
Im Festsaal auf Schloss Werneckwurde der langjährige Bezirkstagspräsidenten Erwin Dotzel verabschiedet, wobei ihm unter anderem der Ehrentitel „Alt-Bezirkstagspräsident“ verliehen wurde. Zugleich erhielten die ehemaligen Bezirkstagsmitglieder Werner Elsässer , Karin Renner , Bernhard Ruß , Marion Schäfer-Blake , Angelika Strobel, Adelheid Zimmermann und Erwin Dotzel die Unterfränkische Bezirksmedaille, mit der „Bürgerinnen und Bürger, die sich um Unterfranken besonders verdient gemacht haben“, geehrt werden, wie Bezirkstagspräsident Stefan Funk in seiner Laudatio betonte.
Funk nannte Dotzel „einen Kommunalpolitiker aus Leidenschaft“. Die Erfolge des Bezirks blieben dauerhaft mit dessen Namen verbunden. In Dotzels Amtszeit von 2007 bis 2023 sei die Bezirksverwaltung den Bedürfnissen eines modernen Dienstleistungsunternehmens angepasst worden, so Funk. Zudem habe man unter Dotzels Ägide den Gesundheitsstandort Unterfranken deutlich gestärkt.
Große Aufgaben im sozialen Bereich
Funk erinnerte auch die weitreichenden sozialpolitischen Entscheidungen während der zurückliegenden 17 Jahre. Im sozialen Bereich seien in dieser Zeit große Aufgaben auf die Sozialverwaltungen der Bezirke verlagert worden. Funk lobte Erwin Dotzel zudem als leidenschaftlichen Verfechter der Inklusion und als großzügigen Förderer der Kultur. Insbesondere dem jüdischen Leben in Unterfranken sei er „stets ein verlässlicher Freund“ gewesen. In all seinen Ämtern habe sich Dotzel mit seiner ganzen Kraft für die Menschen eingesetzt, unterstrich Funk in seiner Laudatio.
Weil Dotzel ebenso wie die anderen neuen Träger der Unterfränkischen Bezirksmedaille dem aktuellen Bezirkstag nicht mehr angehören, sei der Festakt auf Schloss Werneck auch „eine kleine Abschiedsfeier für unsere treuen Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter“, so Funk.
Bezirksmedaillen für die Mitstreiter
Bei der Verleihung der Bezirksmedaillen bezeichnete Funk bürgerschaftliches, ehrenamtliches Engagement als den „Kitt, der unsere Gesellschaft zusammenhält“. Deswegen brauche die Gesellschaft Menschen wie Werner Elsässer , Karin Renner , Bernhard Ruß , Marion Schäfer-Blake , Angelika Strobel oder Adelheid Zimmermann .
Werner Elsässer sei 2013 erstmals in den Bezirkstag von Unterfranken gewählt worden. Damals schon Aschaffenburger Stadtrat war er von 2002 bis 2014 Bürgermeister. Besonders unterstrich Funk, dass Elsässer von 2018 bis 2023 Vorsitzender des Bezirkstagskomitees für die Partnerschaft Unterfrankens mit dem französischen Departement Calvados war.
Karin Renner , die dem Bezirkstag seit 1990 angehörte, beweise, dass ehrenamtliches Engagement die Menschen zusammenbringe und Brücken baue. Damit sei das Ehrenamt ein wichtiger Pfeiler gesellschaftlicher Integration. Renner war von 2005 bis zu ihrem Ausscheiden aus dem Bezirkstag Behindertenbeauftragte. Zudem war sie zwischen 2008 und 2013 weitere Vertreterin des Bezirkstagspräsidenten sowie von 1994 bis 2003 stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CSU .
Bernhard Ruß , 30 Jahre lang 1. Bürgermeister der Gemeinde Sand am Main, fun-gierte während seiner 15 Jahre im Bezirkstag als stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion . Noch bis 2026 werde der passionierte Kommunalpolitiker voraussichtlich dem Kreistag angehören, so Funk.
Marion Schäfer-Blake habe sich seit ihrer Studienzeit politisch engagiert, so Funk. Unter anderem habe sie dem Würzburger Stadtrat angehört und sei von 2002 bis 2020 3. Bürgermeisterin gewesen. In den Bezirkstag wurde sie 1998 zum ersten Mal gewählt. Seit 2008 war sie bis zu ihrem Ausscheiden aus dem Bezirkstag SPD-Fraktionsvorsitzende . Funk erinnerte auch an ihre anderen ehrenamtlichen Aufgaben. So sei sie Vorsitzende von „Pro Familia Würzburg-Aschaffenburg e.V.“, stellvertretende Vorsitzende des Vereins „Stadt für Kinder“ sowie stellvertretende Vorsitzende der Arbeiterwohlfahrt Würzburg Süd.
Angelika Strobel habe dem Bezirkstag seit 2013 angehört und sei in jener Zeit die alleinige Vertreterin der Partei „ Die Linke “ gewesen, so Funk. In den Bezirkstagsdebatten sei sie oft für eine Entlastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Bezirkseinrichtungen eingetreten. Mit Nachdruck habe Strobel zudem die Organisation von Gedenkfeiern für die Euthanasieopfer in Werneck unterstützt.
Adelheid Zimmermann habe als alleinige Vertreterin der FDP die Bezirkspolitik 15 Jahre lang mitgestaltet – von 2018 bis 2023 sogar als weitere Vertreterin des Bezirkstagspräsidenten, informierte Funk. Insbesondere der Förderung von Kunst und Kultur habe sie sich als Bezirksrätin verpflichtet gefühlt. In den Bezirkstagsdebatten sei Zimmermann stets leidenschaftlich dafür eingetreten, in neue Technologien zu investieren und auch die zeitgenössische Kunst adäquat zu fördern. Markus Mauritz