
Für ein Dorfgemeinschaftshaus auf dem ehemaligen Schaub-Anwesen in Wirmsthal stellte Architekt Bernd Müller vom Büro bma in der jüngsten Gemeinderatssitzung zwei Varianten vor. Die Kostenschätzung für die Planungsvariante 1 beträgt etwa 2,1 Millionen Euro, Variante 2 würde circa 2,28 Millionen Euro kosten. In den Kostenschätzungen sind die aktuellen Preise von 2023 zu Grunde gelegt. Marktgemeinderat Elmar Hofmann merkte allerdings direkt an, dass die Materialpreise weiter steigen werden.
In jeder Planungsvariante sind eine Kalt- sowie eine Warmhalle, Toiletten, Küchenbereich und Lagerräume enthalten. Ebenfalls wird der bestehende Gewölbekeller erhalten. Für das Gebäude ist ein barrierefreier Zugang geplant.
Zuschüsse gibt es
Bernhard Herterich, Ortsbeauftragter von Wirmsthal, fragte an, ob die Maßnahme bezuschusst werden würde. Müller erläuterte, dass eine Städtebauförderung von 60 Prozent möglich ist. Das bezieht sich allerdings nur auf die zuschussfähigen Kosten und nicht auf die Gesamtkosten . Bei den Baunebenkosten werden nur etwa 16 Prozent gefördert, anstelle der anfallenden 25 Prozent.
Nachgefragt wurde, mit welchen Kosten der Markt Euerdorf rechnen müsste, wenn ein Gebäude ähnlich dem in Engenthal gebaut würde. Die Kosten hierfür schätzte der Architekt auf rund 800.000 Euro.
Lift statt Rampe?
Christian Erhard überlegte, ob die geplante Rampe durch einen Lift ersetzt werden könnte und ob hierbei Kosten eingespart werden könnten. Müller bestätigte, dass dies möglich sei, gab allerdings zu bedenken, dass bei einem Lift Wartungskosten oder technische Probleme auftreten können. Die Rampe sei wartungsfrei nutzbar.
Stefan Bachmann fragte nach, wer sich nach dem Bau um die Instandhaltung des Gebäudes kümmert. Elmar Hofmann stellte fest, dass sich die Kosten für den Bau umgerechnet auf etwa 7000 Euro je Wirmsthaler Bürger belaufen und stellte in Frage, ob das gerechtfertigt sei.
Ralf Ziegler regte an, eine dritte Variante zu planen, bei der sich die Kosten auf lediglich etwa eine Million Euro belaufen. Ebenfalls wurde nachgefragt, was am Schaub-Anwesen auch ohne Baumaßnahme für einen Abriss investiert werden müsse.
Begegnungsstätte wird gebraucht
Edgar Röder machte deutlich, dass eine Begegnungsstätte in Wirmsthal wichtig sei, da es aktuell keine Örtlichkeit gibt. Dem stimmte das Gremium zu.
Mit dem aktuellen Planungsstand könnte man bereits bei der Förderstelle bezüglich einer zu erwartenden Förderung nachfragen, man bekomme aber keine verbindliche Aussage. Es wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, dass eine private Nutzung der Räume, etwa für Geburtstag, Taufen oder ähnliches wegen der Förderung eventuell nicht zulässig sei. Das Gremium war sich einig, dass eine konkretes Nutzungskonzept sehr wichtig ist. Bürgermeister Peter Bergel wird nachfragen, ob private Feiern förderschädlich sind.
Verschiedene Nutzungsmöglichkeiten
Es wurden verschiedene Nutzungsmöglichkeiten diskutiert, wie zum Beispiel gemeinsame Mittagessen, Kaffee/Kuchen und ein Seniorenspielplatz. Das Abhalten der Vereinsfeste ist ebenfalls angedacht. Auch kam der Gedanke auf, den Jugendraum mit in das neue Gebäude zu integrieren. In diesem Zusammenhang fiel die Überlegung, ob das alte Rathaus dann eventuell verkauft werden könnte, da es überwiegend leer steht.
Bürgerversammlung zum Thema
Nach längerer Diskussion kam man zu folgendem Ergebnis: Architekt Müller von bma soll eine dritte Variante planen, bei der die Warmhalle vergrößert, die Kalthalle reduziert und offen gestaltet werden soll. Die Kosten sollen sich auf maximal eine Million Euro belaufen. Bei der Bürgerversammlung am Donnerstag, 26. Juli werden alle Planungsvarianten samt Kosten ausgehängt und vorgestellt.
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