
Mit einer Ortsbesichtigung am Ende der Lippelsgasse im Ortsteil Poppenlauer begann die jüngste Sitzung des Maßbacher Marktgemeinderates. Diesen Bereich will die Gemeinde neu gestalten. Auf der Tagesordnung standen außerdem Umbaumaßnahmen des Erhard-Klement-Hauses. Außerdem teilte Bürgermeister Matthias Klement ( CSU ) mit, dass die Marktgemeinde sechs Hektar Gewerbefläche auf dem Gewerbegebiet an der Autobahn-Auffahrt an einen Betrieb aus Stadtlauringen verkauft hat. Das Unternehmen Holzbau Krug will dort, so das Ortsoberhaupt, eine 400 Meter lange Produktionshalle errichten.
Am Ende der Lippelsgasse in Poppenlauer kauft die Marktgemeinde ein größeres Areal, so der Bürgermeister. Die darauf stehende Scheune, deren Dach teilweise baufällig ist, soll abgerissen werden. Die Fläche reicht für bis zu drei Bauplätze, sagte Matthias Klement . Die Planung ist bereits an das Büro Wegner (Veitshöchheim) vergeben. Diese benötigt aber auch eine genaue Höhenvermessung des Areals. Zwei Vermessungsbüros wurden angeschrieben. Ein Angebot in Höhe von 1800 Euro liegt bereits vor, ein zweites fehlt noch. Bürgermeister Klement bekam die Ermächtigung, die Arbeiten an das günstigere Unternehmen zu vergeben.
Haus in desolatem Zustand
Ein Haus in Privatbesitz am Ende der Lippelsgasse wurde renoviert. Ein weiteres, seit längerer Zeit unbewohntes, Haus direkt daneben befindet sich jedoch in einem sehr desolaten Zustand. Bürgermeister Klement erklärte dazu, dass es einer Erbengemeinschaft gehört. Alle drei Mitglieder lebten in den USA, Kontaktaufnahme mit ihnen sei nicht möglich gewesen. Da die Erben der Gemeinde einiges an Grundsteuer schuldig geblieben seien, sei es über diesen Weg eventuell möglich, an das Grundstück heran zu kommen.
Gesetz schreibt Umbau vor
Eigentlich sollte das Erhard-Klement-Haus der Diakonie, das 20 Pflegeplätze und acht seniorengerechte Wohnungen hat, mit einem Anbau erweitert werden. Das wurde allerdings aus wirtschaftlichen Gründen verworfen. Um den neuen gesetzlichen Regelung gerecht zu werden, muss es nun trotzdem umgebaut werden. Insbesondere geht es um die Fläche der einzelnen Zimmer und um die Ausstattung der Bäder. Außerdem muss eine gewisse Anzahl an Zimmern geschaffen werden, die für Rollstuhlfahrer geeignet sind. Bei einem Umbau muss das Gebäude gleichzeitig aktuellen brandschutztechnischen Anforderungen angepasst werden, teilte Bürgermeister Klement mit. Der Brandschutz sei insbesondere ein Problem, wenn wie geplant die bisherigen Wohnungen im Dachgeschoss zu Pflegezimmern umgebaut würden. Dies sei wiederum notwendig, da durch den Umbau und die Vergrößerung vieler Zimmer einige Plätze wegfallen. Das werde durch den Ausbau des Dachgeschosses kompensiert, so dass ein wirtschaftlicher Betrieb des Hauses weiterhin möglich sei.
"Sind diese Arbeiten denn absolut notwendig oder nur wünschenswert?", wollte Marktgemeinderat Diethard Dittmar ( SPD ) wissen. "Die Heimaufsicht gibt uns für den Umbau zehn Jahre Zeit, wenn wir eine Planung dafür vorlegen", erklärte dazu der Bürgermeister. Ansonsten müssten die Arbeiten sofort
durchgeführt werden, oder das Heim dürfe nicht belegt werden.
"Komplett abgeneigt"
Marktgemeinderat Achim Bieber (BBP) brachte die Übernahme des Hauses durch die Carl-von-Heß'sche Sozialstiftung ins Gespräch. Der Landrat sei "komplett abgeneigt", sagte Matthias Klement dazu. Der Marktgemeinderat beschloss schließlich einstimmig, den Auftrag zur Erstellung des Bauantrages für den Umbau (Leistungsphasen 1 bis 4) sowie des Brandschutzkonzeptes für 13.500 Euro an den Architekten Reinhard Seufert aus Poppenlauer zu vergeben.