
Bürgerversammlungen in Poppenlauer sind immer außergewöhnlich gut besucht. Bürgermeister Matthias Klement konnte denn auch rund 100 Frauen und Männer im Saal der Pizzeria "La Piccola Italia" begrüßen. Außergewöhnlich war auch, dass relativ viele junge Bürgerinnen und Bürger und Frauen anwesend waren.
Der Bürgermeister ging in knapp zwei Stunden auf zahlreiche Punkte ein, die die gesamte Marktgemeinde oder speziell den Ortsteil betreffen. Mit der wichtigste ist das Vorhaben, in naher Zukunft einen "Tante-Enso"-Laden zu eröffnen, der nach zehnjähriger Vakanz wieder eine Einkaufsmöglichkeit im Dorf bieten soll. "Das ist eine große Chance für Poppenlauer ", betonte der Bürgermeister, wie auch schon in der jüngsten Sitzung des Marktgemeinderates. Da am 8. Dezember in der Turnhalle der Grundschule eine spezielle Bürgerversammlung zu diesem Thema geplant ist, verzichtete er allerdings auf weitere Informationen. Auch die Frage eines Bürgers, wo der Laden denn eingerichtet werden könnte, beantwortete er nicht. Er betonte allerdings: "Die Entscheidung über die Einrichtung liegen nur begrenzt beim Marktgemeinderat." 300 Bürger müssten dazu Genossenschaftsanteile zeichnen. Beitrittsformulare wurden in der Bürgerversammlung verteilt.
Einwohnerzahl steigt
Matthias Klement freut sich darüber, dass erstmals seit Jahren die Bevölkerungszahl wieder etwas in die Höhe geht. Im Augenblick hat Poppenlauer mit 1807 Einwohnern (nur Erstwohnsitz) etwas mehr Einwohner als Maßbach (1785). Nimmt man aber die Einwohner mit Zweitwohnsitz (das sind in erster Linie Studenten und Auszubildende) hinzu, hat Maßbach mit 2018 doch wieder die Nase vorne. Poppenlauer hat insgesamt 1953 Einwohner, Weichtungen 447 und Volkershausen 376. In Maßbach ist die Bevölkerungsbewegung weitaus größer als in Poppenlauer . Nach Maßbach sind 119 Personen gezogen und 108 weggezogen. In Poppenlauer ging es ruhiger zu, es gab nur 51 Zuzüge und 42 Wegzüge. Mit Ausnahme von Weichtungen gab es in allen Ortsteilen mehr Sterbefälle als Geburten.
Das Thema Ludwigstraße tauchte in den Versammlungen der letzten Jahre immer wieder auf. Im Rechtsstreit mit der Baufirma sei keine keine finanzielle Einigung möglich gewesen, um eine Asphaltierung zu ermöglichen. Daher sei die Firma zu einer Sanierung der Straße verpflichtet worden, so der Bürgermeister. Die Mehrkosten für ein anderes Verlegemuster wurden allerdings vom Markt Maßbach übernommen.
Klement schilderte, dass die Marktgemeinde viel für ihre Kindergärten und Schulen tut. Als Kosten für den im Bau befindlichen Schülerhort bei der Grundschule im Poppenlauer sind 2,7 Millionen Euro angesetzt, davon 1,7 Millionen Förderung vom Freistaat. Er räumte ein: "Wir sind nicht im Zeitplan. das Bauen ist zurzeit nicht gerade vergnügungssteuerpflichtig." Unter anderem seien die Preise für Baumaterial stark gestiegen. Er geht davon aus, dass der Hort zum nächsten Kindergartenjahr in Betrieb genommen werden kann.
Hohe Zuschüsse vom Freistaat
Die evangelische Kindertagesstätte in Maßbach wird saniert und bekommt einen Anbau. Die Baukosten betragen 4,2 Millionen Euro. 85 Prozent davon trägt erst einmal die Marktgemeinde, bekommt davon aber wiederum einen hohen Zuschuss vom Freistaat. Die restlichen 15 Prozent übernimmt die evangelische Kirche.
Die Marktgemeinde investierte auch dieses Jahr wieder in ihre beiden Schulen. An der Grundschule in Poppenlauer wurden 60.000 Euro für das Projekt "digitales Klassenzimmer" ausgegeben. Die Marktgemeinde musste allerdings dank eines Zuschusses vom Freistaat in Höhe von 90 Prozent nur 6000 Euro Eigenmittel aufbringen. Auch an der Mittelschule in Maßbach wurden 65.000 Euro, ebenfalls mit einem sehr hohen Zuschuss vom Freistaat, für das "digitale Klassenzimmer" investiert. Für die Jugendsozialarbeit an beiden Schulen wird eine Stelle geschaffen. Die Kosten dafür übernehmen der Freistaat, der Landkreis, die Gemeinde und ein freier Träger.
Die Schülerzahlen bleiben konstant oder steigen sogar. An der Grundschule stieg die Zahl von 199 auf 214. Das liege nicht nur an ukrainischen Schülerinnen und Schülern , betonte der Bürgermeister. Nach langer Zeit ist die zweite Klasse mit 57 Schülerinnen und Schülern wieder dreizügig. Die Mittelschule hat 99 Schüler , einen mehr als im Jahr zuvor. Ina Pfeuffer und Larissa Kiesewetter kümmern sich als neue Gemeindejugendpflegerinnen um die Jugendlichen in allen vier Ortsteilen.
Es gibt demnächst wieder Bauplätze
Neue Baugebiete sind in allen Ortsteilen ein wichtiges Thema. Im Ortsteil Poppenlauer stehen in der Gleichstadt und am Auberg in absehbarer Zeit neue Plätze zur Verfügung. Allerdings merkt man die Zurückhaltung mancher Bauinteressenten wegen der steigenden Baupreise , so der Bürgermeister.