deshalb lässt man sich auch von den geplanten Baumaßnahmen auf der Strecke nicht unterkriegen. Mit den zuständigen Behörden hat man Möglichkeiten gefunden, dass „Stand jetzt“ auch im nächsten Jahr gefahren werden kann.

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