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Schweinfurt
Pfarrer Breitenbach ist nach Fahrradunfall über den Berg
Der Pfarrer schwebt nach seinem Fahrradunfall vor rund einer Woche nicht mehr in Lebensgefahr. Nach der guten Nachricht feierte seine Gemeinde St. Michael einen außergewöhnlichen Genesungsgottesdienst.
Genesungsgottesdienst für Roland Breitenbach: Alle rund 400 Besucher in St. Michael Schweinfurt reichten sich am Sonntag die Hände, wünschten mit dieser Symbolik 'ihrem Roland' eine rasche Gesundung und baldige Rückkehr. Den Gottesdienst hielt Diakon Stefan Philipps (rechts). Foto: Hannes Helferich       -  Genesungsgottesdienst für Roland Breitenbach: Alle rund 400 Besucher in St. Michael Schweinfurt reichten sich am Sonntag die Hände, wünschten mit dieser Symbolik 'ihrem Roland' eine rasche Gesundung und baldige Rückkehr. Den Gottesdienst hielt Diakon Stefan Philipps (rechts). Foto: Hannes Helferich
| Genesungsgottesdienst für Roland Breitenbach: Alle rund 400 Besucher in St. Michael Schweinfurt reichten sich am Sonntag die Hände, wünschten mit dieser Symbolik "ihrem Roland" eine rasche Gesundung und baldige ...
Redaktion
 |  aktualisiert: 26.04.2023 22:28 Uhr
Das Leben von Roland Breitenbach ist nicht mehr akut gefährdet. Diese gute Nachricht stand am Sonntag am Anfang eines außergewöhnlichen Gottesdienstes in Sankt Michael Schweinfurt. Sie wurde von den rund 400 Gläubigen und Breitenbach-Anhängern mit großer Erleichterung aufgenommen.

Oberschenkel gebrochen

Der 79-Jährige hatte sich am 4. Oktober zu einer Radtour mit seinem E-Bike in den Landkreis aufgemacht. Er wollte "die Natur genießen". Für später war an diesem Samstag ein Termin mit Diakon Stefan Philipps vereinbart. Breitenbach stürzte aber gegen 16 Uhr im Wernecker Ortsteil Schleerieth schwer. Das Vorderrad war am Übergang vom Radweg auf die Straße hängengeblieben, Breitenbach - ohne Helm - flog über den Lenker, erlitt schwerste Verletzungen am Kopf, der rechte Oberschenkel war gebrochen. Noch am gleichen Tag wurde er im Leopoldina-Krankenhaus operiert. "Mit Behebung der akuten Lebensgefahr ist jetzt erst mal die Zeit der Intensivbehandlung, die für alle Freunde und ihm Wohlgesonnenen eine Zeit des Wartens und Betens für einen guten Ausgang bedeutet", sagte Christof Bretscher und dann kam der Satz, den alle erhofft hatten. "Dafür gibt es berechtigte Gründe". Vorneweg nannte der Sprecher der Michaels-Werkstatt - so heißt in St. Michael der Pfarrgemeinderat - "Rolands Kampfgeist" und die "wirklich qualifizierte und sehr engagierte Betreuung im Krankenhaus".

Wegen Breitenbachs Unfall gab es vor Wochenfrist keinen Gottesdienst. Zu groß war der Schock, zu nah der Unfall. Ab sofort finden sie sonntags aber wieder statt, "Platzhaltergottesdienste" nannte sie Philipps vielsagend. Immer soll dabei über den aktuellen Genesungszustand von Breitenbach berichtet werden, um auch den nicht abreißenden Nachfragen in der Pfarrei Rechnung zu tragen. Die vielen Mails und Bitten um telefonische Rückmeldung habe er gar nicht erfüllen können, entschuldigte sich Philipps im Gottesdienst. "Ich möchte die Zeit aber lieber bei Roland im Krankenhaus verbringen", sagte er.

Welle der Anteilnahme

Wie beliebt "der Roland" ist, wie schockiert die Menschen noch immer sind, zeigt "die Welle der Anteilnahme, die der Fahrradunfall ausgelöst hat", bestätigte Bretscher, der auch Arzt ist. Mit Philipps besucht er Breitenbach täglich im Leopoldina. In dieser Woche folgt eine zweite Operation, der Oberschenkelbruch muss repariert werden.

Die Inhalte des Gottesdienstes werden Breitenbach erreichen und dem Fan von Gospels und irischer Musik bei der Genesung helfen. Die Schweinfurter Jazzsängerin Elke Neugebauer füllte mit dem von Harry Dixon Loes geschriebenen Kindergospel "Little Light of mine" den Kirchenraum. Alle stimmten mit ein, klatschten in die Hände. Bretscher spielte mit Flöte und Klarinette irische Traditionals. Vor den Fürbitten - einige waren Breitenbach gewidmet - verlas Philipps einige der unzähligen Genesungswünsche aus aller Welt, unter anderem aus dem von Breitenbach schon erwanderten spanischen Pilgerort Santiago de Compostela. Krankenhauspfarrer Franz Feineis hat in der Leopoldina-Kapelle ein "Gute-Wünsche-Büchlein" aufgelegt. Philipps hat es am Sonntag mit nach St. Michael gebracht, damit auch die Gläubigen der Heimatgemeinde "gute Wünsche" übermitteln konnten. Viele machten davon Gebrauch, unterzeichneten im Licht der Kerze auf dem Altar, die für Breitenbach entzündet wurde. Am Ende reichten sich alle 400 die Hände, drückten so ihre Hoffnung auf ein gutes Ende aus.
 
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