Eine Ortseinsicht im Jugendraum war Station der ersten Gemeinderatssitzung des Jahres. Besuche von Mandatsträgern in Jugendzentren sind meist mit Debatten verbunden, in denen es um Lautstärke, Alkohol oder die Öffnungszeiten geht. Nicht so in Aura. Die Einladung kam von den neugewählten Vorsitzenden Luca Raab und Lukas Simon, die einfach Kontakt zu den Räten suchten um sich auszutauschen - eine seltene Variante.
Die Begehung der Räume in der ehemaligen Schule Auras zeigte: Hier gibt es ausreichend Platz zum Chillen, Feiern und Spielen. Ein Raum ist dem Musikhören und Spielen gewidmet, im zweiten Zimmer treffen sich Fernseh-Fans oder Freunde digitaler Games. Sogar über eine komplette Küche können die Auraer Teens verfügen, allerdings nur über eine Toilette. Der Einbau eines geschlechtergetrennten, zweiten WC wäre ohne Probleme im leerstehenden Obergeschoss möglich.
Auf Anfrage von Bürgermeister Thomas Hack verneinten die Vorsitzenden technische wie finanzielle Probleme. Lob gab es auch vom Jugendbeauftragten der Gemeinde, Thomas Klose: "Ihr habt es im Griff, man sieht es." Zugegeben, die Einrichtung wirkt etwas spartanisch. Doch der Billardtisch war alt und einen Kicker wollten die Youngsters nicht, die gerade eine Halterung für eine Dart-Scheibe bauen. Selbst das Angebot eines Wlan-Anschluss lehnten sie ab mit der Begründung "so kommen wir auch mal untereinander ins Gespräch", was für Überraschung sorgte. Hack sah den Standort des Jugendraums - mitten im Dorf - von zwei Seiten. "Es ist vielleicht etwas lauter, als wenn hier eine Oma wohnt. Ihr seid auch immer unter Beobachtung. Aber ihr braucht nicht in einen Bauwagen", stellte er klar. "Das ist eine Klasse Geschichte, was wir hier haben und die Kosten sind überschaubar", fügte er hinzu. Die Gemeinde zahlt Heizkosten, Strom, Wasser und Abwasser und legt jährlich zwischen 5000 und 10 000 Euro für das JUZ auf den Tisch.
Der Besuch und die Öffnungszeiten sind geregelt, ortsfremde Gäste sind allenfalls zwei oder drei im Auraer Jugendraum und dies auch nur in seltenen Fällen. Die Aussage von Jugendbeauftragten Klose: "Wir sind immer gut zurecht gekommen" - erhofft sich der Bürgermeister auch für die Zukunft. Er bot an: "Wenn's Probleme gibt, meldet euch einfach."
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Am unteren "Ruck" und am Spielplatz in der Klosterfeldstraße lässt die Gemeinde zwei neue Straßen Beleuchtungen ein- und einen Mast abbauen. Dem Bauantrag eines Bewerbers zur Errichtung eines Einfamilienhauses mit Garage "Am Hopfacker" gab der Rat statt. Das Ergebnis der örtlichen Rechnungsprüfung für das Jahr 2018 legte Monika Kaiser auf, die gemeinsam mit Johannes Hammerl und Regina Schaupp die Prüfung vornahm. Bei den Heizkosten und beim Haushalt der Dorferneuerung gab es einige Überschreitungen. Doch fehlen beim letztgenannten Posten noch Abrechnungen des Straßenbauamts.
Das Schwimmbad bleibt - wie in vielen Gemeinden - ein Kostenfaktor und verzeichnet ein Soll in Höhe von 85 000 Euro im Berichtsjahr. Die Kassenprüfer und der Bürgermeister sahen dies aus unterschiedlicher Sichtweise. So warf Hack beispielsweise 40 000 Euro Einnahmen in die Waagschale im Vergleich zu 2012, in dem gerade mal 6000 Euro Einnahmen im alten Bad zu verzeichnen waren und andere Vorteile.
Die Jahresrechnung wurde festgestellt, die über- und außerplanmäßigen Ausgaben vom Ratsgremium nachträglich genehmigt und Hack einmütig entlastet. Er sprach mit seinem Dank von einem "guten Haushaltsjahr", das mit ca. 3,62 Millionen Euro bei einer Zuführung von rund 230 000 Euro aus dem Vermögenshaushalt abschließt.